Kapitel 9# „Verneinung" (VAR1)

3 0 0
                                    

(Dreizehn Tage später, nach dem Todesfall am Bahnhof)

Vier Angestellte der Deutschen Bahn erhielten den Auftrag eine Station ihrer Zuglinie abzuriegeln.

Um genau vierzehn Uhr begannen die Arbeiten, jeglichen Zugang zum Bahnhof zu versperren.

Grund dafür war, laut der Deutschen Bahn, eine Fehlfunktion des Schienensystems.

Doch in Wahrheit, handelte es sich um paranormale Ereignisse, die sich am Bahnsteig abspielten, seitdem der schwarz gekleidete Mann sich das Leben nahm.

Zwei Kollegen entfernten jegliches Erzeugnis, welches sich im Informationsschalter befand und einen Wiederverwendungszweck besaß. Kabel, Computerteile und Arbeitsklamotten.

Die Ticketautomaten wurden vom Stromnetz getrennt und von der Bodenplattform entfernt.

Dabei unterhielt sich Florian mit Leon, die sich beide um die Elektrizität kümmerten.

„Ist das nicht irgendwie merkwürdig, dass wir hier alles abschalten und wegschaffen, als wäre hier nie ein Zug durchgefahren?".

Leon schraubte die Halterung des Ticketautomaten ab und Florian öffnete die Vorderseite des Gehäuses, um die überflüssigen Ressourcen herauszunehmen.

Seit einem Jahrzehnt, waren beide bei der Deutschen Bahn angestellt und wurden schon für jeglichen Vorfall eingesetzt.

Aber diese Sache, kam ihnen schon von Anfang an komisch vor.

Man erhielt eine kleine Notiz, ohne eine genaue Erklärung. Wobei normalerweise ein Auftrag aus mehreren Seiten bestand und dieser nicht mal eine DIN-A4 Länge aufwies, wie bei einem normalen Blatt, als wäre all die Hysterie, den Bahnhof schnellstmöglich zu schließen, nur Nebensache und nicht erwähnenswert.

„Ich habe mich umgehört. Keiner spricht es offen an, doch um bei der Wahrheit zu bleiben, will man durch die Verriegelung weitere Vorfälle vermeiden...".

(Die Absicht meine Taten zu verschleiern.)

Florian schien sichtlich verwundert und wurde nicht schlau durch Leons Aussagen.

„Um was geht es denn genau und woher hast du die Informationen?".

Leon presste seine Lippen zusammen und bewegte seinen ausgestreckten Zeigefinger vor seinen Mund, um auf den Lautstärkepegel hinzuweisen.

„Verstehe, leise sprechen. Ich höre dich, flüstere es mir zu. Die anderen können uns sowieso nicht hören".

„Also, behalte das für dich".

Florian wirkte stark interessiert und spannte seine Ohren an, um jedes einzelne Wort genau zu verstehen.

„Der eine Kerl, der schwarz gekleidet war, vor ungefähr zwei Wochen. Der auf das Gleis sprang und durch den Zug zerteilt wurde. Nachdem er sich umgebracht hatte, passierten mehrere Vorfälle die keiner Logik entsprechen und nicht zu glauben sind. Aber die einzige Überwachungskamera, die vom Schalter aus, den Bahnsteig täglich filmt, hat tatsächlich alles aufgenommen. Du kennst doch Waldemar, der für die Sicherheit zuständig ist? Der hat mir die Aufnahmen gezeigt. Kurz danach erhielt er die Aufforderung, von ganz Oben, jegliches Videomaterial zu beseitigen".

Fabian nickte mit dem Kopf und hörte weiterhin fokussiert zu, während Leon am unteren Bereich des Ticketautomaten, mit dem Werkzeug hantierte.

„Was für Dinge hast du auf den Aufnahmen gesehen? Allein, dass die Vorgesetzten ihm befohlen haben alles zu beseitigen, finde ich das ziemlich eigenartig".

Leon schmunzelte leicht. Endlich mit jemanden sein Wissen zu teilen, auch, wenn Fabian ihm nicht glauben würde, dies war ihm egal. Denn er selbst glaubte es nicht mal, obwohl er es mit seinen eigenen Augen sah, all das Videomaterial.

Bedauere, dass ich mich dem hingebe...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt