1.Kapitel

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Meine Koffer standen gepackt im Flur, bereit zur Abfahrt. Mein Vater wartete ungeduldig an der Treppe.
„Minyoung komm jetzt endlich. Ich verpasse sonst noch mein Meeting!", rief er genervt.

„Ja. Ich komm sofort", schrie ich zurück.

Ich stand in einem Berg aus Klamotten und suchte verzweifelt meinen Büchereiausweis. Ich hatte ihn seit Monaten nicht mehr gesehen und diese Woche war die letzte Möglichkeit den zu erneuern.

„WENN DU NICHT SOFORT KOMMST, FAHR ICH ALLEINE"

Dann hörte ich eine Tür zugehen.

Mist. Ich sollte echt los. Mein Vater mochte es gar nicht, wenn man ihn warten lies.

Ich schüttelte noch einmal alle Taschen aus, doch er war nicht auffindbar.

Naja. Dann muss ich mit halt einen neuen ausstellen lassen.

Ich rannte die Treppe runter, riss die Haustür auf und lief zu Auto. Genervt schaute mein Vater mich an, als ich einstieg.

„Auf dich muss man immer warten", sagte er und damit reihten wir uns in den Berufsverkehr ein.

Nächste Woche begann das neue Semster. Ich studiert im vierten Semester Theater und kreatives Schreiben. Ich liebte das Theater. Schon als Kind war ich in einer Theatergruppe aktiv gewesen. Auch hier an der Uni war ich Teil der Theatergruppe. Ich liebte einfach die Art sich auf der Bühne auszudrücken.

„Wo macht Yuna jetzt nochmal in Praktikum? Irgendwo in Europa oder?", fragte mein Vater.

„Sie ist am Deutschen Theater Berlin. Wie oft noch?"

Yuna war meine beste Freundin, seit wir im Kindergarten uns eine Schaufel geteilt hatten.
Ihr großes Ziel war es in Europa Fuß zu fassen und da war dieser Praktikumsplatz natürlich Goldwert.
Ich würde mein Praktikum erst nächstes Semester machen, da ich ein paar Kurse anders belegt hatte, als sie.
Da Yuna nun 6 Monate weg sein würde, bekomme ich jetzt einen neuen Mitbewohner. Ich wusste nicht sehr viel, außer das es ein Junge war, der im dritten Semester Musik und Tanz studierte.

Irgendwie fand ich die Leute von dem Studiengang, nicht wirklich sympathisch. Viele von ihnen hatte Jahrelang als Trainee trainiert, es aber nie geschafft ihr Debüt zu machen. Trotzdem hatte einige das Gefühl, sie würden die neuen BTS Stars. Oft versuchte die sich zu überbieten, wo sie nicht schon überall mitgemacht haben oder bei welchen Entertainments sie schon waren.

Ich war natürlich auch ein großer Kpop Fan, hatte aber nie den Wunsch auch Idol zu werden. Meine Cousine war lange Zeit Trainee gewesen. Ich wusste von ihr wie hart und anstrengend diese Leben war. Sie hat irgendwann aufgegeben und jetzt Journalistin geworden.

Nach einer Ewigkeit im Stau fuhren wir endlich auf Parkplatz. Mein Vater lud die Koffer aus.

„Also dann. Viel Spaß. Deine Mutter kommt im laufe der Woche noch vorbei, wenn sie aus Japan zurück ist. Ich muss jetzt wirklich los." Mit diesen Worten umarmte er mich und stieg wieder ins Auto.
Ich war es gewohnt. Meine Eltern waren immer viel Beschäftigt gewesen.

So zogen ich und meine Koffer los zum Wohnheim. Ich wollte gerade die Straße überqueren, als ein Typ mit Motorrad an mir vorbei fuhr und mich in eine Staubwolke hüllte.

„Was für ein Arsch!", murmelte ich und beobachtet wie eine Scharr Mädels aufgeregt tuschelt in seine Richtung liefen.

Der Motorradfahrer nahm seinen Helm ab und warf seine blondierten Haare in Szene. Von den Mädels kam ein gekicher und Gekreische. Der blonde Junge dreht sich zu mir um, zwinkert mir zu und lief zur gleichen Wohnheim wie ich.

Na toll. Hoffentlich ist DER nicht mein Mitbewohner.

So lief ich also durch Wohnheim und suchte mein Zimmer Nummer 113. Viele meiner Mitstudenten waren ebenfalls heute gekommen und so brauchte ich ziemlich lange zu meinem Zimmer.

Als ich in den Flur abbog, sah ich schon das die Tür bei 113 offen war. Mein Mitbewohner war also schon da.

Gespannt näherte ich mir der Tür. Doch kurz bevor ich sie erreichte, stand mein neuer Mitbewohner im Türrahmen. Er war groß, trug eine Lederjacke und hatte blondierte Haare.

Es war dieser Motorradtyp.

Never kiss your roommate ~Bang Chan FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt