Ich öffnete mühsam meine Augen, blickte ich um mich, nur Schemenhaft sah in den Tropf, den Stuhl und Tisch sowie das Fenster an meiner linken Seite. Ich war allein. Ander, dachte ich sofort und panisch blickte ich mich um.
Erleichterung durchströmte mich als er im Türrahmen erschien, so schön und anmutig. Ich seufzte beruhigt auf. Er hielt zwei Gläser Wasser in den Händen und versuchte zu lächeln.
Ohne ein Wort kam er auf mich zu, setzte sich auf die Bettkante, legte vorsichtig seinen Arm um mich und hielt mir dann das Wasser an den Mund.
Was für eine obskure Situation. Es war fast wie ein Déjà-vu und fast wie damals als ich ans Bett gefesselt war und Carlos, mein Pfleger jederzeit an meiner Seite stand um mir beim Trinken, essen und der Krankengymnastik zu helfen...
Innerlich seufzte auf - Carlos, der Mann dem ich so verfallen war, wie niemand anderen zuvor - meine erste und bis dato einzige Liebe - bis Ander plötzlich in meinem Leben auftauchte und diese schmerzhafte Erinnerung samt dem zerbrochenen Herz endlich verblassen ließ.
Ich lächelte ihm zu.
„Ich zerbreche nicht, wenn du mich fester drückst", murmelte ich und drückte mich dabei instinktiv enger an ihn.
Skeptisch sah mich Ander an.
„Wirklich nicht und ich will dieses Mitleid nicht" Meine Stimme wurde dunkler. Nicht das es mir wieder gut ging oder ich mich auch nur annähend in diese Richtung bewegte, doch Mitleid brauchte ich ganz sicher, und gerade von Ander, nicht.
So erschöpft ich körperlich noch war, so viel klarer fühlte sich jetzt mein Kopf an.
Ich musste eine Entscheidung fällen und so wie es bisher wirkte, wussten nur Ander und Omar wirklich was in der Nacht wirklich passiert war.
„Wegen deinem...", ich holte deutlich hörbar Luft, „deinem Ex..."
Sofort betrübte sich Anders Miene.
„Ich will nicht, dass das jemand erfährt"
Ein Zischen entwich dem Blonden.
Mein ganzer Körper spannte sich an und ich drehte mich weiter zu ihm. Noch immer lag sein Arm locker über meiner Schulter und wir waren uns so nah. Einen kurzen Augenblick sah ich auf seine Lippen und erlaubte mir die Vorstellung wild und hemmungslos über sie herzufallen. Doch sofort ging dabei ein Stich durch meine Brust. Noch nicht, mahnte ich mich selbst.
„Bitte Ander...", flüsterte ich, „wenn das raus kommt, dann sieht mich die ganze Schule so an wie du! Ich brauche kein Mitleid, das hat mich damals fast umgebracht! Niemand hat mir mehr etwas nach dem Unfall zugetraut, niemand mehr an mich geglaubt, immer nur dieses schreckliche Ereignis gesehen!" Ich begann an meiner Unterlippe zu knabbern, wusste, dass die nächsten Worte es nicht leichter machten, aber er musste es verstehen, wissen, warum ich das von ihm verlangte.
„Es gab damals diese eine Person, die mich nicht so angesehen hat.... und das hat mich am Ende gerettet und mir die Kraft gegeben weiter zu machen, nicht einfach liegen zu bleiben und ich werd es diesmal anders machen, ich will weder dein noch ihr Mitleid, ich bin stärker als du denkst, stärker als ihr alle denkt!" Die letzten Worte brachen den Damm.
Trotzdem schienen meine Worte bei Ander nicht so angekommen zu sein, sein Gesicht war stattdessen seltsam verzerrt.... ja wütend.
„Ich kann ihm das nicht verzeihen, niemals!", fauchte er.
Ich griff nach seiner Hand, strich sanft darüber.
„Das weiß ich, ok?" ich senkte meine Stimme, „aber hier geht es nicht um Omar, sondern um das was ich will... brauche", ich seufzte, „von dir" Aufrichtig sah ich ihm entgegen und die nächsten Worte taten um so mehr weh.
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Desire - Ander & Patrick // Elite FF // BoyxBoy ✔️
ChickLitAnder & Patrick - pure Leidenschaft, vom ersten Blick, ersten Moment an! Doch Ander ist in festen Händen, liebt seinen Freund Omar und verdankt ihm Wortwörtlich sein Leben. Kann er der Versuchungen in Form von Patrick dem neuen Schüler an der Las En...