Kapitel 2

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„Fuegoleon, was verschafft mir die Ehre deines Besuches?“, ließ ich meine Frage verlauten.
Angesprochener sah mich nur streng an: „Ich bin zwar nicht mehr dein Vorgesetzter, aber es ist relativ unhöflich bei jedem gemeinsamen Treffen zu fehlen.... Ordensführerin der blutroten Abenddämmerung“, sein Blick lag weiterhin auf mir und ich zuckte leicht zusammen: „Ich habe kein Interesse an euren Mätzchen Fuegoleon. Wärst du also so nett und würdest unser Hauptquartier verlassen?!“
Es wurde wärmer, als sich sein Mana in dem Raum ausbreitete und drohte mich einzuschließen, aber ich hatte nicht vor nachzugeben. Ich war nicht umsonst Ordensführerin geworden.
Kurz hielt ich mir die Hand ins Gesicht, als mein Mana auch schon begann sich gegen seines zu stellen, langsam stand ich aus meinem Stuhl auf und ließ das Mana weiter im Raum zirkulieren.
Ein Seufzen verließ seine Lippen: „Du Dickkopf, dich muss man aber auch echt zu deinem Glück und Anstand zwingen, oder?“
„Da gibt es bei mir nichts mehr zu erzwingen. Hopfen und Malz sind in diesem Bereich komplett verloren Vermillion, das weißt du doch“, erwiderte ich und sah ihn an.
Mein Gesprächspartner räusperte sich leicht und wandte sich mir zu: „Dann brauchst du dich nicht wundern, dass du zu den Anderen keinen guten Draht hast. Auch ich bin nur hier, weil du mir einmal unterstellt warst und nun ja, weil ich dich deshalb doch etwas besser kenne, als es die Anderen tun. Eigentlich willst du doch zu anderen Kontakt aufbauen..., wenn du ein wenig offener werden würdest, wäre das für die anderen auch einfacher.“
„Das kann ich mir nicht leisten..., denn je offener man wird um so mehr kann man auch verletzt werden“, antwortete ich und sah in seine Richtung: „Außerdem habe ich doch alles hier Fuegoleon. Licia und all die Anderen sind so etwas wie meine Familie.“

Fuegoleon ließ nicht locker und griff nach meiner Hand: „Akemi, du kannst dich nicht für immer hinter einem ernsten, kühlen Gesicht verstecken.“
„Aber bis jetzt geht es noch“, meinte ich leise und sah ein wenig runter.
„Komm wenigstens dieses Jahr mit, wenn es dir nicht zusagt zwinge ich dich auch nicht mehr, schließlich wäre es das dritte Mal, dass du bei dieser Veranstaltung fehlen würdest“, er sah in meine Richtung und grinste leicht: „Also los, eigentlich akzeptiere ich auch kein Nein, dass solltest DU wissen.“
Genervt seufzte ich, biss mir kurz auf die Unterlippe...und nickte leicht: „Meinetwegen, aber ich bleibe nicht lang, nur damit das klar ist!“
Er nickte leicht und ließ meine Hand los. Langsam ließ ich diese sinken und lief an ihm vorbei, er folgte mir wie selbstverständlich aus dem Büro heraus. Licia, welche um die Ecke stand, an der wir abbiegen mussten musterte mich kurz, sprach mich jedoch nicht an. Ich war genervt, dass ich mich hatte umstimmen lassen.

Fuegoleon´s Sicht
Auf die Bitte der anderen Ordensführer hatte ich mich auf den Weg zum Hauptquartier der blutroten Abenddämmerung gemacht, um Akemi dieses Jahr für uns zu gewinnen. Es würde anstrengend werden, dass wusste ich. Sie war nicht die Person, welche sich von einem auf den nächsten Moment überzeugen ließ und so kam es dann auch.
Nachdem ich die Schwelle zu ihrem Arbeitszimmer überschritten hatte sah sie in meine Richtung. Ihre Frage klang glasklar und war eigentlich da, um mich wieder wegzuschicken, jedoch hatte ich ein Ziel, für das ich hier war, weshalb ich mich nicht zurückweisen ließ.
Mein Blick wurde streng, vielleicht ein wenig zu streng, denn ich merkte sichtlich, wie sich ihr Körper zusammenzog: „Ich bin zwar nicht mehr dein Vorgesetzter, aber es ist relativ unhöflich bei jedem gemeinsamen Treffen zu fehlen.... Ordensführerin der blutroten Abenddämmerung“, mein Blick lag weiterhin auf ihr und sie zuckte leicht zusammen: „Ich habe kein Interesse an euren Mätzchen Fuegoleon. Wärst du also so nett und würdest unser Hauptquartier verlassen?!“, war ihre Antwort.
Ich merkte, wie sehr sie sich zusammenriss, als Ausweg aus der Manabedrängnis, welche von mir ausging, wählte sie mit ihrer zu kontern.

„Eigentlich willst du doch zu anderen Kontakt aufbauen..., wenn du ein wenig offener werden würdest, wäre das für die anderen auch einfacher“, kam es in einem späteren Teil unseres Gespräches. Ihr Gesicht nahm in diesem Moment einen leicht überraschten Blick an, den sie mit einem schwachen Lächeln wieder unterband: „Das kann ich mir nicht leisten..., denn je offener man wird um so mehr kann man auch verletzt werden“, sie kämpfte schon jahrelang dagegen an, gegen diese Einsamkeit, welche sie sich selbst aufbürdete.
Ich kannte sie gut genug, um sie in dieser Hinsicht zu durchschauen.
Ich ließ nicht locker und griff nach ihrer Hand: „Akemi, du kannst dich nicht für immer hinter einem ernsten, kühlen Gesicht verstecken.“
„Aber bis jetzt geht es noch“, gab sie mir zur Antwort, sah dabei jedoch nach unten und ich meinte sehen zu können, wie sie sich auf die Unterlippe biss.
„Komm wenigstens dieses Jahr mit, wenn es dir nicht zusagt zwinge ich dich auch nicht mehr, schließlich wäre es das dritte Mal, dass du bei dieser Veranstaltung fehlen würdest“, ich sah in ihre Richtung und grinste leicht: „Also los, eigentlich akzeptiere ich auch kein Nein, dass solltest DU wissen.“
Just in diesem Moment wusste ich, dass ich diesen Schlagabtausch gewonnen hatte.
Genervt seufzte sie und nickte leicht, bevor sie ihre Zusage aussprach. Ich nickte leicht und ließ ihre Hand los, welche Akemi langsam sinken ließ. Sie lief an mir vorbei, raus aus ihrem Büro und auf den Flur des Hauptquartiers, wo wir Licia begegneten, welche Akemi leicht musterte, jedoch nichts sagte.

Als wir in einen neuen Gang kamen pausierte sie kurz an einem der großen Fenster und sah hinaus. Ich konnte sehen, wie ihre Augen den vor ihr liegenden Platz beobachteten und stellte mich zu ihr. Ein paar ihrer Ordensmitglieder trainierten gemeinsam. Bei dem Anblick blieb selbst mir kurz der Atem weg.
Diese Eismagie, kombiniert mit dem Feuerstrahl, gegen dieses Pflanzengut und seine Wasserunterstützung. Als diese Magien gegeneinanderprallten entstand ein Regenschauer, gefolgt von einem Regenbogen.
Akemi drehte sich nun wieder weg, wohl um ihr eigentliches Lächeln zu vertuschen, jedoch verriet ihre Manaströmung sie: „Zeig dein Lächeln doch, du würdest viel mehr vertrauen erwecken.“
Ein Zucken ihrerseits und sie ballte ihre Hände zu einer Faust: „Das ist uninteressant. Warte hier, ich ziehe mir noch was anderes an. Du musst dir keine Sorgen machen, dass weißt DU doch am Besten, denn ich bin eine Frau, welche ihr Wort hält.“
Dann lief sie los. In dem leeren Gang konnte man ganz genau hören, wie ihre Füße auf dem Boden auftraten. Viel ruhiger, als ich zu aller erst gedacht hatte. Sie hatte sich also damit abgefunden. Langsam schloss ich die Augen und musste ein wenig lächeln. Sie war wirklich erwachsen geworden.

Akemi´s Sicht
Nachdem ich meine Leute draußen hatte trainieren sehen, fiel mir ein Stein vom Herzen. Sie hatten ihren Willen stärker zu werden nicht aufgegeben und trainierten sogar an ihren freien Tagen für eine gewisse Zeit. Ich drehte mich um, damit Fuegoleon mein lächeln nicht sehen könnte. Scheinbar fiel es ihm dennoch auf, was mich ein wenig mehr Lächeln ließ.
Ich machte ein paar Schritte und deutete ihm an, dass er doch hier warten solle, ich sei eine Frau, welche ihre Versprechen hielt.

In meinem Zimmer angekommen, nahm ich mir etwas Entspannteres heraus und zog mich um. Meinen Umhang würde ich jedoch überziehen. Ich machte mich langsam auf den Rückweg zu Fuegoleon und sah in seine Richtung: „Wir können.“
Angesprochener stieß sich von dem Fensterbrett ab und stand bald darauf neben mir. Gemeinsam liefen wir los. Ich wurde innerlich immer aufgeregter, sträubte mich jedoch davor dies nach außen hin zu zeigen. Fuegoleon schlug mir kurz darauf auf den Rücken und ich quiekte leicht auf und sah ihn mit einem meiner „vernichtenden“ Blicke an, er jedoch begann nur zu lachen.
„Du nimmst mich nicht ernst“, meinte ich dann wieder ruhiger und sah in seine Richtung: „Wie unhöflich, eine Frau auf diese Art zu beleidigen.“
Das Einzige, was nun noch von ihm kam, war: „Wir sind da. Nicht wundern, es ist nur geschlossen, weil das Restaurant für uns reserviert ist. Also los.“
Im nächsten Moment hatte er die Türe bereits geöffnet und betrat das Restaurant. Die Anderen acht sahen in unsere Richtung und ich blickte ihnen mit unverändert monotoner Mine entgegen........

Black Clover - Der zehnte OrdensführerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt