Thank you

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Lena POV:
Es war November geworden. Ein ziemlich kalter November, aber gleichzeitig auch ein sehr aufregender. Nach einer gefühlten Ewigkeit, kommt wieder ein neuer Song von mir raus und ich bin wieder bei TVK dabei, wo diesen Monat Dreharbeiten von sind. Außer mir, sind noch Steff, Boss Hoss und Mark dabei.
Auf letzteren freu ich mich am meisten. Wir hatten schon immer irgendwie eine besondere Verbindung und seit letzten Jahr, fühlt sich diese Verbindung noch stärker an. Ich würde nicht sagen, dass es Liebe ist. Letztes Jahr hab ich Max auch noch von ganzem Herzen geliebt, aber jetzt wo ich von ihm getrennt bin, kann ich diese Verbindung ja einfach komplett und ohne schlechtes Gewissen genießen.
Mehr als das, will ich auch eigentlich nicht. Ja ich bin jetzt zwar frei, aber die Trennung ist grade mal 3 Wochen her und auch wenn ich die jenige war, die sich getrennt hat und die Entscheidung auch schon länger gespürt habe, waren die letzten Wochen dennoch unglaublich hart.
Es ist nichtmal so, dass ich Max jede Sekunde vermisse und mir wünschte er wäre wieder bei mir. Ich vermisse einfach das Gefühl nicht allein zu sein. Jemanden zu haben, der rund um die Uhr für mich da ist und abends neben mir einschläft und mir zeigt, wie sehr er mich liebt. Diese Gewohnheit und Sicherheit, die ich acht Jahre hatte, ist einfach weg und die krieg ich auch so schnell vermutlich nicht wieder.
Noch weiß kaum jemand von meiner Trennung. Ich hab es bisher nur meiner Mama und Bella erzählt. Bella auch nur, weil sie es eh früher oder später mitgekriegt hätte und ich dann nicht in eine blöde Situation kommen wollte.

Umso mehr freue ich mich auf den heutigen Drehtag. TVK hat mir schon immer unglaublich viel Spaß gemacht und auch, wenn es irre anstrengend ist den ganzen Tag zu drehen, liebe ich es einfach sehr dolle.

Mark POV:
Heute ist ein weiterer Drehtag. Jedes Mal freu ich mich drauf meine Coachkollegen wiederzusehen. Besonders freu ich mich auf Lena. Aber irgendwas ist anders mit ihr. Ich hab sie noch nicht gefragt, weil sie normalerweise immer von sich aus was erzählt und ich sie auch nicht drängen will. Schließlich brauche ich selbst ja immer ganz viel Zeit bevor ich (wenn überhaupt) mit jemanden drüber rede, was mich beschäftigt.
Genau in dem Moment, wo ich über sie nachdachte, klopfte es kurz an meiner Garderoben Tür und Lena steckte den Kopf durch.
"Morgen Mark, kann ich kurz zu dir kommen?"
"Klar komm rein Leni."
Zur Begrüßung stand ich auf und zog sie kurz in meine Arme.
"Dankee. Ehm das ist mir jetzt etwas unangenehm zu fragen, aber hast du Lust nach den Dreharbeiten noch mit zu mir zu kommen? Ich weiß nach so einem Tag will man eigentlich nur noch ins Bett, aber ich...ich wäre gerne mal einen Abend nicht alleine."
Verlegen schaute sie auf den Boden, so kannte ich sie gar nicht. Ich ging einen Schritt auf sie zu und streichelte einmal  kurz über ihren Arm, damit sie mich wieder anschaut.
"Ich kann gerne mitkommen, wenn du möchtest. Aber warum denn alleine? Was ist denn mit Max? Ist er wieder auf Geschäftsreise?"
Im nächsten Moment dachte ich mir, hätte ich mal lieber nicht gefragt, wenn sie ihn so sehr vermisste, dass sie sogar mich fragt ob ich ihr für einen Tag Gesellschaft leiste, war er wahrscheinlich schon länger unterwegs.
Lena setzte sich auf die Couch und spielte unruhig mit dem Saum ihres Pullis. Ich setzte mich neben sie und legte meine Hand auf ihr Knie, um sie zu beruhigen.
"Sorry, dass ich gefragt hab, wie ich merke möchtest du nicht drüber reden."
"Ist schon gut, es ist nur soo...also Max...der kommt nicht wieder. Er ist nicht auf Geschäftsreise. Ich...wir haben uns getrennt. Vor fast einem Monat." Erst jetzt guckt sie mir in die Augen und ihr läuft eine Träne die Wange herunter.

Mir dieser Information hätte ich nicht gerechnet, jetzt erklärt sich so einiges. Deswegen war sie in den letzten Tagen so anders drauf als sonst, deswegen fragt sie mich, ob ich heute Abend mit ihr kommen möchte. Sie fühlt sich alleine.
"Mark, ich...es tut mir leid, dass ich dir das erst jetzt sage, aber..."
Ich unterbrach sie:
"Hey, es ist alles gut, komm mal her."
Ich bereitete meine Arme aus und sie lies sich in die Umarmung fallen. Ich fuhr sanft über ihren Rücken und hielt sie einfach fest.
Aufeinmal fing sie an zu schluchzen und ich war ziemlich überfordert mit der Situation. Ich hielt sie einfach weiter fest und flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr. Als sie sich wieder einiger Maßen beruhigt hatte, löste sie sich aus der Umarmung, wischte sich die letzten Tränen weg und schaute mich entschuldigend an.
"So war das nicht geplant, sorry, ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du heute mit zu mir kommst und jetzt breche ich hier halb zusammen."
"Alles gut. Ich hab dich ja erst dazu gebracht, weil ich nachgefragt habe. Ich...mir tut es leid."
"Brauch es nicht. Eigentlich bin ich sogar froh, dass du es jetzt weißt und ich bin dankbar, dass du heute Abend mitkommst. Ich...ich fühl mich einfach so alleine momentan, wenn ich alleine einschlafe, alleine aufwache. Es ist einfach so verdammt ungewohnt und ach ich weiß auch nicht. Ich vermisse gar nicht mal ihn konkret, sondern einfach das Gefühl, dass da jemand ist."
Ihre Worte überrumpelten mich ein weiteres Mal. Auch ich kannte dieses Gefühl nur zu gut. Seit Wochen lief es nicht mehr so gut bei meiner Freundin und mir. Entweder war sie beruflich unterwegs oder ich. Gemeinsam einschlafen, war schon seit Wochen nicht mehr drin. Auch ich fühlte mich einsam. Aber ich war nicht in der Position, ihr das zu sagen und zu verlangen, sie sollte mehr zuhause sein. Schließlich war ich ja selbst immer unterwegs.
"Ich versteh, wie du dich fühlst Leni. Ich kenn das auch. Wochenlang alleine einzuschlafen mein ich. Ich bin heute für dich da okay? Und nicht nur heute sondern immer wenn du willst. Du musst dich nicht alleine fühlen."
Schon wieder wurden ihre Augen feucht.
"Danke Mark. Wirklich danke. Es tut so gut sowas zu hören."
Wir umarmten uns wieder und ich versuchte ihr Halt zu vermitteln. Als wir uns lösten, lächelte sie mich an und außer an ihren leicht geröteten Augen, konnte man nichtmehr erahnen, dass sie vor wenigen Minuten noch total am Boden war.
"Ich muss jetzt zurück in meine Garderobe. Phili muss die Schminke nochmal erneuern. Danke fürs zuhören und ich freu mich auf heute Abend."
Sie drehte sich um, und verließ meine Garderobe.

Habt ihr Lust auf einen zweiten Teil?🤍

Oneshots Lenark🤍Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt