8. Kapitel

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Mühsam krabbelte ich aus dem Bett, duschte und zog mich an.

Die ganze Woche über war mein Tagesablauf eigentlich immer gleich. Aufstehen,

duschen, anziehen, essen, zur Arbeit fahren, arbeiten, nach Hause fahren,

essen, lesen, schlafen. Nicht gerade spannend. Klar schaute ich auch mal einen

Film oder ging mit meiner Mum spazieren oder ins Kino, aber sonst lief es immer

auf dasselbe hinaus. Nur am Sonntag musste ich nicht arbeiten. Mum war mit Dan

essen. Sie haben sich oft in letzter Zeit getroffen. Ich machte einen

Film-Marathon mit Johnny Depp, Channing Tatum, Josh Hutcherson, Sam Clafflin

und ganz vielen anderen tollen Schauspielern. Gegen ein Uhr morgens legte ich

mich schließlich schlafen und träumte von allen Filmen und Mum, aber genau

konnte ich mich nicht mehr an den Traum erinnern. Wie jeden anderen morgen auch

duschte ich und zog mich an. Ich schnappte mir mein Arctic Monkeys-Shirt und

eine schwarze Skinny Jeans aus dem Schrank und tapste in die Küche und krallte

mir eine Banane aus der Obstschale. Auf dem Weg zum Flur aß ich das Obst und

entsorgte die Schale im Mülleimer. Schnell zog ich mir meine Schuhe an und nahm

meine Schlüssel von der Kommode. Ich schloss das Haus ab, stieg in den Wagen

und fuhr los. Als ich dann endlich an meinem Stammparkplatz parkte, schaltete

ich das Radio aus und stieg aus. Mit schnellen Schritten ging ich auf den

Blumenladen zu und zog die Tür auf. Sofort stieg mir der Duft von Blumen in die

Nase und ich sog ihn ein.

„Hey Hope. Kannst du mir mal helfen?", sagte Cathy aus einer

Ecke des Ladens. Sie hatte zwei Bottiche mit geschnittenen Blumen in der Hand

und versuchte sie festzuhalten. Sofort eilte ich ihr zu Hilfe und nahm ihr

einen Bottich ab.

„Danke, du bist meine Retterin", bedankte sich Cathy und ich

schmunzelte. Cathy wurde mir zu einer guten Freundin. Wir redeten und lachten

viel und unterstützen uns auch, wenn zum Beispiel zu viele Kunden da waren. Sie

ist echt die beste Chefin die man haben kann.

Ich stellte den Bottich draußen hin, wie jeden morgen. Dann

nahm ich Cathy den nächsten ab, öffnete die Tür und trat in die angenehme

Frische eines Sommermorgens aus dem Laden. Doch plötzlich prallte ich gegen etwas

Hartes und flog der länge nach hin. Mich durchzuckte ein Schmerz im Knie. Ohne

hinzuschauen wusste ich, dass ich es mir aufgeschürft hatte. Mir fiel der Topf

aus der Hand und flog an den Straßenrand. Ich blickte auf und schaute in die

braunen Augen eines Jungen in meinem Alter. Ohne ein Wort stand ich auf,

klopfte mir den Dreck von der Kleidung und humpelte zu dem Bottich und sammelte

so viele Blumen ein, wie es ging. Unerwartet gesellte sich der Junge zu mir und

The Flower GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt