Kapitel 3

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„Eh, du hast es wirklich geschafft“, meinte sofort ein bereits Bier trinkender Yami und sah dabei in Fuegoleons Richtung, welcher nickte.
Ich hingegen lief auf den Tisch zu, an welchem sie alle standen und setzte mich ruhig, als ein etwas aufgedrehter Jack auf mich zukam und mich ansah: „Hey, schön, dass du da bist. Willst du meine Klingen spüren? Ich habe Lust ein wenig was zu schneiden.“
Abwehrend hob ich meine Hände und lehnte somit sein sehr bedürftiges Angebot ab. Der denkt auch wirklich an nichts anderes. Im Allgemeinen waren alle ein wenig aufgedreht, bis auf Fuegoloen und William, welcher nicht trank, da er es nicht vertrug. Ersterer hatte nicht die Chance dazu gehabt. Charlotte zerbrach sich den Kopf mit irgendwelchen Gedanken. Bei ihr wusste auch niemand, was los war.
Ein Kellner kam auf mich zu: „Was darf ich der Dame bringen?“
Leicht hob ich meinen Kopf, meine Augen hatten sich ein wenig mehr geschlossen: „Ein Tee wäre nett...“
„Oh, n-natürlich. Der kommt sofort“, verbeugte sich der Kellner kurz und verschwand dann im hinteren Teil im hinteren Teil der Gaststätte, in welchem sich die Küche befand, um das Getränk vorzubereiten.
„Sei doch ein wenig offener und zieh die Augen nicht so zusammen, dies lässt die Leute nur zusammenschrecken“, Fuegoleon seufzte leise und sah in meine Richtung.

„Willst du mich hier gerade erziehen?“, meine Stimme klang genervt und eigentlich hatte ich auch keine Lust mehr zu bleiben. Ich blieb ihm und den Anderen zu Liebe, deshalb saß nun hier. Nie würde ich so etwas offen zugeben, denn dafür war ich zu eitel.
Nozel hielt sich ganz gut, obwohl er bereits ein wenig intus zu haben schien: „Wir haben wirklich spannende Neulinge“, meinte jener plötzlich und sah in die Runde, sofort hatte Yami eine Antwort parat: „Ihr..? Ich denke wir haben durchaus viel spannendere Neulinge. Was sagst du dazu Akemi?“

Leicht zuckte ich zusammen und sah in Yami´s Richtung. Wie sollte ich auf diese Frage reagieren?
Nach einer Weile des Überlegens setzte ich zum Sprechen an: „Ich finde... , dass mein Orden auch nicht gerade langweilige Mitglieder dazugewonnen hat.“
„Hah“, dieser Ausruf kam von Jack: „Erklärst du damit deinen Beitritt zu dieser Diskussion?“
Schnell schüttelte ich meinen Kopf und erwiderte: „Nein, bloß nicht... Diskutiert ihr mal fertig. Ich mische mich da nicht ein.“
„Hast du doch schon“, meinte Yami und sah mich an.
Mein uninteressierter Blick sollte ihm zeigen, dass ich wirklich kein Interesse an diesem Anliegen hatte. Eine Diskussion ohne Sinn und Verstand. Sie würden nie klären, wer die spannenderen Mitglieder hat, denn für jeden waren natürlich die eigenen Mitglieder am spannendsten.

Eine Weile schenkte ich dem Gespräch noch Gehör, bis ich endlich leise Schritte hörte und eine Tasse vor mir abgestellt wurde: „Ihr Tee, bitte sehr.“
„Vielen Dank“, mein Blick zeigte die gleiche Mimik wie zuvor, mit dem Unterschied, dass ich meinen Kopf diesmal ein wenig neigte, um meinen Dank deutlich zu machen.
Langsam setzte ich zum Trinken an.
Die heiße Flüssigkeit floss meine Kehle hinunter und hinterließ eine warme Spur. Neben mir saß Fuegoleon, der Kerl welcher Schuld daran war, dass ich überhaupt hier saß.

Die Zeit verging. Yami und Nozel diskutierten noch eine Weile weiter und ich saß unbeteiligt dabei, außer man fragte mich etwas. Letztlich zuckte ich zusammen, als Fuegoleon seine Hand auf meine Schulter legte. Überrascht sah ich zu dem Älteren auf und konnte erkennen, dass er etwas von mir wollte.
Er begann zu Sprechen: „Akemi, die Sonne geht unter. Lass uns rausgehen, du magst doch Sonnenuntergänge.“
„Ja“, erwiderte ich leise und nahm mein Glas mit Zitronensaft in die Hand, stand auf und lief nach draußen, Fuegoleon folgte mir auf Schritt und Tritt.
Draußen wehte ein kühler Wind und mein Umhang wurde vom Wind erfasst und flatterte wild in diesem, kraftvoll stemmte ich meine Hände in meine Seiten und sah gen Himmel. Jemand stellte sich in den Wind und nahm diesen auf sich.

Zur Seite blickend erkannte ich Fuegoleon, welcher sich in den Wind gestellt hatte, sodass ich in Ruhe den Sonnenuntergang genießen konnte.
Während ich in den Himmel sah, kamen ein paar Erinnerungen in mir auf und ein leichtes Lächeln bildete sich in meinem Gesicht.
„Wieso nicht immer so?“, hörte ich den Feuermagier neben mir und erschrak ein wenig.
Ein Seufzer verließ meinen Mund und ich war wieder in der Realität: „Jetzt hast du mich unterbrochen... Ich war gerade in Gedanken vertieft. Ich hab ein wenig an früher gedacht“, sah ich wieder in die Höhe: „als ich noch beim Scharlachroten Löwen war, damals haben wir Abends auch oft in den Himmel geschaut, wenn wir die Zeit hatten.“
„Du warst mir da drin gerade zu still, deshalb habe ich eigentlich nur auf diesen Moment gewartet. Diese war wirklich erdrückend. Es hat dir also wirklich keinen Spaß gemacht“, meinte er und sah wieder hoch.
„Wenn sie über normale Sachen diskutieren würden... Wieso gerade über die spannendsten Mitglieder, ist doch klar, dass man in diesem Fall zu keinem Punkt kommt....das ist wirklich peinlich“, erwiderte ich darauf nur, als ich mehrere Mana spürte: „Kommt gerne dazu, der Sonnenuntergang ist eh bald vorbei......“
Genau wie dieser Abend, dachte ich noch kurz und schloss meine Augen, um die letzten Strahlen der Sonne auf meiner Haut zu genießen, bevor es immer dunkler wurde: „Ich werde mich nun auf den Weg zurück zu meinen Leuten machen. Es wartet noch einiges an Papierkram auf mich... Bitte sucht mich erst wieder auf, wenn ihr richtige Gesprächsthemen oder etwas anderes habt, was man gemeinsam machen kann. Einen schönen Abend noch...“, so lief ich an allen Anwesenden vorbei und verließ die Gaststätte nachdem ich meinen Anteil gezahlt hatte.
Ich wollte ihnen nicht noch meine Rechnung aufbrummen.

Black Clover - Der zehnte OrdensführerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt