XIX. Vorbereitung des Plans

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Namaaris Sichtweise

Mutter erklärte gerade den Kindern die alten Geschichten des Landes. "Und so gelang es unserem Land, zu erblühen, allen Ungeheuern zum Trotz, die uns zerstören wollten. Und warum? Weil wir weise sind, widerstandsfähig. Und weil wir aufeinander achtgeben."

Ich ging zu ihr und zeigte meinen Respekt. "Mutter, wir müssen reden." "Prinzessin Namaari!", rief eins der Kinder und alle kamen zu mir. "Ist ja gut. Geht spielen, ihr Kätzchen. Ich muss mit der Prinzessin sprechen", sagte Mutter und die Kinder verschwanden.

"Mutter, du glaubst nicht, was ich gesehen habe." "Du hast einen Drachen gesehen." Woher weiß sie das? Anscheinend war die Verwirrung auf meinem Gesicht zu erkennen. "Generalin Atitaya hat mich darüber informiert, dass du ohne die Drachejuwelstücke heimkehrst."

"Es war Sisu! Sie kann ganz machen, was wir zerbrochen haben. Sie kann alle wieder zurückbringen." "Und genau davor fürchte ich mich. Wenn wirklich alle wieder zurückkommen, was glaubst du, hinter wem sie her sein werden? Du vergisst eins, die anderen Länder geben uns die Schuld an dem, was passiert ist."

"Aber wir haben sie jemandem wehtun wollen", argumentierte ich. "Ja, aber hätten wir den Drachen und die Juwelstücke, würde man uns vergeben. Wir könnten die Welt retten. Aber was noch wichtiger wäre, unser Volk bliebe weiterhin in Sicherheit."

"Aber Ray und Narisara werden uns Sisu nicht einfach aushändigen." "Wir werden ihnen keine Wahl lassen."

"Was genau führst du im Schilde?" "Das ist nicht länger deine Sorge, mein Liebes. Du hast genug getan." Sie ging und ließ mich mit meinen Gedanken allein.


Narisaras Sichtweise

Wir standen alle auf dem Boot und beobachteten Zahn von Weitem. "Wenn sie uns nicht helfen will, haben wir unseren taktischen Vorteil gerade verspielt", merkte Tong an. "Ich weiß." Sisu nahm sich etwas Trockenfleisch und aß es.

"Ja, sie hat keinen Grund, uns zu helfen", bemerkte Boun. "Ich weiß", sagte Ray wiedermal. "Das Trockenfleisch ist grauenvoll." "Ich weiß!" Ich musste mir ein Lächeln verkneifen.

"Glaubst du echt, dass diese vier Mini-Monster alles auf die Kette bekommen?", fragte Tong. "Ich weiß ... es nicht."

Noi und die Ongis schlichen sich an den Wachen vorbei und knocken ein paar davon aus. Letztendlich platzierten sie den Anhänger, mit einer Notiz sicher auf Namaaris Fensterbrett, welche es auch sofort bemerkte. Sie las sich die Notiz durch und sah sich den Anhänger genauer an. Wir anderen warteten auf dem Boot.

Ray saß bei Sisu, während ich auf den Zahn-Palast sah. Tong und Boun stritten sich gerade ums Essen. "Da drin sind zu viele Gewürze", meckerte Tong. "Nein, zu viel Bambus", erwiderte Boun. "Was weißt du schon? Du hast den Geschmackssinn eines Riesenbabys." "Und du ziehst dich an wie ein Riesenbaby." "Gib mir den Löffel. Ich übernehme jetzt." "Schieb mal nicht so 'ne Welle, ich bin hier der Profi."

Ich ging zu den beiden. "Darf ich?" Ich streute etwas Palmzucker in den Topf. Das alte Rezept von Benja. Boun rührte um und kostete. "Wow! Das ist lecker!" "Eine Kleinigkeit, die mir Rays Bà gezeigt hat."

"Wenn du so gut kochen kannst, warum lässt du Ray dann das ‚köstliche' Trockenfleisch zubereiten?", stupste Sisu mich an. Ray warf uns beiden einen bösen Blick zu. "Das Rezept ist eben nicht von Benja", flüsterte ich. Er rollte nur mit den Augen.

Wir nahmen alle etwas von der Suppe. "Es wäre schön, mal wieder mit ihm zu essen", seufzte Ray. "Kann ich nachfühlen", sagte Boun. "Ich habe so 'ne voll fiese Schwester, die mir immer die Haare verwuschelt. Auf die freu' ich mich am meisten."

"Nach unserem Sieg wird das Schönste für meine leidgeplagten Augen der freutastische Anblick von meinem wiederbelebten Dorf sein." Noi legte mitfühlend eine Hand auf seine Wange. "Und du kommst wieder in den Schoß deiner Familie, Noi."

"Äh, wie hast du sie gerade genannt?", fragte Ray. "Noi. Das ist ihr Name", erklärte ich. Noi rülpste, nachdem sie die ganze Schüssel der Suppe ausgeschlürft hatte. "Das steht auf ihrer Halskette. Hat das denn niemand, außer Narisara, gesehen? Und sie halten mich für den Grobian."

Ein Feuerwerkskörper wurde in die Luft geschossen. "Was hat das zu bedeuten?", fragte Sisu. "Das bedeutet, es wird Zeit. Sisu, solange wir das Stück nicht haben und wissen, ob Namaari wirklich auf unserer Seite ist, musst du mir versprechen, dich versteckt zu halten", mahnte Ray und Sisu nickte verständnisvoll.

Zusammen bis zum bitteren Ende ( m. Raya - Raya und der letzte Drache )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt