Kapitel 92

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,,Mam, das ist Rüya'' sagte Sunila grinsend. ,,Freut mich dich kennen zu lernen'' sagte sie, ich lächelte, ich fühlte mich als würde ich gleich in Tränen ausbrechen, ich war ganz kurz davor. Es ist als hätte mir jemand die Luft zugeschnürt. ,,Ganz meinerseits'' sagte ich. ,,Hajde naj dit per Qaj'' (Komm ein Tag zum Tee trinken) sagte sie, meine Augen weiten sich. Sunila fing an zu lachen ,,Mam e turkijes esht, sdin me fol shqip'' (Mama sie ist aus Türkei, sie kann kein albanisch) Am liebsten hätte ich jetzt einfach zugestimmt, oder nein einfach alles gesagt. Das ich Albanerin bin, sie verdammt nochmal verstehe sogar sehr gut und das ich mit einem Türken abgehauen bin! Ein Lächeln spielte sich um ihre Mundwinkel. Sie musterte mich.

,,Wir sehen uns dann Sunila, habt viel spaß'' sagte ich lächelnd. Wir verabschiedeten uns voneinander und dann gingen wir an ihnen vorbei. Sobald sie aus dem Blickwinkel waren sammelten sich die Tränen in meinen Augen. Dieser Adrenalin, der mir durch die Venen ging , diese ganze Trauer die sich in mir gestaut hatte, alles musste jetzt raus. ,,Was ist los?" Fragte Cansu mehrere Male, ich ignorierte ihre Frage und wischte mir immer und immer wieder die Träne Weg.

Nach einer Weile beruhigte ich mich dann, wir gingen in ein Kaffee. ,,Erzählst du mir jetzt was los ist?" sagte Cansu beunruhigt. ,,Sie sind verwandt mit Florend , die Frau hat mich wieder erkannt" Cansu schluckte , als ich das aussprach. ,,A-Aber denkst du sie sagt irgendwas ?" Ich schüttelte ratlos meinen Kopf ,,frag mich nicht.. Wenn mich jemand findet.. Oh Gott.." Ich legte mein Kopf in die Hände und versuchte nicht sofort zu weinen. ,,Alles wird gut glaub mir" sagte sie, dabei legte sie ihre Hand vorsichtig um mein Handgelenk. Ich schaute zu ihr hoch, sie hätte so eine beruhigende Art an sich.

Wir tranken etwas und dann redeten wir über alles andere. Mein Eheleben und auch zwischen dem was mit ihr und Mustafa läuft. ,,Guck mich nicht so an" sagte sie verlegen, ich lachte ,,Sobald irgendwas ist, dann sagst du mir Bescheid okay?" Sagte ich lächelnd ,,Tamam" (Okay) sagte sie lachend.

Wir gingen noch ein bisschen shoppen und dann fuhr sie mich nachhause. Ich steckte grade den Schlüssel rein, als ich lachen im Wohnzimmer hörte. ,,Askim bin zuhause" schrie ich verwirrt und ging ins Wohnzimmer , wo mir die Spucke im Mund Weg blieb. ,,Hallo Schatz" sagte er lächelnd , der Mann der neben ihr saß , erkannte mich ebenfalls. Sunilas Vater. Ich ging hin und gab ihm die Hand , ich spielte so als würde ich ihn nicht kennen. Ich sah sie hatten schon ein Kaffee vor sich. ,,Haben Sie schon gegessen?" fragte ich lächelnd , aufgesetzt. ,,Ja danke" sagte er mit einem leichten albanischen Akzent. ,,Du?" Fragte ich dann Mert, er machte ein Handzeichen, das er später isst, ich nickte und setzte mich dann zu Ihnen. Er schaute immer im Gespräch mit Mert zu mir , ich vergrub meine Hände nervös zwischen meinen Knien , ich merkte wie sie schwitzten , vor Nervosität. Er weiß bestimmt wer ich bin, sonst würde er ja nicht ständig zu mir gucken oder? ,,Entschuldige das ich dich unterbreche" sagte er plötzlich und drehte sich dann zu mir ,,Du kommst mir unglaublich bekannt vor" sagte er zu mir , ich fing an zu schwitzen. ,,Ich bin ihnen Paar mal im Supermarkt begegnet , vielleicht daher" sagte ich lächelnd ,,Und sie sich echt keine Albanerin?" Ich schüttelte leicht meinen Kopf und setzte ein leichtes Lächeln auf ,,Nein Vollblut Türkin" dabei schaute ich zu Mert , der mich bemitleidend ansah und auch nicht wusste was er sagen sollte. Der Mann begann zu lächeln ,,Wärst du Albanerin gewesen, hätte ich dich aufjedenfall für meinen Sohn genommen" ich fing an zu lachen, Mert auch ,,Tut mir leid Onkel, sie gehört mir" dabei legte er lachend seine Hand auf seine Schulter. Er schaute lächelnd zu ihm und sagte ,,Ishallah me fat" (Hoffentlich mit Glück) ich lächelte umso mehr , Mert schaute zu mir und dann wieder zu ihm ,,Ich weiß nicht was das heißt , aber Inshallah war drinne , also was Gutes denke ich mal.. Danke Onkel" sagte er lächelnd. Dann stand er auf und sagte ,,Ich muss jetzt auch gehen" ,,Bleiben sie doch" sagte ich ,,Nein Nein ich muss jetzt gehen.. Vielen Dank für den Kaffee" sagte er und begab sich dann Richtung Tür. Wir gingen hinterher , ich brachte ihm seine Jacke und einen Schuhlöffel , dann zog er sich an und ging raus. Nochmal verabschiedeten wir uns, wie es sich bei den Ausländern gehörte.

