Kapitel 24 - Ander

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Es hatte mich total kaputt gemacht, Patrick so zu sehen. So zerbrochen, so kaputt. 

Die Zeit, in der ich von ihm getrennt war, hatte sich angefühlt, wie eine Eiszeit. Natürlich hatten wir geschrieben und telefoniert, doch seine Wärme hatte gefehlt.

Als wir uns dann endlich wiedersahen und er anfing zu weinen, war es bei mir auch beinahe soweit. Die Tränen schimmerten bereits in meinen Augen, doch ich hielt sie zurück. Die Gespräche mit Patrick's Vater waren die Hölle gewesen. Ständig hatte er mir die Schuld gegeben und das schlimme war, dass ich es ja selbst auch getan hatte. Wenn ich ihn nur nicht alleine gelassen hätte, wäre das alles vielleicht gar nicht passiert. Verdammt, ich war so stolz auf meinen Freund, dass er so kämpfte. Er war so stark.

Schließlich lagen wir in seinem Bett. Es war schön weich und roch so gut nach ihm. Immer wieder strich ich mit dem Daumen über seine Hand, zeigte ihm, dass ich da war und er keine Angst haben musste.
Als Patrick auf stand, um was zum Essen zu holen, suchte ich nach einem Film oder einer Serie, die wir schauen könnten, doch als mein Engel wieder kam, sah ich ihm sofort an, dass etwas nicht stimmte.
Sein Vater. Natürlich. Wahrscheinlich passte es ihm wieder nicht, dass ich hier war. Dass ich seinen Sohn weiterhin berührte, aber ich konnte nicht anders. Ohne Patrick wäre ich ein nichts. Ich brauchte ihn und Patrick brauchte mich.

Ich spürte sein Bein, das meines berührte und ignorierte den Drang, ihn an mich zu ziehen. Natürlich war es dieses Verlangen. Ich wäre bereit, Sex zu haben, doch ich war kein Maßstab. Patrick musste bereit sein.
Als er fragte, ob er mich küssen durfte, kam mir das so süß vor. Natürlich durfte er das. Er durfte alles mit mir machen.
Endlich spürte ich diese zarten Lippen auf meinem. Ich strich sanft über seine Wange, schluckte mein Verlangen hinunter, ihm meine Zunge in den Hals zu stecken und blieb brav.
Jedoch löste der Junge sich wieder und druckste herum. Ich setzte mich auf und beobachtete ihn, um so herauszufinden, was ihn auf der Seele lag.

Plötzlich hörte ich die drei Worte. Ganz leise hatten sie den Mund von Patrick verlassen und ich fühlte mich plötzlich so, als könne ich fliegen.
»Ich dich auch, Patrick. Du glaubst gar nicht wie sehr. Ohne dich käme ich nicht mehr klar.«
Vorsichtig zog ich ihn auf mich, so dass er auf meinem Schoß saß. Fragend sah ich ihn an.
War das okay? Ich wollte nichts tun, was Patrick nicht auch wollte, doch Patrick nickte kaum merklich.

»Babe, ich... ich weiß, dass du an Sex nicht denken möchtest, doch ich hätte eine Idee, wie wir es versuchen könnten«, begann ich zaghaft. Ich wollte nicht der Freund sein, der dauernd nur Sex wollte, doch ich sehnte mich so nach dem anderen. Ich brauchte ihn. Dringend!

Patrick sah mich an. Seine blauen Augen lagen auf meinen und ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. Es hatte ein bisschen was von dem verführerischen grinsen von früher. Das, das ich so mochte.
Also wurde ich mutiger und erzählte meine Idee weiter.

»Du könntest mir die Augen verbinden und die Hände fesseln. Dann kann ich dich nicht anfassen und du hast die komplette Kontrolle über mich. Du kannst alles mit mir machen, was du willst«, sprach ich und schluckte schwer.
Natürlich wollte ich meinen Freund anfassen, beim Sex, aber wenn es Patrick so half, wieder Gefallen an dem Gefühl zu finden, sollte es ihm recht sein.

»Okay...wir können es versuchen«, flüsterte der Dunkelhaarige und sah in meine Augen. Vorsichtig küsste er mich erneut und ich erwiderte es.
Zaghaft glitt meine Hand an seinen Rücken, was ihm nichts auszumachen schien, denn er fühlte sich entspannt an. Er vertraute mir und das war das schönste, das zu sehen und zu spüren.

Patrick wollte, konnte sich nicht mehr anfassen, doch ich durfte es, weil er wusste, dass ich ihm niemals weh tun würde. Er war sicher bei mir und ich würde nicht mehr zulassen, dass irgendjemand ihm weh tat. Alles würde gut werden und ich würde ihm dabei helfen. Ganz egal, wie lange es dauern würde. Ich hatte Zeit und Geduld.

Überrascht war ich jedoch, als ich die Zunge von Patrick an meinen Lippen spürte. Zögerlich öffnete ich meine Lippen für ihn und hielt die Augen genüsslich geschlossen. Er glitt mit seiner Zunge langsam über meine und mit entwich ein Keuchen. Ich konnte nicht anders.
Patrick löste sich kurz von mir und sah mich an. Hatte ich was falsch gemacht?
»Ich...tut mir leid. Ich hab das nur so vermisst«, gestand ich und erklärte so mein Keuchen.
Der Dunkelhaarige grinste nur und senkte seine Lippen ohne ein weiteres Wort wieder auf meine. Seine herrliche Zunge verwöhnte weiterhin meine und ich lag einfach nur da und konnte genießen. Ja, das hatte mir wirklich gefehlt.

Ich strich durch die dunklen Haare und passte auf, dass ich bei dem Kuss nicht zu stürmisch wurde.

Er sollte das Gefühl haben, sich jeden Moment lösen zu können, wenn er nicht mehr wollte. Das war wichtig. 
Immer wieder unterdrückte ich ein Keuchen. Diese zurückhaltende Art von Patrick machte mich wahnsinnig. Ich wollte ihn. Am besten sofort, doch Patrick brauchte Zeit. Das wusste ich.

Dennoch fing ich an, vorsichtig mit meiner Zunge über die von Patrick zu streichen. Ich schmeckte ihn, spürte ihn und es war so schön. Ein wenig fühlte ich mich erlöst von meinem inneren Druck.

»Babe«, flüsterte ich sanft und strich über seine Arme. Patrick thronte noch immer auf meinem Schoß und besaß die Dreistigkeit, sein Becken zu bewegen. Fuck! Ich war doch sowieso schon halb steif! Wollte er mich denn komplett um den Verstand bringen?

Dabei sah er mir in die Augen und ich ihm. Meine Lippen waren leicht geöffnet und immer wieder keuchte ich leise auf. Gott, wenn sein Vater das jetzt sehen würde, würde er mich wahrscheinlich umbringen. Ich legte meine Hände ganz leicht an seine Hüften und strich über diese Stelle. Patrick war so wunderschön. Er hatte ja keine Ahnung, wie schön er war...

Desire - Ander & Patrick // Elite FF // BoyxBoy ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt