Zusammen bis zum bitteren Ende ( m. Raya - Raya und der letzte Drache )

XX. Wieder hintergangen

Ray und ich beobachteten Namaari, als die mit dem Anhänger und dem Drachenjuwelstück an einer Klippe stand. Sie schien nachzudenken. Ich nahm Rays Hand und er drückte meine leicht und lächelte. "Wir schaffen das. Alles wird gut", flüsterte er, woraufhin ich nickte. Mich ließ einfach das Gefühl nicht los, dass das eine Falle ist. Wir damals auch schon.

Er ließ los und wir beide gingen vor zu Namaari. "So wie es aussieht, hast du unser Geschenk bekommen", meinte Ray. Namaari sah auf den Anhänger. "Ich hätte nie gedacht, dass ich das wiedersehe." "Ich habe versucht, gut drauf aufzupassen", sagte ich. Sie sah zu uns. "Du bist nicht die einzige Drachen-Verückte hier." Sie lächelte, legte das Juwelstück auf einen Stein vor ihr und ging einen Schritt zurück.

Wir nickten dankend und Sisu kam von hinten zu uns. Namaari sah sie erstaunt und wie verzaubert an. Als sie sich wieder fing, zeigte sie gleich ihren Respekt. Sisu stellte sich zwischen uns. "Das letzte Stück." Ray öffnete die Tasche mit dem Juwelstück. "Zeit, dass wir alle zurückbringen."

Doch im nächsten Moment zielte Namaari auf uns mit einer Armbrust. "Sisu und die Juwelstücke kommen mit mir", befahl sie, auch wenn sie eher so aussah, als ob sie das gerade bereute. Meine Intuition hatte mich also doch nicht getäuscht. Die anderen kamen uns zur Hilfe, doch Namaari schrie: "Zurück mit euch!" und zielte die Armbrust auf sie.

"Es war dumm, jemandem aus Zahn zu vertrauen", spottete Tong. "Keinen Schritt weiter!" Sie richtete den Pfeil auf Ray und mich. Ray hatte sein Schwert griffbereit, aber zog es noch nicht. "Namaari, es muss nicht unbedingt so enden", versuchte ich sie zu beruhigen.

"Ich habe keine andere Wahl." Sie will es nicht tun. Aber warum macht sie es dann? Vielleicht wegen ihrer Mutter ... Ray wollte sein Schwert ziehen, doch Sisu stoppte ihn. "Ich mach' das schon."

Sisu ging näher zu Namaari und begann zu leuchten. "Ich weiß, dass du niemandem wehtun willst." "Was soll das werden?" "Du willst nur eine bessere Welt. So wie wir alle." Namaari begann leicht zu zittern und ihre Augen wurden glasig. Sie sträubt sich anscheinend wirklich gegen das, was sie tun muss und wahrscheinlich tun wird. Aber was hat sie vor? Uns alle umbringen? "Sisu ..." "Ich vertraue dir, Namaari."

Ray zuckte neben mir, doch ich wusste nicht genau, wieso. Ich bemerkte erst, als es zu spät war, dass Namaari den Ablöser drückte. Ray warf sein Schwert und sie feuerte. Alles ging schneller, als ich realisieren und reagieren konnte. Namaari traf Sisu mitten in die Brust, woraufhin sie von der Klippe ins Wasser fiel.

"Nein!", schrien Ray und ich, als wir an den Rand der Klippe rannten. Namaari nahm sich schnell ihr Edelsteinstück und rannte davon.

"Sisu!", schrie ich, als sie ins Wasser fiel. "Nein."

Im Wasser formten sich mehrere Strudel. "Was geht hier vor?", fragte Boun, als Tong Noi auf den Arm nahm. "Ich weiß es nicht", gab ich zu. "So wie es scheint, verschwinde mit dem letzten Drachen auch das Wasser", bemerkte Tong.

Die Wasserfälle liefen leer und das Meer verschwand. "Jetzt gibt es nichts mehr, was die Druun aufhält. Nichts."

Die Druun drangen nun massenweise in Zahn ein. Ich drehte mich zu Ray, doch fand ihn nicht. "Ray?" Alle anderen drehten sich ebenfalls um. "Wo ist er?"

Auf dem Boden lagen bloß noch seine Tasche mit drei der vier Juwelstücken und seine Schwerthülle. Er ist doch wohl nicht Namaari nachgelaufen? Was hat er nur vor?