Kapitel 13 - Patrick

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Kopfschüttelnd blickte ich Ander entgegen. Was sollte das werden? Ich sah ihm doch deutlich an, was er mir sagen wollte: Das es vorbei war und das wir uns nicht mehr treffen konnten.

Warum dann noch diese hoffnungsvollen Worte, das er mich nicht aus dem Kopf bekam? So wie er danach direkt abgerauscht war, schien es doch nichts von Bedeutung zu sein. Da änderte auch die Entschuldigung nichts daran. Die Frage war daher eher, wenn Ander so ein schlechtes Gewissen hatte, was ich daraus machen konnte.

Denn ehrlich, gerade wieder so nah bei ihm zu stehen, in seine traurigen Augen zu blicken... ich wollte mehr, so viel mehr von ihm! Und vielleicht würde ein weiteres Treffen, diesmal ohne Omar helfen, die Dinge endlich klarer zu sehen. 

Und vielleicht war ich einfach noch nicht bereit aufzugeben. Doch gerade, hier, mitten auf dem Korridor der Schule, war weder der richtige Ort noch Zeitpunkt um ihn den Kopf zu verdrehen. Und so direkt vor ihm konnte ich eh nicht klar denken, geschweige denn einen klaren Satz herausbringen. 

Ich brauchte einen Plan, und nichts Undurchdachtes, wie ein stürmischer Kuss vor all den Mitschülern hier.

Zu Hause tauchte ich erst mal in das Chaos meiner Familie ab, auch eine Art von Ablenkung - wenn auch eine auf die ich liebend gern verzichtet hätte...

Mencías war schon wieder abgehauen. Es machte mich so wütend! Dachte sie jemals auch an uns, wenn sie so mit dem Kopf durch die Wand rannte? Konnte sie sich nicht mal hier zusammen reißen? Was sollte diese ständige Zorn auf meinen Dad, auf Ari und selbst auf mich? Sie wusste doch gar nicht wie gut sie es hatte und das nur wegen ihrem bescheuerten Verhalten alles so in den Bach runterging in unserer Familie.

Klar, ich versuchte sie zu finden, aber was wusste ich schon, wo sie sich gerade wieder rum trieb. Bei der Party schien noch alles in bester Ordnung und sie hatte mit Rebe rumgeknutscht. Sie verhielt sich nicht so, als wäre ihr hier alles mit uns zu viel. Aber so was es schon oft gewesen Mencías handelte ohne Sinn und Verstand und trieb uns damit immer weiter auf den Abgrund zu.

Erst am Abend folgte dann endlich eine Nachricht von ihr – sie schlief woanders, welcher Ort das war, darüber ließ sie uns natürlich im Unklaren. Ich glaube, ihr machte das wirklich spaß, so einen Mist mit uns abzuziehen.

Ich hatte ehrlich keine Lust auf diese ganzen Dramen, mit meiner Familie und mit Mencías. Ich hatte genug eigene Probleme und diesen Jungen der mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte.

Die Stimmung zu Hause war mies, mein Vater mega angespannt und auch Ari schien mit ihren Gedanken ganz wo anders zu sein. 

Immerhin konnte ich jetzt endlich mal meine eigenen Gedanken sortieren und mir einen Plan überlegen. 

Wichtigster Punkt war: Ich musste Ander alleine treffen, am besten an einem Ort, wo ich ihn ordentlich durcheinanderwirbeln konnte, wie den Dragons Club. Doch ob es dieses Mal wirklich so einfach wurde, wie beim letzten Mal? Und damals hatte ich wenigstens etwas, was er unbedingt brauchte, für seinen Freund Omar, jetzt hatte ich nur  mich zubieten, ob das wirklich reichen konnte?

Würde er überhaupt einfach auf eine Nachricht von mir reagieren?

Patrick 22:23: Hey bist du noch wach?

22:49 Ander: was ist los?

22:51 Patrick: Können wir uns am Freitagabend treffen und reden?

Mit den Zähnen über meine Unterlippe reibend, starrte ich auf mein Handy und sah, wie Ander tippte, doch minutenlang kam nichts zurück.

23:01 Ander: Wo?

Desire - Ander & Patrick // Elite FF // BoyxBoy ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt