Wir waren noch auf dem Weg in die Hauptstadt, als Fuegoleon begann zu sprechen: „Du hast immer noch Angst in geschlossenen Räumen?“ Auf diese Frage war ich nicht vorbereitet, denn er wusste, dass ich es nicht mochte, auf dieses Thema, auf meine Ängste angesprochen zu werden: „Mhm, ich glaube, das hat man gesehen......“ Dies war das Einzige, was ich von mir gab, auch er blieb ruhig und sah sich die Gegend an, bis er dann meinte: „Ich werde dich hier nicht aufsuchen kommen, solltest du nicht im Ordensgebäude sein. Diesen Zufluchtsort sollst du für dich behalten, außer es ist etwas Ernstes.“ Verdattert sah ich vor zu ihm und merkte erst dann, dass er ebenfalls in meine Richtung sah. Unsere Blicke trafen sich und mir wurde warm. Seine Präsenz war ganz klar spürbar und machte mich ein wenig unsicher. Was fühlte ich hier überhaupt? Ich nickte leicht und sah runter auf meine Hände: „Danke, das bedeutet mir viel.“
Gemeinsam kamen wir in der Hauptstadt an und stiegen von dem Löwen herab. Den Rest würden wir laufen. Wir liefen in das Gebäude, in welchem Julius seinen Sitz hatte, und stiegen dort die Treppe hinauf und klopften an. Scheinbar war er gerade in einem Gespräch, denn Marx öffnete uns und kam heraus: „Ah, ihr seid es. Willkommen zurück. Wie ich sehe, seid ihr beide erfolgreich gewesen. Julius ist gerade in einem Gespräch, ich werde euch benachrichtigen, sobald er fertig ist und euch empfangen kann.“ Ich nickte leicht und drehte mich um: „Danke.“ Fuegoleons Blick stach nun zum zweiten Mal an diesem Tag in meinem Rücken: „Ich werde was Essen gehen... Willst du mitkommen?“ Ich blickte zurück und sah ihn genau an. Er blickte überrascht in meine Richtung und nickte dann: „Ja, sehr gerne.“Fuegoleons Sicht Überrascht sah ich Akemi auf ihre Anfrage zum Essengehen hin an. Marx war ebenfalls sichtlich überrascht, wollte sie doch sonst immer alles alleine machen. Gemeinsam liefen wir also aus dem Gebäude und machten uns auf den Weg in ein Restaurant ganz in der Nähe. Wir liefen ruhig nebeneinander. Niemand von uns sagte auch nur ein Wort, bis wir plötzlich vor einer Tür standen. Es war das Restaurant, in welchem wir unseren Abend nach der Auswahlprüfung verbracht hatten. „Unglaublich“, murmelte Akemi, welche vor mir stehen geblieben war und seufzte: „Sind wir ernsthaft hier gelandet?“ Ich sah sie an und lief an ihr vorbei, öffnete langsam die Türe und sah zurück zu Akemi. Sie folgte mir langsam rein und sah sich in dem Restaurant um. Ich ließ ihr den Vortritt, während der Besitzer uns mit einem Lächeln willkommen hieß. Akemi steuerte auf einen Platz in der Ecke des Restaurants zu und setzte sich dort auf einen der Stühle. Ich folgte ihr und setzte mich ihr gegenüber. „Wie kommt es, dass du gefragt hast?“, versucht ich nun ein Gespräch in Gang zu bringen.
Ihre Aufmerksamkeit war nun auf mich gerichtet und sie schloss die Augen für einen kurzen Moment: „Nichts Besonderes. Wir haben diesen Dungeon gemeinsam durchlaufen und du hast mir durchaus sehr geholfen.“ Ein Kellner brachte uns die Karten und Akemi nahm diese entgegen, reichte mir eine herüber und begann zu lesen, was sie im Angebot hatten. Ich wusste bereits, was ich bestellen würde. „Außerdem ist unsere gemeinsame Arbeit erst nach der Berichtserstattung erledigt, also sehe dies als Einladung an“, beendete sie ihre Erklärung. Ein leichtes Nicken sollte ihr zeigen, dass ich verstanden hatte. Dann wurde es wieder ruhig und sie studierte die Karte weiter, bis sie diese weglegte und seufzte. Fragend sah ich sie an und wartete, ob ihrerseits etwas kommen würde.
„... Fuegoleon“, brachte sie nach längerem Schweigen hervor: „Gibt es hier etwas, was du mir empfehlen würdest?“ Mit einem ernsten Blick nahm ich mir die Karte, schlug gezielt eine Seite auf und zeigte auf eine Speise: „Zu diesem Fischgericht passt ein Orangensaft geradezu perfekt.“ Sie nickte und sah mich an: „Vielen Dank, dann nehme ich diese Kombi.“ Der Kellner nahm unsere Bestellungen auf und lief zurück zur Küche, wo er die Bestellung dann weitergab. Es wurde wieder still, bis Akemi begann zu sprechen: „Einen Orden zu führen, ist manchmal echt kompliziert. Es gibt so viel, worauf man achten muss. Das Wohlbefinden der Mitglieder, die Einteilung der Truppen bei Missionen, das Training, der Papierkram und dass im Allgemeinen alles läuft. Ist das Hauptquartier auch wirklich sauber?“ Ein Seufzen verließ ihren Mund und sie verschränkte leicht ihre Arme vor der Brust und schloss die Augen. Ein sanftes Lächeln schlich sich allerdings in mein Gesicht: „Nicht wahr. Es gibt so viel zu tun! Manchmal muss man Entscheidungen treffen, welche einem selbst ganz und gar nicht gefallen. Habe ich die Möglichkeit, diesen jemand zu retten? Wie soll es nach diesem Geschehen weitergehen? Kann ich dieses Mitglied wirklich gehen lassen?“ Ein lauter Aufprall, welcher mich leicht zusammenzucken ließ, war zu hören. Akemi hatte ihre Augen geöffnet und ihre Hand lag auf dem Tisch: „Wusstest du davon?“
Die Frage kam plötzlich und gezielt aus ihrem Mund. Akemi war noch nicht fertig: „Hast du mich damals weggeschickt, weil du wusstest, dass Julius mir einen Orden zuteilen wollte?“
Ich sah ihr ruhig entgegen, sagte jedoch nichts. Ja, ich hatte es gewusst, jedoch nicht, wie ich damit umgehen sollte. Es war der falsche Weg gewesen. Diesmal war ich derjenige, welcher seine Augen schloss und nickte, nachdem ich sie wieder geöffnet hatte. Der Stuhl, auf dem die mir Gegenübersitzende es sich bequem gemacht hatte, wurde ein wenig zurückgeschoben und ich sah, wie sie aufstand: „Verstehe, ich bin gleich wieder da“, meinte jene und lief in Richtung der Toiletten. Ein Seufzen verließ meinen Mund, während ich auf sie wartete.
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Black Clover - Der zehnte Ordensführer
Storie d'amoreAkemi ist 25 Jahre alt und die Ordensführerin der blutroten Abenddämmerung. Meist mit einem monotonen und eintönigen Blick geht sie durch die Welt. Wird es jemanden geben, der ihr Herz erwämen wird?