Ich schaute lächelnd zu Mert. Er gab mir einen Kuss auf die Nase. ,,Hallo mein Engel" ich lächelte ihn an ,,Haben dir die Rosen gefallen?" sagte er grinsend , sofort riss ich lachend die Augen auf ,,DANKE ASKIM SIE WAREN SO SÜß" schrie ich und fiel ihm in die Arme. Er lachte und bückte sich kurz runter, dann nahm er meine Oberschenkel und trug mich hoch, so das meine Beine um seine Hüften geschlungen waren. Ich fing an zu lachen und legte mein Kopf auf seine Schulter, dann trug er mich ins Bett.

Nach 2 Monaten

Ich nimm mir ein Stück von der Klopapier Rolle und putze mir mein erbrochenes von meinem Mund Weg. Seit 2 Tagen muss ich ständig brechen. ,,Askim geht's dir besser?" Hörte ich Mert vor der Tür sagen ,,Ja" sagte ich und dann kommt es wieder aus mir raus geschossen. ,,komm jetzt raus ich fahr dich zum Arzt" sagte ich er , man hörte in seinem Ton das er sich Sorgen machte. ,,Nein ist nur eine..." Dann müsste ich wieder brechen ,,Grippe" okay , jetzt müsste es gehen, ich ging zum Waschbecken und machte mein Gesicht nass. Ich seh auch garnicht so blass aus, nur ein wenig kaputt. Dann kam ich raus und sah Mert direkt ins Gesicht. ,,Mir geht's besser" sagte ich. ,,Nein zieh dich an, er verschreibt dir dann wenigstens was gegen die Übelkeit" er legte seine Hand auf meine Stirn ,,Du hast Fieber" ich lachte ,,Das ist normal da ich mich angestrengt hab beim brechen, mir ist auch warm" sagte ich ,,Hadi los" sagte er.

Wir führen gemeinsam zum Arzt. Die Arzthelferin brachte uns auch direkt in das Behandlungszimmer. ,,Du musstest nicht hier bleiben" sagte ich und legte vorsichtig meine Hand auf seinem Oberschenkel. ,,Ich weiß aber ich will auch nochmal sicher gehen das es dir gut geht" ,,Hallo Frau Cayoglu" sagte der Arzt , erst gab er mir die Hand dann Mert. Er setzte sich an den Computer ,,Ich meine Frau Dr. Cayoglu" er lächelte ,,Haben sie eine eigene Praxis?" Ich schüttelte den Kopf ,,Ich arbeite in der Uniklinik" er riss die Augen auf ,,Wow da kommt man aber schwer rein" sagte er , ich zuckte lächelnd mit den Schultern. ,,Was haben Sie für Beschwerden" ,,Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und ich fühl mich so schwach" er schaute abwechselnd zu uns beiden. ,,Haben sie denn an eine mögliche Schwangerschaft gedacht?" ich und Mert schauten uns direkt an , daran hatte ich ja garnicht gedacht! Ich schaute wieder zu ihm ,,N-Nein" ,,Gute Frau Dr. Cayoglu, dann machen wir mal einen Test"

Tik Tok Tik Tok Tik Tok

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, der Arzt brauchte so unglaublich lange. Bis sich dann endlich die Tür öffnete. Er hielt einige Zettel in der Hand und setzte sich dann an seinen Schreibtisch.
Erwartungsvoll sahen wir ihn an. Er legte sich alles zurecht und schaute anschließend zu uns.

,,Herzlichen Glückwunsch.. Sie sind schwanger und das schon in der 4 Schwangerschaftswoche" ich schaute ihn geschockt an.

Das erklärt weshalb ich meine Periode nicht bekam, aber ich dachte das kam vom Stress , da ich neu mit dem arbeiten anfing. Und mein Bauch , naja ich dachte ich hätte einfach nur ein bisschen aufgebläht. Aber Schwangerschaft? Damit hatte ich nicht gerechnet.

Meine Augen füllten sich mit Tränen, Freundestränen. Ich schaute zu Mert, der sich heimlich seine Träne am rechten Auge Weg wischte. Ich nahm seine Hand und legte sie auf mein Bauch ,,wir kriegen ein Baby" sagte ich lächelnd während mir eine Träne über die Wange lief.

Verlass mich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt