13 - Und das war's jetzt?

287 15 4
                                    

Hermione POV

Nachdem Malfoy sie alleine in dem Klassenzimmer zurück gelassen hatte, fühlte Hermione sich vollkommen allein.

Es war kurz vor Weihnachten und sie hätte ihm ganz einfach nachgeben können.
Sie hätten sich trösten können, wenn sie ihn gelassen hatte. So wie vorher auch.

Aber Hermione wusste inzwischen, dass sie mehr von ihm wollte als das. Und das er nicht dazu bereit war ihr das zu geben. Deswegen musste sie sich selbst schützen und durfte ihm nicht mehr nachgeben.

Aber seine Berührung - sein Kuss - das war wie der Himmel auf Erden für sie.
~

Am nächsten Tag versuchte sie sich so gut es ging zusammenzureißen. Sie hatte ihre Maske aufgelegt und niemand bemerkte es.

Malfoy hätte es erkannt, aber wenn sie miteinander reden würden, dann müsste sie sich nicht zusammenreißen - ein Teufelskreis.

Er war außerdem den ganzen Tag nicht im Unterricht und sie fragte sich unwillkürlich was er machte.

Bis in die Nacht hinein arbeiteten sie noch in der großen Halle an den Dekorationen und Hermione war ganz dankbar für die Ablenkung.
Sie wusste ganz genau, dass der Tiefpunkt erst kommen würde, wenn sie allein in ihrem Bett lag.

Also ging sie nachdem die anderen schon lange in ihre Schlafsääle gegangen waren, immer noch ziellos durch das Schloss.

Sie wusste, dass sie ihre Füße unwillkürlich in den Keller brachten, aber sie ignorierte es - bis sie vor dem Eingang des Geheimgangs stand.
Dort angekommen fragte sie sich, ob sie es wirklich riskieren sollte zu ihm zu gehen.

Er wollte sie definitiv sehen, aber würde sie damit klar kommen?

„Nur noch dieses eine Mal.", flüsterte sie sich selbst zu und öffnete die Tür zum Geheimgang.

Sie war schnell durch den Gang geschritten und hatte Glück, dass scheinbar alle Slytherins schon im Bett lagen. Die letzten Schritte zu seiner Zimmertür fielen ihr zusehends schwerer.

Was war, wenn er nicht allein war?

Sie lauschte erst ein paar Minuten an der Tür und öffnete sie dann ganz vorsichtig.
Malfoy lag ausgestreckt auf seinem Bett und starrte an die Decke - allein.

Hermione fiel ein Stein vom Herzen, denn sie wusste nicht wie sie reagiert hätte, wenn jemand bei ihm gewesen wäre.

„Draco?", sie stand immer noch an der Tür.
Er drehte langsam den Kopf in ihre Richtung und runzelte verwirrt die Stirn, als ob er sie nicht erkennen würde.
„Hermione?", fragte er leise und seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.

Sie sah ihn immer noch abwartend an und wartete ob er noch mehr sagen würde.
Seinem Gesichtsausdruck nach war er sich noch nicht ganz sicher ob sie überhaupt real war.

Er erhob sich schwerfällig von seinem Bett und kam auf sie zu.
„Was machst du hier?", fragte er, als er vor ihr stand. Er klang nicht unfreundlich, aber Hermione sah, dass er mit Absicht Abstand hielt.

„Eine letzte Nacht?", fragte sie statt einer richtigen Antwort.

Wie sollte sie ihm auch sagen, dass sie ihn vermisste? Wie sollte sie ihm begreiflich machen, dass sie ohne ihn das Gefühl hatte zu ertrinken?

Draco POV

„Bist du sicher, dass das klug ist, Prinzessin?", fragte er, während seine Hand in ihren Nacken wanderte.
„Scheiß drauf!", sagte sie und überbrückte den Abstand zwischen ihnen. Er hatte kaum Zeit zu reagieren, so dringend schien sie seine Nähe zu brauchen.

The Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt