Kapitel 4

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Ich wälzte mich umher und fing langsam an aufzuwachen. Tom lag nicht mehr in seinem Bett. Müde setzte ich mich auf, nur um festzustellen das meine dämliche Wunde wieder weh tat. Fluchend stand ich auf und blickte aus dem Fenster. Am Himmel waren graue Wolken, der Wind pfiff durch das ganze Haus und jagte mir einen Schauer über den Rücken. Normalerweise würden die Leute bei diesem Wetter im Haus bleiben. Die Straßen in London waren allerdings voll und überall liefen Leute mit Regenschirmen in der Hand herum, da sie vermutlich dachten es würde bald anfangen zu regnen. 

Die Leute sahen alles andere als begeistert von dem Wetter aus. Ich für meinen Teil mochte dieses Wetter. Ich liebte es den Himmel zu beobachten wenn es Gewittert und riesige Blitze umher zuckten. Abends liebte ich es auch wenn es regnete, weil mich das Geräusch von dem Regen auf den Dächern beruhigte. „ Bist du auch endlich mal wach?", hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir. Als ich mich umdrehte sah ich Tom der in der Tür stand.

 „ Ehm...Ja. Ich wünsch dir auch einen schönen guten Morgen", sagte ich etwas verunsichert und mit einem leichten Lächeln. Mein Lächeln verschwand allerdings wieder, als ich weiter hin nur in kalte, emotionslose Augen schaute. Statt einer Begrüßung bekam ich etwas anderes an den Kopf geworfen: „ Guten Morgen? Es ist 13 Uhr! Du hast das Frühstück und das Mittagessen verpasst! Was glaubst was das für eine Mühe war diese Schlampe von Aufseherin aufzuhalten ins Zimmer zu gehen?"

 *Was es ist schon 13 Uhr!? Hatte ich wirklich solange geschlafen? Naja das Bett ist so gemütlich ich hätte auch noch länger schlafen können.* Weil ich etwas beschämt war das ich solche Schwierigkeiten gemacht hatte antwortete ich nur mit einem leisen „ Danke" und ließ den Kopf hängen. Von Tom kam allerdings nichts mehr. Er ging an mir vorbei, setzte sich auf sein Bett und las irgendein Buch.

 Ich beschloss erstmal ins Bad zu gehen um mich zu waschen. Auf dem Weg dahin hingen die angewiderten Blicke der anderen Kinder an mir, was mich verrückt machte.*Hatten die denn nichts Besseres zu tun als mich zu anglotzten * Endlich im Badangekommen atmete ich erleichtert auf. Ich beschwerte mich noch weiter darüber was mit den anderen falsch gelaufen ist während ich unter die Dusche schlüpfte.

Das Wasser war kalt aber das störte mich nicht, ich war es schließlich gewohnt. Oftmals habe ich nicht einmal die Möglichkeit gehabt zu duschen. Lange Zeitstand ich einfach nur da und genoss das Wasser, welches über meine Haut lief. Da ich keine frischen Sachen hatte zog ich meine Alten Sachen an und machte mich auf den Weg in die Kantine um vielleicht irgendwo etwas Obst oder Gemüse zu finden.

 Zu meinem Pech war nirgends auch nur ein Bissen übrig. Es gab nicht einmal Reste. Wobei die Vorstellung das zermatschte Essen aus dem Mülleimer zu kramen und runter zu würgen auch nicht gerade schön war. Ich schüttelte mich leicht vor Ekel und hatte augenblicklich keinen Hunger mehr. Das Waisenhaus war groß und ich hatte bestimmt noch nicht alles gesehen. Also beschloss ich mich etwas umzuschauen.

 Im unteren Geschoss wo auch die Kantine war, gab es nichtviel. Da war nur noch der Eingangsbereich mit den großen Türen, links und rechts davon war jeweils ein kleiner Raum. Vermutlich waren das Waschräume oder so was. Wenn man gerade aus (vom Eingang aus) ging war dort der Riesen Essensraummit Essenskammer. An den Essensraum angebaut waren dann noch die Badezimmer für Jungen und Mädchen.


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