Wir traten in ein knöcheltiefes Becken, welches mit kaltem Wasser gefüllt war. Kurz nachdem wir es jedoch betreten hatten, stieg die Temperatur des Beckens an und das Wasser begann zu brodeln. Ich atmete tief durch und aktivierte meinen Mana Skin, welchen auch Fuegoleon bereits aktiviert hatte.
„Was ist hier schon wieder für ein Wesen zu Hause? Ein Nix?“, fragte ich in ruhigem Ton: „Die Hitze bringt dir nichts.“ Fuegoleon blieb ruhig, nahm die Gegend in Augenschein, blieb jedoch darauf bedacht, dass wir uns nicht verloren.
Wir stiegen aus dem Becken, jedoch war immer noch niemand in Sicht. Wie komisch, was für eine Magie ist das denn? Feuermagie unter dem Boden des Beckens? Wassermagie, welche durch einen Zauber erhitzen konnte?
Tausend Gedanken in meinem Kopf umeinander kreisend sah ich mich um, sah plötzlich etwas aufblitzen und reagierte sofort. Mit meiner Lanze, welche ich jedes mal aufs Neue aus einem Raumkontinuum holen konnte, wehrte ich den herbeifliegenden Pfeil ab. „Tzzz, mir wird schlecht“, grummelte ich und lief in die Richtung weiter, aus welcher der Pfeil gekommen war.
Ein Zentaur war zu sehen, welcher mit seinen Vorderhufen begann auf dem Boden herumzutrampeln und so ein Erdbeben zustande brachte. Unter meinen Füßen brach heute zum zweiten Mal die Erde weg. Schnell sprang ich zur Seite und mit einem verstärkten Sprung auf Salamander, welchen Fuego gerufen hatte.
Der Zentaur zielte mit seinen Gesteinspfeilen in die Luft, als hinter uns plötzlich ein Wirbelsturm, in seinem Auge Wasser durchströmend, begann seinen Lauf zu nehmen. Er war noch in der Entstehung, dennoch erinnerte er mich an ein Szenario aus letztem Jahr. Damals bei dem Kampf der Ordensführer zuzusehen war spannend, aber wenn dieser Wirbelsturm sein ganzes Ausmaß annehmen würde, würde er ganz und gar nicht mehr witzig sein. Mit dem Atem des Salamanders hielt Fuegoleon die Pfeile davon ab, an uns heranzukommen. Aber wer ließ diesen Wirbelsturm in seiner Mitte, dem Auge des Sturms, Wasser durch jagend entstehen?
„Fuegoleon, wir bekommen ein größeres Problem. Ich werde versuchen, mit meinem Phönix einen Gegenangriff zu starten und den Anwender ausfindig zu machen“, rief ich vor: „Kümmere du dich um den Zentaur und komm mir zur Hilfe, sobald du hier fertig bist.“
„Wir beenden das hier schnell“, erwiderte der Feuermagier und sah hinter zu mir. Ich nickte und rief meinen Phönix zur Hilfe. Seine Schwingen trugen mich an dem entstehenden Wirbelsturm vorbei, welcher langsam begann, sich auf uns zuzubewegen. Kaum waren wir an ihm vorbeigeflogen und hinter diesem, machte dieser eine 180° Drehung und begann in schnellerem Tempo auf mich und den Phönix zuzurasen. Schnell löste ich meinen Umhang, welcher im Wind wehte, dieser wurde sofort vom Wirbelsturm eingesaugt und ich setzte mehr Mana auf meinen Phönix an, um schneller zu werden. Mit einem Schnellangriff meiner Finsternismagie versuchte ich den Wirbelsturm aufzulösen, doch anstatt zu verschwinden, wurde er größer und schneller. Ich spürte, wie wir immer langsamer wurden und wir dem immer stärker werdenden Sog des Wirbelsturms kaum noch entkommen konnten. Es war mir gerade noch so gelungen, auf die Schnelle meine Barriere des Höllenhundes einzusetzen, dennoch spürte ich deutlich, wie einige Böen auf den Schild einschlugen und diesen erschüttern ließen.
Als es plötzlich rötlich um mich leuchtete, der Wirbelsturm verschwand und meine Barriere, welche ich mit letztem verbliebenem Mana aufgebaut hatte sich auflöste. Mit einem wenig harten Aufprall landete ich auf dem Rücken des Salamanders und sah, wie ein besorgtes Gesicht in meine Richtung blickte. Der zweite Zentaur, scheinbar ein Windmagier, war ebenfalls nirgends mehr aufzufinden.
„Scheinbar kamt ihr genau richtig“, sah ich in Fuegoleons Gesicht und blickte zum ersten Mal seit langem in seine lilanen Augen. Sie strahlten Sorge, aber auch Erleichterung aus.
„Geht es dir gut?“, fragte er weiter und ich nickte nur.Für eine Weile flogen wir noch weiter, bis wir in einem größeren Raum ankamen. Eine große, prunkvolle Tür zierte diesen Raum. „Das muss die Schatzkammer sein“, meinte Fuegoleon ruhig.
„Scheint so. Dem Mana, was aus diesem Raum entspringt, zu urteilen muss dort ein starkes Werkzeug liegen“, erwiderte ich auf seine Aussage hin.
Er nickte und setzte seine Sol Linea auf die Tür an. Ein starker gebündelter Feuerstrahl raste auf die Tür zu und traf auf eine bestimmte Stelle. Die Tür brach in sich zusammen und eröffnete uns den Blick auf den inneren Raum, in welchen wir eintraten. Ich folgte meinem Gespür. Ein wenig hatte sich mein Mana bereits erholt, also konnte ich es abermals nutzen.
Während Fuegoleon sich daran machte, die Haufen an Schätzen in diesem Raum nach wichtigen Ressourcen zu durchsuchen, lief ich dem starken Mana nach und kam an einer Schriftrolle an, welche ich fürs Erste barg. Des Weiteren waren dort noch andere Artefakte, von welchen ich durch mein Gespür unterschied, welche es wert sein würden mitgenommen zu werden. Sofort barg ich fünf weitere, bis es zu beben begann. Der Dungeon würde bald in sich zusammenbrechen, mit schnellen Schritten lief ich zurück zu Fuegoleon, welcher seinen Feuerlöwen beschwor. Wir stiegen auf und liefen auf den Ausgang zu, welcher sich durch bereits hinabgestürzte Steine für uns aufgetan hatte. Meine Hände hatte ich auf seine Schultern gelegt, so verließen wir den Dungeon und machten uns nach getaner Arbeit auf den Rückweg in die Hauptstadt.
DU LIEST GERADE
Black Clover - Der zehnte Ordensführer
RomanceAkemi ist 25 Jahre alt und die Ordensführerin der blutroten Abenddämmerung. Meist mit einem monotonen und eintönigen Blick geht sie durch die Welt. Wird es jemanden geben, der ihr Herz erwämen wird?