Kapitel 11

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Fuegoleon und ich saßen in meinem Büro und schrieben unsere Berichte, jeder aus seiner Sicht. Am Ende lasen wir uns den Bericht des jeweils anderen auf Fehler durch. Die Sache mit der Sirene ließ mich noch immer nicht los, denn diese hatte Bilder von meinen verstorbenen Eltern vor mein inneres Auges gerufen. Ihr Gesang musste also bis in die Tiefen des Bewusstseins vorgedrungen sein. Geschockt ließ ich die Blätter des Berichts fallen und sah in das Gesicht des besorgten Feuermagiers: „Akemi, alles in Ordnung?“
„Ah“, ich begann langsam wieder die Blätter einzusammeln: „Nein, schon okay. Ich musste mich nur gerade an etwas denken. Eine Erinnerung an die Sirene...“
Als ich die Blätter wieder zusammengesammelt hatte, begann ich den Bericht weiterzulesen. Auch Fuegoleon las nach meiner Aussage meinen Bericht weiter, blickte dennoch ab und an zur Seite, um nach mir zu sehen.
„Ich bin fertig, Fuegoleon. Wie sieht es bei dir aus?“, fragte ich dann irgendwann und sah in seine Richtung. Er blickte mich an und nickte leicht: „Ich bin auch soweit durch.“
Kurz darauf tauschten wir wieder unsere Berichte aus und sahen uns an, was der jeweils andere angemerkt hatte und nahmen Verbesserungen dementsprechend vor, als sich plötzlich ein Tor vor uns öffnete und Marx und Cob in diesem erschienen: „Wir sind hier um euch abzuholen, abzuholen.“ Cob, der Wortwiederholer.
Gerade setzte ich meinen letzten Punkt auf das Blatt und stand auf. Fuegoleon tat es mir gleich und gemeinsam Schritten wir durch das Tor, um kurz darauf in Julius' Arbeitszimmer anzukommen.  
„Ah, ihr seid zurück“, sah er uns an und musste lächeln: „Scheinbar ist alles glatt gelaufen.“
Ein leises Grummeln brachte ich hervor und Fuegoleon begann zu erzählen, was geschehen war. Ich ergänzte zwischendrin ein paar Sachen und nickte ab. Sofort nach dem Gespräch holte ich die Schriftrolle, welche ich gefunden hatte, hervor. Sie war immer noch von dem finsteren Schutzschleier aus Magie umgeben. Ich überreichte diese Julius und löste den Schleier, als er sie sicher eingeschlossen hatte: „Ich werde diese sofort zur Analyse freigeben.“
Leicht nickte ich ab und verließ dann zusammen mit Fuegoleon den Raum. Ich wollte mich gerade auf den Weg Hauptquartier machen, um mich auszuruhen und abzuschalten, als mich plötzlich jemand am Handgelenk packte. Überrascht drehte ich mich um und sah in die lilafarbenen Augen meines Gegenübers. Mit einem Ruck zog ich meinen Arm zurück, um ihm zu verdeutlichen, er möge loslassen. Dies tat er, sprach jedoch noch etwas an.
„Akemi, ich würde dich gerne mit an einen Ort nehmen... Ich denke, der würde dir gefallen“, meinte er. Er wollte mir etwas zeigen? Ich schüttelte kurz meinen Kopf und sah ihn an: „Heute nicht mehr, das passt nicht mehr in den Zeitplan...aber wir halten das für morgen fest.“
Ich konnte trotz meines Ablehnens ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht erkennen, als ich mich noch einmal kurz umdrehte. 
Ebenfalls lächelnd machte ich mich auf den Rückweg zum Hauptquartier, wo ich auf Kira traf, welche wohl ebenfalls von ihrer Verabredung kam. Diese blieb stehen und sah mich an: „Guten Abend, Frau Ordensführerin. Sie sollten wirklich öfter lächeln.“
Sofort wurden meine Augen groß und ich sah zu ihr, welche zusammenzuckte und abwehrend ihre Hände hob: „Bitte entschuldigt, ich wollte nicht unhöflich sein.“
Ich schüttelte meinen Kopf und sah sie an: „Ist schon in Ordnung. Ich habe gerade wohl einfach nur wirklich gute Laune.“
Ich konnte mir auch genau vorstellen, woher diese kam. Zu viel Zeit musste ich wohl mit ihm verbracht haben, denn auch wenn ich es nicht gerne zugab, tat es mir gut, mit Fuegoleon zusammen Zeit zu verbringen.
Dimael und Licia kamen ebenfalls nach draußen und sahen uns beide an.
„Das Abendessen wird demnächst fertig sein“, meinte Licia lächelnd.
Ich sah vor zu ihnen und nickte leicht: „Das passt ziemlich gut. Ich werde mich noch ein wenig mit dem Papierkram herumschlagen und stoße dann zu euch.“
Dimael griff auf meine Schulter und sah mich an, gemeinsam liefen wir zu meinem Arbeitszimmer. Dort angekommen, begannen wir sofort mit dem Papierkram. Gemeinsam füllten wir die neuen Blätter aus und stapelten diese aufeinander, sodass sie ordentlich beieinander lagen. 

Danach gingen wir zum Abendessen. Alle waren bereits im Speisesaal versammelt und warteten. Warteten darauf, dass wir eintrafen. Ich setzte mich neben Licia und Dimael neben mich. „Guten Appetit“, meinte ich in die Runde und alle begannen zu essen. Manch einer unterhielt sich mit seinen Sitznachbarn, während andere wiederum einfach nur aufaßen, aufstanden als sie fertig waren, sich verbeugten und ihr Geschirr auf einen Wagen stellten.
Ich war in Gedanken und merkte erst, dass ich angesprochen wurde, als Dimael mir leicht in die Rippe stieß. Sofort wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und sah ihn an: „Was ist denn los?“
„Du warst in Gedanken. Du solltest vielleicht ein wenig an die frische Luft gehen, um einen klaren Kopf zu bekommen“, meinte dieser und sah mich an.
Ich nickte bloß und stand auf. Auch ich nahm meinen Teller und das Geschirr in die Hand und brachte es rüber zum Wagen, danach verließ ich den Saal und lief in den Garten. Dort angekommen lief ich ein wenig an der frischen Luft und atmete einmal tief ein und aus, bevor ich zu meinem Kommunikationsgerät griff.
Ich schaltete mich direkt zu ihm durch: „Fuegoleon...“

Black Clover - Der zehnte OrdensführerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt