Lucas Wahrheit

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Ich schaue Luca lange zögernd an. Dann schaue ich zu Andrzej und Vica, die das offensichtlich für eine gute Idee halten... Ich seufze und nicke, nehme aber nicht Lucas Hand. „Okay" Luca lächelt erleichtert. „Setzen wir uns?" Er deutet aufs Sofa. „Ja" Ich nicke und schaue dann noch zu Andrzej und Vica. Ich mache eine Kopfbewegung, mit der ich vom Wohnzimmer weg deute. Die beiden verstehen sofort und nicken. Als Luca und ich sitzen, kommt Andrzej und gibt uns beiden noch ein Glas Wasser in die Hand. „Danke" Andrzej nickt und legt seine Hand einen Moment auf meine Schulter. Lucas Gesicht nach zu urteilen bin ich mir ziemlich sicher, dass Andrzej ihm gerade irgendeinen warnenden Blick zuwirft. „Andrzej" Ich schaue zu ihm hoch. „Schon gut" Er nickt. „Wenn was ist, sagt Bescheid" Ich nicke und Andrzej geht. Luca und ich sitzen an den Enden vom Sofa, zueinander gedreht. Wir nehmen beide einen Schluck Wasser. „Okay, also?" Ich stelle mein Glas auf den Tisch, winkle meine Beine an, lege meine Arme darum und schaue Luca fragend an. „Was wolltest du sagen?" Er schaut mich nervös an. Dann nimmt er noch einen Schluck Wasser, stellt das Glas ab, legt sein Knie aufs Sofa, um sich mehr zu mir zu drehen und legt seine Hand darauf. Er schaut eine Weile nervös nach unten und murmelt irgendwas zu sich selber. Dann schaut er mich an und aus irgendeinem Grund, macht mich sein Blick total nervös. Aber ich versuche mir das nicht anmerken zu lassen. „Okay, also, als ich das erste mal für Let's Dance angefragt wurde, da hatte ich voll Bock drauf, ich bin ja generell gerne bei so Shows dabei und ich dachte das ist bestimmt auch ne coole Herausforderung und so. Dann hab ich mich aber ja für den esc entschieden, was auch die richtige Entscheidung für mich war, aber ich war dann trotzdem mega happy - und bin es noch - dass ich nochmal angefragt wurde! Dann waren in Köln die ersten Drehtage und Shootings, für diese Vorstellungen da und ich dachte schon, dass das auf jeden Fall ne coole Stimmung ist, aber ich hab's noch unterschätzt muss ich sagen. Dann bin ich ins erste Training gegangen und an dem Abend hab ich das erste mal zumindest so ein bisschen gemerkt, was das heißt und ich dachte gleichzeitig ‚Was hast du dir da eingebrockt' weils soo anstrengend war, aber halt auch ‚Das wird mega cool' weil es einfach so viel Spaß gemacht hat, wir haben ja mega viel gelacht beim Training und" - „Luca, wieso erzählst du mir das? Ich war dabei und genau das hast du mir schon gesagt, als du an dem Abend zum Hotel gefahren bist" unterbreche ich ihn. Er schaut mich einen Moment lang an. „Das hast du dir gemerkt?" Ich schlucke einmal, senke meinen Blick ein wenig und nicke. „Ja. Und ich weiß auch noch, wie übermotiviert und gut gelaunt du am nächsten Tag zum Training gekommen bist und wie sehr du dich auf die Kennlernshow gefreut hast und wie nervös du dann kurz davor warst" antworte ich, bevor er das jetzt auch noch alles erzählt. „Ich war dabei. Also was ist hier gerade dein Ziel?" Luca nickt. „Ja, stimmt, das weißt du alles" Er fährt sich mit der Zunge einmal über die Lippen und schaut zur Seite. „Aber - dann erzähl ich dir jetzt das, was du noch nicht weißt. Bitte lass mich ausreden, okay?" Ich nicke. „Versprochen?" fragt er nochmal. „Versprochen" bestätige ich. „Okay" Luca lacht einmal kurz nervös und schaut mich an.

„Okay, also, als ich da am ersten Trainingstag für die Kennlernshow in den Tanzsaal gekommen bin, da war ich mega froh, dass du da warst. Du hattest schon die ganze Zeit so eine tolle Art, deine Ausstrahlung hat den ganzen Raum eingenommen, alle hatten gute Laune und es war einfach, ähm - eine sehr angenehme Atmosphäre. Ich hab mich wohl gefühlt. Das Training war zwar sau anstrengend, aber auch sehr lustig! Und, ähm, ich fand dich auf jeden Fall süß und ich sag mal so, dass wir einen flirty Tanz haben, fand ich nicht gerade schlimm" Ich muss ein wenig lächeln. Während Luca erzählt, schaut er zwar immer mal wieder kurz zu mir, aber mehr zur Seite oder auf den Boden. „Naja, dann bei der ersten Studioprobe hab ich gecheckt, dass du nen Freund hast und ich gebe zu, ich war vielleicht so ein bisschen enttäuscht, aber ich wollte trotzdem unbedingt mit dir tanzen, was ich dann ja auch durfte" Ich nicke und lege meinen Kopf auf meinen Knien ab. Ich lasse ihn keinen Moment aus den Augen. Er wirkt die ganze Zeit super nervös. Das heißt ja eigentlich schon, dass ihm das wichtig ist. „Dann bei den ersten Trainings haben wir uns ja schon mega gut verstanden und ich meine, dass wir während Let's Dance sehr gute Freunde geworden sind weißt du ja selber, das hat mir echt viel bedeutet. Dann haben wir Rumba getanzt und die wollte ich unbedingt gut tanzen, weil das ja dein Lieblingstanz ist. Als du mir dann in der Osterpause erzählt hast, dass du Probleme mit Evgeny hast, also, dass du einfach ein komisches Gefühl hast, da hab ich wirklich mit gelitten und ich wollte dir unbedingt zeigen, dass du nicht alleine bist, deswegen war mir die Endpose so wichtig, mit dem Stirnkuss, ich wollte dir zeigen, dass ich für dich da bin. Genau das gleiche hast du dann auch für mich beim magic moment gemacht, ich hab keinen Moment gezögert mich dir gegenüber zu öffnen, weil ich mich bei dir einfach wohl und sicher gefühlt habe. Danach sind wir ja irgendwie echt durch gestartet, das war einfach cool und von da an ging alles so schnell und plötzlich waren wir im Finale und haben da getanzt und dann nach dem Freestyle, direkt danach, der letzte Moment auf dieser Tanzfläche quasi, da hab ich dich angeguckt und gemerkt, dass ich mir nichts vormachen kann, ich, ähm, ich hab dich angeguckt und hatte Schmetterlinge im Bauch" Luca seufzt, schaut nach unten und sagt nichts mehr. Will er noch was sagen? Soll ich was sagen? Ich bin gerade überhaupt erstmal mit dem überfordert, was ich hier höre. Schmetterlinge im Bauch... heißt das „Jedenfalls hab ich ab dem Punkt ungefähr jeden 2. Moment drüber nachgedacht, ob ich dir das jetzt sagen soll oder nicht, aber ich hab's im Endeffekt gelassen, weil, ich meine, du hattest nen Freund und ich hatte Angst, dass, ähm" Lucas Stimme klingt ganz heiser. „Ich hatte Angst, dass du mich dann nicht mehr sehen willst oder so. Naja, jedenfalls waren unsere Telefonate dann auf jeden Fall immer das Highlight meines Tages und es war auch so, egal was war, ich wollte dir das erzählen und wissen, was du darüber denkst. Als ich dich dann nicht mehr erreichen konnte, hab ich mir erstmal mega Sorgen gemacht, als du mir dann erzählt hast, dass ihr Schluss gemacht habt, ich weiß das klingt dämlich, aber es hat mir so leid für dich getan, dass ich mich selber gefühlt habe, als hätte man mit mir Schluss gemacht, ich hab mir sogar Eis geholt und mich hier aufs Sofa gesetzt und Liebesfilme geguckt, ich war ein paar Tage echt schlecht drauf. Dann kam die Anfrage für Let's Dance Special und das war für mich wirklich überhaupt keine Frage, ich hab sofort ja gesagt. Dann hab ich überlegt, was ich dir gutes tun kann und hab gedacht, vielleicht, wenn du willst und Zeit hast, dann tut dir so ne kleine Auszeit vielleicht echt gut, ich hab bei mir zuhause alles vorbereitet und konnte es kaum erwarten dir das zu sagen. Dann bin ich endlich nach Köln gefahren, war endlich wieder im Studio und wollte dich endlich, endlich wieder sehen! Dann haben wir uns gesehen und - um ehrlich zu sein hab ich nen kurzen Schrecken bekommen, weil, du sahst so blass aus und so traurig" Ich muss einmal schlucken und schaue nach unten. „Als du mir dann erzählt hast, dass Evgeny dich betrogen hat, da wusste ich, ganz egal was ist, es geht nicht um mich. Ich hab dir zugehört und ich hab versucht dich zum Lachen zu bringen. Ich hab auch mit Andrzej gesprochen, beziehungsweise er mit mir, da meinte er, dass du lange kaum was gegessen hast, nicht mehr raus gegangen bist und so und er hat mich darum gebeten, ihm zu helfen, dass wir das mal wieder ändern. Als du mich dann gefragt hast, ob ich dir helfe Evgeny eifersüchtig zu machen, da hab ich ja gesagt, weil ich wollte, dass er mal merkt, was für einen unglaublich tollen Menschen er da verloren hat, ich glaube aber so wirklich weiß er das bis heute nicht. Ist ja auch egal, er ist dumm. Eigentlich habe ich schon gar nicht mehr dran gedacht, dass ich dich fragen wollte, ob du mitkommst, aber als du dann meintest, dass du mal weg musst, hab ich dir das dann doch noch angeboten, ich dachte nur wenn ich sage, dass ich das eh schon gedacht habe, dann klingt das irgendwie komisch, aber eigentlich hab ich da überhaupt nicht wirklich drüber nachgedacht, ehrlich nicht, das war alles, aber bestimmt nicht mit böser Absicht und irgendwie durchdacht oder was weiß ich, wirklich gar nicht!" beteuert er. Ich vermeide es ihm in die Augen zu schauen, weil mich das alles doch deutlich mehr berührt, als ich dachte. „Dass du zu meinem Konzert gekommen bist, hat mich wirklich mega glücklich gemacht und auch stolz. Als ich dich geküsst habe, da war ich wirklich so nervös vorher, weil ich Angst hatte was kaputt zu machen. Aber ich konnte nicht anders und" Luca lacht. „Das Gefühl war unbeschreiblich, bei mir hat alles gekribbelt und, ich weiß nicht, ich kann's wirklich nicht beschreiben" erzählt er begeistert. „Ich wollte dich nicht anlügen, Christina, ja, ich wollte dich bei mir haben, aber ich hab dich ganz bestimmt nicht angelogen, damit das klappt, ich hab einfach nur, ich weiß auch nicht, das ein bisschen auf die Situation angepasst. Und wegen Dienstag, ich bin morgens zum Bahnhof, dann bin ich schnell zu dem Treffen wegen der CD und hab das in einem Affentempo durch gezogen, um wieder zum Bahnhof zu fahren, ich hab mich ein bisschen schlecht gefühlt, dass ich da so schnell alles gemacht habe, deswegen hab ich einfach nur gesagt, dass das egal ist, ich meinte damit nicht, dass ich nicht da war, da hab ich mich vielleicht einfach blöd ausgedrückt, das hab ich dann nur nicht richtig gestellt, als ich gemerkt habe wie das klingt" versucht er zu erklären. „Ich meine rückgängig machen kann ich das eh nicht. Aber ich verspreche dir" Lucas Stimme zittert. „Wenn du mir noch eine Chance gibst, ich werd dich niemals anlügen und ich weiß, dass du davor Angst hast, aber ich schwöre dir, ich werde dich niemals so behandeln, wie Evgeny es getan hat"

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