Kapitel 5

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Mit meinem Besen und dem Blätterstapel verließ ich kurz darauf unser Hauptquartier und machte mich auf den Weg in die Innenstadt. Ein leichtes Gähnen verließ meinen Mund, als ich schließlich vor der großen Tür des Raumes, in welchem der König der Magier saß, stand und mit meinem Fuß dagegen trat. Eine allzu bekannte, nicht Julius gehörende Stimme war zu hören.
Ein leise, genervtes Stöhnen verließ meinen Mund, als mir die Tür von dem jungen Mann mit rotem Haar und leichtem Orangestich in diesen geöffnet wurde: „So sieht man sich wieder.“
Der Satz war eher ein Gemurmel. Ein gut gelaunter Julius stand am Fenster und sah mich an: „Akemi, was verschafft mir die Ehre deines Besuc.....“, er stoppte mitten im Satz, als er den Stapel Papier in meinen Armen sah.
„Nicht nur das...“, erwidere ich mit einem leichten Grinsen: „Dimael ist gestern mit seinem Trupp von der Mission zurückgekehrt.“
Ich spürte Fuegoleons Blick im Rücken und ein kalter Schauer lief mir diesen hinunter, ich versuchte mich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen und begann dann: „Die Mission in dem Dungeon war ein voller Erfolg Julius-Sama. Der Dungeon hat es ihnen jedoch nicht leicht gemacht. Es gab verschiedenste Fallen, welche sie entschärfen mussten. Einige Fallen wurden auch aktiviert, welche der Trupp durch ihre Magie jedoch an schlimmerem hindern konnten. Auch die Gegner aus Spade konnten sie nach einem harten Kampf überwältigen und der Schatzkammer die wichtigsten Artefakte entnehmen.“
„Vielen Dank für den Bericht Akemi. Ich werde dann wohl mit deinem Stapel da weitermachen“, Julius zeigte auf den Stapel an Blättern und seufzte: „Du weißt, dass du zwei Anwärter für die Sternvergabe hast.. Vergiss dies bitte nicht, verstanden?!“

Ein kurzes Nicken meinerseits und ich machte mich auf den Weg, den Raum zu verlassen. Fuegoleon sah noch immer zu mir und ich musste leise Seufzen: „Was ist? Wächst mir irgendwo etwas heraus, oder warum starrst du die ganze Zeit?“
Es hatte mich schon die ganze Zeit genervt. Dazu wusste ich nicht, wie ich mich verhalten sollte. In seiner Gegenwart war es bereits passiert, dass meine jahrelang aufgebaute Wand Sprünge bekommen hatte.
Er verließ mit mir zusammen den Raum und lief mit mir raus.
„Was war das denn für eine Art einzutreten? Ich bin zwar.....“, begann er, als ich ihn unterbrach: „nicht mehr dein Vorgesetzter, aber das war sehr unhöflich. Du solltest normal eintreten bla bla. Ich weiß Fuegoleon. Ich brauche deine Belehrungen nicht. In letzter Zeit...nervst du echt.“
Sofort sprang ich auf meinen Besen und flog in die Lüfte, ließ einen etwas verwirrten Fuegoleon zurück und machte mich auf den Weg in einen naheliegenden Wald, wo ich immer hinging, wenn ich meine Ruhe wollte. Im Endeffekt wusste ich selbst, dass ich wieder weggelaufen war, ihm die Schuld für mein Verhalten zu geben, war nicht richtig, aber ich wusste momentan keine andere Lösung.

Die Blätter in dem Wald leuchteten in einem hellen Grün und ließen nur spärlich Licht bis auf den Boden fallen, der Bach, welcher den Wald durchfloss ließ ein leises Plätschern vernehmen und die Luft, welche ich einsog war frischer als jene in der Hauptstadt.

Fuegoleon´s Sicht
Leicht verwirrt blieb ich zurück. Was war nur los mit ihr? In meinem Kopf brodelte es, bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Ich, der sie aus dem Orden geschmissen hatte, wegen ihres Talent und ihrer Stärke und Julius, welcher sie zur neuen Ordensführerin gemacht hatte. Nie hatte ich nach ihrem Gefühl dabei gefragt, aber auch sie hatte sich nicht dazu geäußert.

Ein Unterhaltungsfetzen aus der damaligen Zeit fiel mir wieder ein.
„Deine Magie passt nicht mehr in den scharlachroten Löwen. Es tut mir leid“, ihre Augen waren groß geworden, als ich diesen Satz sagte. Ich sah zum ersten Mal diese Gefühlsregung bei ihr.
Sie schloss kurz ihre Augen, um sich zu fassen, dann erwiderte sie: „Also werde ich hier nicht mehr gebraucht? Du schickst mich weg?“
„Du hast wirklich großes Talent und bist stark, du wirst schon was finden“, erwiderte ich nur.
Ich hatte weder auf mein, noch auf ihr Gefühl geachtet. Ich hatte das Gefühl, sie war langsam am Auftauen, es gefiel mir, jeden Tag die neuen Gefühlsregungen zu sehen, aber es muss jetzt enden.
„Solange kannst du hier bleiben“, meinte ich.
Sie seufzte auf und schüttelte den Kopf: „Ich werde meine Sachen packen.“

Kurz darauf hatte sie ihr Gespräch mit Julius, in welchem sie zur Ordensführerin ernannt wurde, und mittlerweile hatte sich jene Kluft zwischen uns gebildet.
Seufzend drehte ich um und lief wieder in das Arbeitszimmer von Julius, schließlich waren wir mit unserem Gespräch noch nicht durch.
Er musterte mich, als ich eingetreten war und sah in meine Richtung: „Ist alles in Ordnung?“, fragte er.
„Ich habe mich wohl verschätzt“, erwiderte ich und sah ihn an, bevor mich ein komisches Gefühl beschlich.

Black Clover - Der zehnte OrdensführerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt