Kapitel 5# „Der Wahrheit nahe" (VAR1)

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Ihr ausgepresster Vorbau, im engen roten Kleid, der anziehende Blick, um die Aufforderung nicht zu verneinen, Abwesenheit, würde sie nicht verzeihen.

Der Barkeeper setzte einen Schritt zur Seite um für Michael den Weg zu öffnen, sich an den Tisch zu setzen, wo die bezaubernde Frau verweilte.

Michael fühlte sich wie gefangen, in einem Kerker eingesperrt, mit unsichtbaren Gittern.

Es war ausweglos, der Sinn dahinter, mit ihr zu interagieren. Allein wie sie da saß, steif mit gehobenen Kopf, als würde sich ihr Oberkörper langsam nach oben strecken.

Michael wendete sich das letzte Mal zum Barkeeper, bevor er den Entschluss fasste ihr entgegen zu kommen.

„Ihr werdet mir schaden, wenn ich mich nicht füge? Habe ich recht?".

Der Barkeeper verneigte sich leicht und antworte somit auf die Frage, er bat auch wegen dem langen Warten um Verzeihung.

„Entschuldigen Sie, ich danke ihnen für ihre Entscheidung und selbstverständlich wird es unsittlich, wenn Sie die Geste der Dame vermeiden".

Michael setzte sich in Bewegung und zog durch die kleine Masse, an tanzenden Gestalten, nach vorn.

Doch er vergaß das Eine, um den Tisch mit der Frau zu teilen, worauf der Barkeeper mit den Fingern schnipste und ihn darauf aufmerksam machte.

„Aber warten Sie Sir, ihr Glas. Sich dahin zu setzen, ohne die Schenkung bei sich zu haben, würde die Frau als unhöflich ansehen. Wir möchten Sie auf keiner Weise in Rage versetzen".

(Das Antlitz der Pest macht sich bemerkbar, wenn du zu Boden fällst. Du an die Vorstellung festhältst, gesund zu bleiben. Obwohl, es in deinem Leib feststeckt, deinen Geist, aus deinem Körper vertreibt.)

Michael nahm das leere Glas in die Hand und setzte seinen Weg fort.

Die lächelnden Blicke des rumtanzenden Publikums, zeigten ihm auf einer Weise Zuneigung, dass er sich endlich zu ihr gesellte.

Die tanzenden Schimpansen bewegten sich komfortabel, um Michael Platz zu machen.

Obwohl sein Gesichtsausdruck keine Sympathie zeigte, behielt die Dame am Tisch weiterhin ihr Lächeln.

Genau gegenüber von ihr, am Tisch, befand sich ein freier Sitzplatz.

Michael stand davor und starrte den freien Stuhl an, der ihn an ein Verhör erinnerte, im Beisein einer Person, die sein Befinden kontrollierte.

Im sanften Ton sprach sie ihn an und starrte ihm tief in die Augen, als würde sie versuchen seine Seele zu fangen.

„Setzen Sie sich doch, den Platz habe ich nur für Sie freigehalten".

Michael versuchte sich geistlich zu entziehen, um sie nicht anzublicken.

Er setzte sich behutsam hin und hielt seinen Kopf geneigt, um ihr nicht zu gefallen.

Michael verlor kein Wort, er fühlte sich wie gefangen und fand keine Lösung in seinen Gedanken, um dem Szenario zu entgehen.

„Ihr Hemd, oder sagen wir dein Hemd. Wir können uns ja duzen. Funkelt kristallähnlich, wenn die Beleuchtung darauf scheint. Ich halte es für einzigartig, wie du dich gekleidet hast, einem Gentleman gleich".

Michael blieb weiterhin stumm und schaute ihr nicht ins Gesicht.

Sein Glas stellte er erst auf den Tisch, als sie für einen Augenblick aufhörte zu sprechen.

„Ihr Glas ist leer, wie ich sehe. Ist noch ein Drink fällig? Für mich wäre es kein Problem, genüsslich, mit dir etwas zu trinken".

Michael reagierte auf ihre Äußerungen nicht und schaute einfach zur Seite in die Finsternis, neben sich, über dem Gerüst, wo die untere Ebene in der Dunkelheit verschlungen war und er eigentlich überhaupt nichts sah.

Bedauere, dass ich mich dem hingebe...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt