10. Kapitel

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Wie immer

wurde ich auf brutalste Weise von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen. Es

sind mittlerweile schon zwei Wochen her, dass ich die ersten zwei von fünf

Tulpen bekam. Eine weitere fand ich zwei Tage später in meiner Tasche und auch

noch eine im Briefkasten. Heute lag die fünfte vor der Haustür. Langsam werde

ich echt verrückt! Wer schenkt mir den die ganzen Tulpen? Nachdem ich die Blume

in die Vase für den Blumenstrauß von Dan für Mum steckte, verließ ich das Haus

und stieg in den Wagen. Cathy habe ich schon davon erzählt. Erst sage sie

verschmitzt, dass ich einen Verehrer hätte. Doch als sie meinen

Gesichtsausdruck sah, wurde ihr klar wie ernst ich es meinte und überlegte mit

mir, wer es gewesen sein könnte. Leider fanden wir keine Antwort auf diese

ungelöste Frage.

Mit  dem Lied ‚Teenage Dirtbag' von ‚Weathus' auf

voller Lautstärke, fuhr ich zum Blumenladen. Dieses Lied ist einfach genial und

ich könnte es echt drei Tage in Dauerschleife hören, ohne dass ich es hassen

würde. Als ich endlich ankam, begrüßte mich Cathy mit einer Umarmung und ohne

weiteres Umschweifen drückte sie mir einen Kübel voll mit frisch geschnittenen

Tulpen in die Hand. Sie hatte die unterschiedlichsten Farben: rosa, rot, gelb,

orange und noch viele andere. Wie jeden morgen stellte ich sie vor die

Ladentür. Ich achtete sehr darauf, nicht wieder gegen jemanden zu rennen, da

ich echt keine Lust auf weitere seltsame Ereignisse hatte. Eigentlich war ich

ganz glücklich damit, dass ich die Unscheinbare war. Klar, es war nicht immer

einfach, aber es war einfach viel entspannter, wenn man in Ruhe gelassen wurde.


Dieser Tag

verlief eigentlich ganz normal. Cathy und ich sind mittlerweile ein gut

eingespieltes Team. Es kamen wieder relativ viele Kunden, um für Hochzeiten,

Geburtstage und andere Veranstaltungen irgendwelche Blumensträuße abholen

wollten. Kurz vor Ladenschluss trug ich ziemlich müde alle Kübel von draußen

rein und stellte sie in dem Raum für die Mitarbeiter ab. Plötzlich sah ich den

Jungen – Logan. Er steuerte direkt auf das Blumengeschäft zu und öffnete

selbstsicher die Tür. Als Cathy ihn sah, schaute sie sehr überrascht zwischen

ihm und mir in und her, bis sie sich gefasst hat und zu Logan ging.

„Hey Miss Paradise!", begrüßte er sie und schaute kurz in

meine Richtung.

„Hallo

Logan! Du weißt doch, dass du mich duzen sollst!", tadelte sie ihn liebevoll.

Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn einmal herzlich.

„Also, was kann ich für dich tun?", fragte Cathy nachdem sie

The Flower GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt