12. Kapitel

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Nach meinen ach so philosophischen und tiefgründigen Gedanken am Morgen, beschloss ich, eine Liste mit Dingen zu erstellen, die ich noch gerne machen würde. Aber zu allererste duschte ich mich, da es schon neun Uhr war. Fertig geduscht und angezogen, schlenderte ich mit meiner Tasche in die Küche und machte mir einen Kaffee. Ich trank ihn aus und füllte auch noch Kaffee in meinen Kaffeebecher, damit ich diesen Tag noch überstehe ohne irgendwo einzuschlafen. Mir fiel auf, dass ich in acht Tagen zum ersten Mal die Denver High School besuchen würde. Ich bekomme jetzt schon ein flaues Gefühl im Magen wenn ich darüber nachdachte. Also verdrängte ich den Gedanken, aß noch fix eine Banane, damit ich nicht mit leerem Magen in den Laden fahren müsste und ging anschließend in den Flur. Wie jeden Morgen zog ich meine Schuhe an, stieg in den Wagen und machte Musik an. Der restliche Tag verlief auch so wie immer. Ich besprach mit Cathy auch noch, wann ich während der Schulzeit arbeiten soll und fuhr nach Hause. Cathy gab mir noch für diese Woche frei, damit ich noch einmal schön „Kraft tanken würde" für den Schulstart. Zu Hause angekommen aß ich noch ein wenig und unterhielt mich mit meiner Mum über alles Mögliche. Wir lachten viel und ich freute mich, wieder so intensiv mit meiner Mutter Zeit zu verbringen. Anschließend ging ich rauf auf mein Zimmer, schnappte mir einen Block und einen Bleistift und pflanzte mich auf meinen Balkon. Ich genoss die letzten Sonnenstrahlen des Abends bevor die Nacht hereinbrechen würde. Dann widmete ich mich wieder dem Block vor mir zu und begann zu schreiben:

Dinge, die mich leben lassen:

1. Erlebe ein Abenteuer

2. Genieße die Wellen

3. Picknicke mit Freunden

4. Gehe in einen Bus und steige irgendwann planlos aus

5. Spüre die letzten Sonnenstrahlen auf der Haut an einem anderen Ort

6. Besichtige die Stadt der Liebe

7. Finde einen magischen geheimen Platz

8. Fühle dich einmal wie eine Prinzessin

9. Sieh einmal die ‚Arctic Monkeys'

10. Lass dich im Regen küssen

11. Stelle eine CD zusammen mit eigenen Gedanken

12. Spüre das Gefühl zu Fliegen

13. Fühle dich einmal unendlich

14. Erstelle ein Buch mit den erlebten Dingen

Zufrieden betrachtete ich die Liste. Das würde vorerst reichen und mich das Leben spüren zu lassen. Ich würde erst im Laufe der Zeit anfangen, wenn es sich einfach ergibt. Ich schnappte mir aus meinem Zimmer mein Buch und setzte mich anschließend wieder auf den Balkon. Jedoch konnte ich mich nicht richtig konzentrieren, da ich immer wieder daran dachte, wie bald mein erster Schultag ist. Also legte ich mein Buch mit einem lauten frustrierten Seufzer weg und blickte in die Ferne. Da riss mich mein klingelndes Handy mich aus meiner Starre. Unverzüglich richtete ich mich auf und nahm ab.

„Hallo?", sprach ich in den Hörer.

„Hey Hope, hier ist Logan", sagte eine tiefe männliche Stimme.

„Oh, hey Logan! Was gibt es?", fragte ich ein wenig verwundert darüber, dass er mich anrief.

„Ich dachte mir, wir könnten vielleicht was zusammen unternehmen. Naja, du kennst ja noch nicht so viele. Und damit wir uns vielleicht besser kennenlernen. Also, wann hast du Zeit?", antwortete er.

„Also ich hätte eigentlich jetzt bis hin zum ersten Schultag Zeit. Was hast du denn vor?", stellte ich ihm erneut Fragen.

„Lass dich mal überraschen. Ich hole dich in einer halben Stunde ab. Schreibst du mir bitte deine Adresse?", bat er mich.

The Flower GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt