Kapitel 14

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Entspannt saß Tom auf seinem Bett und las ein Buch. Ich war noch sauer, dass er einfach so verschwunden war ohne was zusagen. Mit verschränkten Armen stand ich im Türrahmen und schaute zu ihm. „ Hat seine Hoheit sich doch noch dazu entschlossen das niedere Volk mit seiner Anwesenheit zu beehren?" Er wollte was antworten als er mich jedoch sah stockteer. „ Du siehst ja Kacke aus. Da lass ich dich mal zwei Tage alleine und du vergisst alles was ich dir beigebracht habe."

 Wie? Das war alles?! Mir sagen das ich Scheiße aussehe und dann wieder gemütlich sein Buch lesen. Wahrscheinlich dachte er ich wäre mit den anderen Kindern aneinander geraten. Wenn der nur wüsste.

 „ Das ist alles? Mir sagen ich sehe scheiße aus und das wars? Du bist einfach so abgehauen, verschwunden. Ohne mir irgendwas zu sagen. Wo warst du verdammt?" Ich war mehr als wütend und gleichzeitig so müde das ich jeden Moment einfach umfallen und schlafen könnte. 

„ Ich kann hin gehen wann und wo ich will und muss dir nicht Bescheid sagen wann ich wohin gehe. Das geht dich nichts an! Du bist nicht meine Mutter!" Diese abweisende kälte traf mich hart. Ich dachte Tom und ich wären Freunde geworden. Doch das schien nicht so. Ichwünschte, ich würde langsam mal lernen das man Menschen nicht einfach so vertraut. Dann würde ich auch nicht jedes Mal aufs Neue enttäuscht werden. Keine Ahnung warum er mir zaubern beigebracht hatte.

 „ Nein das bin ich nicht. Aber ich dachte wir wären Freunde. Und Freunde reden miteinander und erzählen sich wo sie hingehen. Oder wenigstens das sie gehen." Traurig ließ ich den Kopfhängen. Tom reagierte nicht auf das was ich gesagt hatte. Ich schnappte mir einfach meine Bettdecke und verließ das Zimmer. Diese Nacht wollte ich nicht bei ihm schlafen. Es war ihm ja sowieso egal. Ja ich weiß ich fahr jetzt voll die mitleidsschiene. Aber wenn man nach so vielen traurigen Jahren denkt man hätte endlich jemanden gefunden der wirklich hinter einem steht und der einem dann in den Rückenfällt, genauso wie alle anderen davor, kann man einfach nicht mehr.

 Die Tränen die sich bildeten unterdrückte ich, wenn die anderen sehen das ich schwach bin war es das für mich. Ich beschloss diese Nacht auf dem Dachboden zu schlafen. Dort war es zwar nicht sehr gemütlich, aber wärmer als im Rest des Gebäudes. Keine Ahnung warum, aber auf dem Dachboden lag ziemlich viel Stroh.

 War gut für mich, als Unterlage. So war es wärmer und weicher. Ein bisschen von dem Strohverteilte ich vor einem Fenster. Der Ausblick von hier oben war ganz schön, weshalb ich mich dazu entschied dort zu schlafen. Es war aber auch das einzige Fenster das komplett dicht war und keine Luft durchließ. Ich ließ mich auf mein provisorisches Bett fallen und schaute aus dem Fenster.

Riddle FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt