1. Kapitel

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Erleichtert verließ ich das Schulgebäude. Endlich hatte ich Sommerferien! Ich fuhr mit meinem alten Toyota nach Hause. Die Tasche warf ich, nachdem ich die Haustür aufgeschlossen hatte, auf den Boden und zog mir meine weißen Converse aus. Vor mir stapelten sich mehrere beschriftete Umzugskartons.

„Mum!", brüllte ich aus dem Flur und wartete auf eine Antwort.

„Hallo Hope, was gibt's?", rief mir meine Mutter irgendwo aus der ersten Etage zu.

„Was hat das alles hier zu bedeuten?", schrie ich verwirrt.  Ich hörte Schritte, die die Treppe hinuntergingen und schon stand meine Mutter vor mir.

„Wir ziehen um!", verkündet sie glücklich.

„Hab ich mir auch schon gedacht, aber wieso?", fragte ich sie genervt.

„Naja, ich habe... nun ja...", stotterte sie und sah mich hilfesuchend an.

„Mum, sag mir einfach, wieso wir umziehen", bat ich sie mit einem weicheren Gesichtsausdruck.

„Ich habe mich in Denver für einen Job als Sekretärin in einer megachicen Anwaltskanzlei beworben und habe auch die Stelle bekommen", sagte sie.

„Warum sagst du mir das erst jetzt?", fragte ich sie entsetzt.

„Na ja, ich dachte, du würdest sauer auf mich werden und die letzte Woche kam ich nicht dazu", entschuldigte sie sich leise.

„Mum, ich freu mich doch für dich, bloß ich hätte einfach nur gerne gewusst, dass wir umziehen! Apropos, wann ziehen wir aus?"

„Wir müssen übermorgen raus sein, weil ich das Haus verkauft habe. Wir werden dort auch in einem Haus wohnen. Aber es ist viel schöner als das hier", schwärmte meine Mum.

„Okay, dann geh ich mal hoch packen", sagte ich lächelnd und drückte meiner Mum einen Kuss auf die Wange.

„Gut, wenn du Hilfe brauchst, ich bin im Schlafzimmer. Kartons sind im Wohnzimmer", sagte sie, bevor ich meine Tasche aufhob und die Treppen hochging. Als ich in meinem Zimmer war, warf ich meine Tasche wieder in eine Ecke und ging ins Wohnzimmer und holte mir ein paar Kartons. Nachdem ich wieder die Treppen hochlief und in meinem Zimmer war, wühlte ich in meiner Tasche herum bis ich meine Kopfhörer fand und sie mir in meine Ohren steckte. Dann erklangen auch schon die ersten Töne von ,No scrub' von Bastille. Ich fing an, meine ganzen Bücher in ein paar Kartons zu packen, was echt schwer war, da ich ziemlich viele Bücher habe. Ich lese unglaublich gerne. Danach widmete ich mich meinem Schreibtisch und so arbeitete ich mich durch das ganze Zimmer. Als ich fertig war und auf die Uhr sah, erschrak ich. Es war schon  um 3 Uhr morgens. Wie konnte ich nicht bemerken, dass ich die ganze Nacht gepackt habe?

Schnell zog ich mein Shirt und meine Schlafshorts und putzte mir schnell die Zähne und schminkte mich ab. Kurz nachdem ich mich in mein Bett gelegt habe, fielen mir auch schon meine
Augen zu und versank in einen ruhigen Schlaf.

The Flower GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt