Kapitel 2

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Keines der Sternenzerstörer, die ich bisher gesehen hatte, kamen auch nur annähernd der Finalizer nah, welche ich in diesem Moment durch die kleine Luke erkennen konnte. Es war ein monströses, angsteinglößendes Schiff, welches wohl alles, für das die Erste Ordnung stand, repräsentieren sollte. Als wir im riesigen Hangar landeten, beobachtete ich wie Hux Haltung noch ein wenig grader wurde und sein Gesicht stolzen Ausdruck bekam. Mir wurde wieder übel. Alles, was danach passierte, war verschwommen in meinen Erinnerungen. Meine Gedanken fingen erst wieder an klar zu werden, als ich von Hand bis Fuß gefesselt auf einem Stuhl aufwachte. Ich musste mich erst an das grelle Licht über mir gewöhnen, bevor ich die Augen komplett öffnen konnte. Ich befand mich zentral in einem kleinen quadratischen Raum, in dem nichts weiter stand als der Stuhl, auf dem ich saß und ein kleiner schräg gegenüber. Ich betrachtete den Tisch genauer, wodurch meine Befürchtungen bestätigt wurden. Die Gerätschaften, die sich darauf befanden, ähnelten Star jenen, die uns damals von den Erwachsenen beschrieben worden. Plötzlich kamen einige Gedankenfetzen zurück. Zwei Sturmtruppler, die mich an den Stuhl fesseln, dann gehen sie zum Tisch und kommen mit einem Gerät wieder. Ich musste schlucken und als dann alles an Erinnerungen wiederkam, konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich probierte mich zusammenzureißen. Wenn ich meine Gedanken weitergehen ließ, könnte ich mich gleich von meinem Verstand verabschieden. Also probierte ich mich auf die Sondierung der Lage zu konzentrieren. Meine Haut war von unzähligen Wunden übersät, manche ertragbar, die meisten aber verursachten bei jeder Bewegung einen unerträglichen Schmerz im ganzen Körper. Die Wunden an meinem Bein hatte man schlecht verbunden, wahrscheinlich damit ich nicht aufgrund von zu hohem Blutverlust frühzeitig starb. Vermutlich war ich aufgrund der Schmerzen ohnmächtig geworden, weshalb mich die Sturmtruppler vorübergehend allein gelassen hatten. Eine ohnmächtige Person zu foltern wäre auch wenig zielführend gewesen. Somit hatte ich einen begrenzten Zeitraum in welchem ich es irgendwie schaffen musste, mich von den Fesseln zu lösen. Ich probierte meine Hände aus den Seilen los zu winden und die dabei entstehenden Stiche, welche durch meinen gesamten Körper zuckten. Doch ich versuchte sie zu ignorieren, das hier war wichtiger. Nach ungefähr 5 Minuten gab ich heftig atmend auf. Die Verletzungen zerrten an meinen Kräften aufgrund des unerträglichen Schmerzes, der bei meinen Befreiungsversuchen entstand, wurde es mir wieder schwarz vor Augen. Ich legte meinen Kopf in den Nacken. Was würde Poe an meiner Stelle tun? Schon seit unserer Kindheit stellte ich mir immer diese Frage, wenn ich mich in einer scheinbar unlösbaren Situation befand. Was würde mein genialer großer Bruder tun? Er würde nicht aufgeben, flüsterte eine Stimme in mir. Er würde jeden auch noch so unrealistischen Plan verfolgen, um zu entkommen, selbst wenn er dabei drauf gehen würde. Denn ein ist klar Poe würde niemals kampflos sterben. Und genau das musste ich auch tun. Also schaute ich mich erneute in dem Raum um und mein Blick blieb an dem Tisch hängen. Genauer gesagt an dem sich darauf befindenden spitzen Geräten. Eines davon würde sich doch mit Sicherheit dazu anbieten meine Fesseln zu lösen. Denn so Hightech hier alles auch war, dass Seil, was meine Hände und Füße an den Stuhl einander band, war aus einem eher weniger robusten Material. Wozu auch Ressourcen an Fesseln verschwenden, wenn der Gefangene sowieso auf einem Schiff mit über hunderten von Sturmtrupplern festsaß? Diesen zynischen Gedanken verbannte ich allerdings schnell wieder; er half mir nicht hier raus zu kommen. Also sammelte ich all meine Kräfte um auf dem Stuhl zu. Tisch zu robben, doch grade als ich mich in Bewegung setzten wollte flog die Tür auf. Herein kamen zwei Sturmtruppler, wahrscheinlich die gleichen von eben, aber wer wusste das schon so genau. Sie banden mich vom Stuhl los, zerrten mich hoch und befestigten meine Hände auf dem Rücken mit modernen Handschellen aus einem harten Material. So viel zu meiner Flucht. Als sie fertig waren packten sie mich grob an den Armen und zogen mich aus dem Raum, durch unendlich lange Flure in einen Teil des Schiffes, welcher wohl relativ abseits liegen musste. Irgendwann blieben wir vor einer riesigen Metalltür stehen, die sich nur durch einen korrekten Pin öffnen ließ, welchen ich mir schnell merkte, als sie in eingaben. In dem sich nun zeigenden Raum befand sich nur ein einziger Stuhl im Zentrum, welcher nicht zur Tür sonder zu Wand blickte. Jedoch sah dieser anders aus als der, auf dem ich bis vor ein paar Minuten noch gesessen hatte. Dieser hier war kein klappriger alter Holzstuhl, sondern Hightech und sah jenen ähnlich, die bei den guten Ärzten standen. Nur das dieser hier Arm-und Beinfesseln hatte, die mir auch gleich nach dem ich Platz nehmen durfte, angelegt wurden. Danach verließen die Sturmtruppler, ohne ein Wort zu verlieren den Raum und ließen die Tür hinter sich zu gleiten. Scheiße. Wie zur Hölle sollte ich hier rauskommen?! Mein ganzer Körper war in einer halb liegenden Position an diesem Stuhl befestigt, sodass ich fast gar keine Bewegungsfreiheit hatte. Der Stuhl an sich ließ sich auch nicht bewegen, wie ich, nach mehrfachem ruckeln und ziehen feststellen musste. Resigniert ließ ich den Kopf zurückfallen. Mein Schädel brummte, meine Arm-und Beingelenke fingen an zu schmerzen und von den restlichen Wunden, nicht zuletzt meinem Bein wollten sie jetzt noch von mir?! Ihre Methoden hatte ich doch ohne ein Sterbenswörtchen zu verlieren überstanden. Was könnten sie mir noch Schlimmeres antun? Ich war nutzlos für sie, wieso brachte sie mich nicht einfach um? Doch bevor ich diesen Gedanken weiterspinnen konnte, glitt die Tür erneut auf. Her rein kam keiner der weißen Sturmtruppler, auch nicht Pasma von Tatooine. Nein, die Gestalt, die nun in den Raum stürmte, hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen. Dennoch hatte ich eine Ahnung, wer oder was diese Person sein könnte. General Organa war eher verschwiegen was die früheren Zeiten und Kriege angingen. Aber einer der Älteren hatte mir einmal bei einer Feierlichkeit berichtet, dass zu seiner Zeit, in welcher der general nicht einmal geboren war und das Imperium die Galaxie beherrschte, die Sith eine große Bedrohung waren, die nur durch die Jedi aufgehalten werden konnte. Er erzählte auch über die Macht und die Lichtschwerter. Allerdings hatte der gute Mann zu viel Alkohol getrunken, deshalb hatte ich das meiste als Humbug abgetan. Jedoch stieß ich noch einmal auf das Wort Sith, als ich eines Abends nach einer langen Schicht in mein Quartier einkehren wollte und an einer Runde vorbeiging, welche sich in einem der Gesellschaftsräume versammelt hatte. Es war spät, weshalb nur noch wenige Männer und Frauen um einen kleinen Tisch herumsaßen und im spärlichen Licht einer kleinen Lampe Poker spielten. Die meisten kannte ich nur vom Sehen her, doch es waren nicht ihre Gesichter, welche mich anhalten ließen. Es war ihr Gespräch. „...schwörs euch. Hab's mit eigenen Augen gesehen. Komplett in schwarz gekleidet mit Maske und seinem Schwert aus Feuer!" „Wie oft hab ich's dir gesagt Barry, du darfst nich so viel trinken, das ist nicht gut für dich!" Ein paar lachten. Ein bärtiger Mann, offenbar Barry, schaute finster drein. „Ich habe nicht getrunken! Das ist wirklich passiert. Schon ein paar Jahre her, aber ich erinner' mich noch ganz genau. Damals, als ich noch beim Widerstand war, habe ich bei 'nem Wirtshaus ausgeholfen. Und dann sind sie eines Abends gekommen. Bestimmt ein duzend Sturmtruppen haben die Leute aus den Häusern gezerrt und diese... Gestalt stand dabei. Was auch immer die gesucht haben, sie haben's wohl nicht gefunden, denn irgendwann hat dieses maskierte Ding aufgeschrien und angefangen mit dem Schwert aus Feuer auf alles einzuschlagen, was sich in seiner Nähe befunden hat. Ich hatte noch nie in meinem Leben so viel Schiss gehabt." Er beugte sich vor und fing verschwörerisch an zu flüstern. „Das ganze Auftreten ist mir aber irgendwie bekannt vorgekommen. Ich wusste es damals nicht, aber inzwischen bin ich mir sicher. Dieses flammende Schwert war ein Laserschwert und diese Person mit der Maske und ganz in schwarz sah fast aus wie..." er machte eine dramatische Pause „Darth Vader." Er machte noch eine Pause. „Daraufhin habe ich General Organa gefragt und sie hat mir gesagt, dass es Kylo Ren gewesen sei. Ein Sith..." Für einen kurzen Moment war es Still im Raum Barry sah siegessicher in die Runde. Dann fingen alle an zu lachen. Mir lief es kalt kalt den Rücken runter. Kylo Ren. Jetzt stand er vor mir. Ganz in schwarz und groß, mit einer Maske, die der der Sturmtruppler nur begrenzt ähnlichsah. Der lange Umhang reichte fast bis zum Boden und auch wenn es mir schwer viel es zuzugeben, der Auftritt verfehlte definitiv nicht seine Wirkung. Die Ausstrahlung, welche von Kylo Ren ausging, war einnehmend und bedrohlich. Jedoch vielen weitere Mutmaßungen aufgrund der Gesichtsbedeckung schwer. Es vergingen Minuten, in welchen mich er einfach schweigend anstarrte, jedenfalls glaubte ich das. Mit jeder Sekunde fühlte ich mich unbehaglicher, doch ich ließ es mir nicht anmerken. Stadtessen stierte ich einfach zurück und versuchte, dass Unwohlsein zu verdrängen. Würde es mich umbringen? Mit diesem flammenden Schwert von dem Barry erzählt hatte? Mein Körper wollte sich winden, zum Kampf bereit machen, doch ich zwang ihn, ruhig liegen zu bleiben und die Angst nicht in mein Gesicht zu lassen. Was auch immer er vorhatte, es sollte auf keinen Fall sehen, wie ich mich dabei fühlte. Wenn denn irgendetwas passieren würde. Ich wusste, das Schweigen und Starren war eine Taktik, um mich aus der Reserve zu locken und mich unruhig zu machen; ich sollte das Schweigen als Erste brechen und meinem Gegenüber somit die Oberhand im Gespräch lassen. Und auch wenn ich probierte mir genau das einzureden, viel es mir immer schwerer, nichts zu sagen. Diese ganze Situation find an mich wütend zu machen. Immer musste ich ihr Spiel spielen. Mein ganzes Leben war geprägt von den Taten der Ersten Ordnung. Ich musste weglaufen, kämpfen und leiden wegen irgendwelchen Größenwahnsinnigen, die glaubten, die Galaxie zu beherrschen wäre ihr Recht. Alles Schlechte was ich und tausende andere durchmachen mussten, war ihnen zuzuschreiben. Alles was ich verloren hatte. Und jetzt sollte ich ein weiteres mal ihren Regeln folgen? Alle Angst und Vernunft, die ich bis eben noch hatte, waren weggeblasen und hatten einer kochenden Wut Platz gemacht. „Was willst du von mir?", platze es aus mir heraus. Keine Antwort. „Mich noch mehr foltern? Nur zu da sind noch genügend unversehrte Stellen übrig. Mach was du willst, aber ich werde nichts sagen." Immer noch keine Reaktion. Schwer atmend schaute ich auf die Maske. Ich fühlte mich an Tatooine erinnert, wo ich, ohne darüber nachzudenken gehandelt und dafür eine Ohrfeige kassiert hatte. Aber das konnte mich momentan nicht weniger interessieren. Ich war auf Provokation aus und wollte eine Reaktion von ihm oder ihr kriegen. „Du bist doch nur ein unsicherer Feigling hinter einer Maske." Als ich diese Worte aussprach, spürte ich, dass sich etwas an der Stimmung im Raum änderte. Ich musste irgendeinen Nerv getroffen haben, denn die Körperhaltung meines Gegenübers ändere sich kaum merklich. Kurz war es noch still. „Wo befindet sich die Hauptbasis des Widerstandes?" Ich zuckte zusammen. Die Stimme, welche an meine Ohren drang, war durch die Maske mechanisch verzerrt, aber definitiv männlich und ohne erkennbaren Akzent. Das vor mir musste also ein männlicher Vertreter einer humanoiden Spezies oder ein Droide sein. Jedoch verwarf ich den letzten Gedanken, als ich die flüssigen Schritte beobachtete, mit welchen er auf mich zukam. Der Abstand von zwei Metern war nun auf ein Minimum begrenzt worden. Die Maske schwebte jetzt nah vor meinem Gesicht und für ein paar Sekunden schaute sich entschlossen zurück. Bis ich demonstrativ meinen Kopf auf die andere Seite drehte. Wenn er ernsthaft erwartete, dass ich ihm antworten würde, dann hatte er sich ordentlich geschnitten. Was sollte das überhaupt? Ich hatte doch bei den Sturmtrupplern auch nichts gesagt und die hatten weitaus Schlimmeres getan als nur zu fragen. „Wie du willst.", erklang es aus dem Helm und ich konnte schwören, dass er mehr als nur verärgert war. Was hatte er denn gedacht? Dass ich, nur weil er ganz in Schwarz gekleidete war und so eine lächerliche Maske trug, doch weiter kam ich mit dem Gedanken nicht. Ohne dass ich es wollte, wurde mein kopf wie durch eine unsichtbare Hand wieder zurückgedreht, sodass ich sehen konnte, wie der Maskierte seine behandschuhten Finger nur Zentimeter von meinem Gesicht entfernt hielt. Ungläubig starrte ich ihn an. Dann auf einmal spürte ich eine Art Sog in meinem Kopf, der mich auf keuchen ließ. Was passiert hier grade!? Das Gefühl wurde immer unangenehmer, bis es kaum noch auszuhalten war. Solch ein Schmerz hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie gespürt. Es war, als würden alle meine Gedanken aus meinem Kopf gesogen werden und die Geräusche um mich herum wurden unnatürlich laut. Mir liefen Tränen das Gesicht herunter und ich dachte gar nicht erst daran, meine Schreie zu unterdrücken. Dann war es plötzlich still und eine Schwärze füllte alles aus. Ich wusste, dass ich noch bei Bewusstsein war als ich meine Augen öffnete und meine Gegenüber ganz nah vor mir sah, die Hand immer noch über mir ausgebreitet. Doch da war kein Gedanke mehr in meinem Kopf, keine Erinnerung, einfach nichts. Ich lag still da und spürte nebenbei, wie eine vereinzelte Träne meine Wange hinunterlief. Als nächstes fühlte ich, ich konnte es nicht anders beschreiben, ein Tasten in meinem Kopf. Wie von einer Hand, die sich darin fortbewegte und nach etwas zu suchen schien. Es fühlte sich seltsam beklemmend an, wie ein Eindringling. Als die glaubte etwas gefunden zu haben, spürte ich ein erneutes Ziehen und ein Schwall Erinnerungen spielte sich vor meinem inneren Auge ab. Ich sah mich als kleines Mädchen zwischen Wäldern umherspringen und Poe, er war höchstens 9 Jahre alt, wie er mich lachend verfolgte. Dann ein Schnitt zu meinen Eltern, wie sie am Fenster standen und uns zufrieden beobachten. Diese Erinnerung wurden von der unsichtbaren Kraft zur Seite geschoben und es gab einen kleinen Zeitsprung von etwa 2 Jahren. Ich sah wieder mich und Poe, diesmal aber nicht glücklich umherspringen, sondern zusammengekauert in einer Kuhle, von Dreck und kleinen Wunden übersät. Ich, weinend in seinen Armen liegend und er, wie er tapfer probierte seine Tränen zurückzuhalten und mich zu beruhigen. Auf einmal sehe ich Maz Kanata vor mir, wie sie sich zu uns herunterbeugt und uns in den Arm nimmt. Das Bild stoppt kurz bei ihrem Anblick, dann geht es schnell weiter. Die darauffolgenden Jahre fliegen an mir vorbei und sind kaum erkennbar, dann wird es wieder langsamer. Poe und ich waren inzwischen beide im Teenageralter und standen an der Ladefläche eines kleinen Schiffs, wo wir Maz umarmten. Der Tag an dem wir uns frisch entstandenen Widerstand angeschlossen hatten. Als nächstes sah ich Poe, wie er auf dem Pilotensitz saß und Koordinaten in den Computer eintippte. Mein Blick heftet sich an die Koordinaten und versuchte, diese genauer zu erkennen. Just in diesem Moment fingen bei mir alle Alarmglocken zu klingeln. Das war nicht ich, die das hier dachte. Dieser Dreckskerl probierte durch meine Gedanken an den Aufenthaltsort der Basis zu kommen, wie auch immer er dies machte. Mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, versuchte ich meinen Blick auf etwas anderes im Bild zu fokussieren und dabei alles anderes verschwimmen zu lassen. Ich spürte, wie die unsichtbare Hand krampfhaft probierte, mein Fokus dort zu lassen, wo er war, was erneut heftige Schmerzen auslöste, doch ich ließ mich von meinem Vorhaben nicht abbringen. Ich stieß einen angespannten Schrei aus und riss mit aller Kraft meinen inneren Blick nach oben auf eine Wackelfigur über der Steuerung des Schiffes und versuchte, mich darauf zu fokussieren. Ich spürte wie die Hand immer wieder versuchte meine Blick nach unten zu lenken, doch ich blieb standhaft bei der Wackelfigur. Mir lief kalter Schweiß die Stirn runter, der sich mir Blut und Tränen der Anstrengung vermischte, aber aufhören kam nicht in Frage. Versuch'r ruhig weiter, du Mistkerl, dachte ich. Ich werde nicht lockerlassen. Mit einem Ruck war plötzlich das beklemmende Gefühl eines Eindringlings in meinem Kopf verschwunden und meine Sicht klärte sich. Er war aufgesprungen und hatte anklagend einen Finger erhoben. „Wie hast du das gemacht?", fragte er außer Atem. Auch ich musste erst einmal Luft holen, doch als ich merkte, wie sehr ich mein Gegenüber aus der Fassung gebracht hatte, konnte ich mir ein siegessicheres Grinsen nicht verkneifen. Mit der Frage, wie er das eigentlich gemacht hatte, konnte ich mich später noch beschäftigen. „Ich hab's dir doch gesagt.", meinte ich selbstsicherer als ich mich eigentlich fühlte. „Von mir erfährst du gar nichts." Wie aus dem nichts hielt er auf einmal ein rot flammendes Schwert in der Hand, welches wie ungezähmte Laser aussah und funken sprühte. Damit schritt er wutentbrannt auf mich zu und hielt es unmittelbar an meine Kehle. Ich versuchte zurückzuweichen, aber dem Stuhl in meinem Nacken hielt mich erfolgreich davon ab. „An deiner Stelle würde ich vorsichtiger sein.", sagte er bedrohlich und führte das Schwert noch einen Millimeter weiter an meinen Hals. „Du wirst zwar so oder so sterben, aber ich bin derjenige der entscheidet wie qualvoll." Ich schluckte So vorlaut ich auch war, solch eine Waffe an der Kehle verlieh auch mir Respekt. Also verdrängte ich jede Art von trotziger Erwiderung auf die Aussage und nickte stattdessen leicht. „Sehr schön.", meinte die mechanische Stimme, dieses Mal komplett emotionslos. „Wir werden ja sehen, wie lange dein sinnloser Widerstand anhält."

The light in youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt