Kapitel 21# „Die Wahrheit ist nicht rein" (VAR0)

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(Die Ehefrau: „Schatz, laut den Nachrichten wurde bei jemanden eingebrochen, der hier in unserer Strasse wohnt.".

Der Ehemann: „Wo und wie?".

Die Ehefrau: „Hier, im Nachbarhaus, bei Familie Schneider. Sie sagen vor zwei Tagen fand der Einbruch statt."

Der Ehemann: „Bei Gerd Schneider?".

Die Ehefrau: „Ich bin selbst gerade fassungslos, aber die sagen gerade dass es sich um einen Toten gehandelt hat sowie einer verletzten Frau.".

Der Ehemann: „Gerd? Er wollte doch gleich mit seiner Frau zum Essen vorbei kommen...".)

Frank sass angespannt auf dem Sitzplatz des Zuges und schaute durch die große Fensterscheibe, durch der er den Wohnbereich des Hauses betrachtete, in dem Markus und Sandra gelebt hatten.

Als würde er vor einem gigantischen Fernseher sitzen, betrachtete er mehrere Szenarien, die den Hergang darstellten, inwieweit Markus, zugrunde ging.

Während der bildlichen Wahrnehmung, fing eine Stimme an zu sprechen, die der Stimmlage von Markus entsprach. Sie schien den Gedankenweg zu erklären.

Frank verhielt sich zuversichtlich und hielt seinen Blick fokussiert auf die Fensterscheibe.

Szenario 1:

Visuelle Wahrnehmung: Markus stand mit einer blutenden Hand vor dem Esstisch in der Küche und starrte einen freien Stuhl an, der sich auf der anderen Seite befand. Genau vor ihm lag ein Küchenmesser auf dem Esstisch und an der Klinge befand sich Blut. Auf seiner Seite, vom Esstisch aus, lag des Weiteren eine Scheibe Brot, ein gefühltes Glas und ein leerer Teller.

Akustische Wahrnehmung: „Es tut weh... Es tut noch weh... Wie sehr es doch schmerzt, wenn ich mir diesen Stuhl ansehe. Wo sie am Abend mit mir sass und mit mir ass... Ich will wissen wie ihr Tag war... Ich will wissen wie ihr Tag war! ERZÄHLT MIR! WIE IHR TAG WAR!".

Nachdem Markus der Tischplatte einen Schlag versetzte und er darauf weinend zusammenbrach, löste sich der Ort gasförmig auf.

Szenario 2:

Visuelle Wahrnehmung: Markus lag mit einer Alkoholfalsche in der Hand auf einer Wiese. Es war Nacht. Sein Wagen steckte zerquetscht in einem massiven Baum fest. Die Scheinwerfer leuchteten noch, obwohl die vordere Seite der Karosserie zertrümmert war. Er stand angetrunken vom Boden auf und zog mit der Alkoholflasche weiter. Ihm fiel nicht auf, dass er einen anderen Fahrer behinderte, der sich mit dem Wagen überschlug und ein Stück weiter weg, innerhalb vom Wagen am verbluten war. Es war eine junge Frau, die den Gurt nicht abnehmen konnte und um Hilfe schrie. Sie war erst neunzehn Jahre alt und verstarb am Unfallort.

Akustische Wahrnehmung, Stimme von Markus: „Mir ist nicht kalt... Ich höre wie Sie schreit... Gleich wird es warm... Ich hoffe, Sie hatte einen schönen Tag gehabt...".

Akustische Wahrnehmung, weinende Stimme einer Frau: „Mama... Mama... Papa... Pap...".

Mit offenem Mund und über das Szenario verstört, konnte Frank keinen normalen Gedanken mehr fassen. Sein Schwager gab den Rauschmitteln Einfahrt in sein Hirn. Dadurch fand ein unschuldiges Mädchen ihr Elend, die heulend und unter enormen Qualen um Hilfe rief. Die Worte, die sie vor ihrem Ende aussprach, brachten Frank dazu selbst einige Tränen zu verlieren. Er stellte sich seine eigene Tochter dabei vor...

Das Fahrzeug von Markus fing an zu brennen. Durch die darauffolgende Explosion, veränderte sich die Ortschaft.

Szenario 3:

Visuelle Wahrnehmung: Markus zog durch einen kleinen Wald, bis er seine Heimatstadt erreichte. Er streifte während der Nacht durch die Stadt und ließ dabei die Alkoholflasche fallen. Seine Kleidung war an mehreren Stellen aufgerissen. Nach und nach verdunkelte sich seine Umgebung, bis in weiter Ferne nur noch ein Bahnhof zu sehen war. Vor einer kleinen Treppe, die zum Bahnsteig führte, fiel er zu Boden. Die Treppenstufen kroch er hoch.

Bedauere, dass ich mich dem hingebe...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt