~Vivienne, Tee und Smaragd ~

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Doch auf halbem Weg würde ihr schwindelig und sie sackte in sich zusammen.

Vivienne die Gott sei Dank gute Reflexe hatte, sprang auf und fing sie noch bevor sie auf den harten Steinboden fallen konnte auf.

„Professor McGonagall?", sie war sich nicht sicher ob die Lehrerin ohnmächtig war.
Lange rührte sich die Professorin nicht und Vivienne überlegte schon sie in den Krankenflügel zu bringen, als plötzlich Minervas Augenlider flatterten und nur Sekunden später blickte sie Joes Mutter mit ihren schönen smaragdgrünen Augen an, doch diesmal nicht mit Wut, wie bei Melia -die hatte sie schon längst vergessen, sondern mit einer Mischung aus Angst, Dankbarkeit und Sorge.

„ Danke Mrs. Paul..", sie war sich nicht sicher wie sie sich bei der netten Frau bedanken sollte..

„ Erstens hab ich nicht wirklich viel gemacht und zweitens lassen Sie bitte das Mrs. Paul - ich fühl mich dann immer so alt.", Vivienne lachte leicht auf und auch Minerva grinste etwas. „ Ab heute bin ich Vivienne für Sie."

„Aber dann bin ich auch Minerva für dich!", grinste Minerva und gleich ging es ihr viel besser. Wie hatte sie das vermisst, einfach mit Freunden lachen..und plötzlich wurde ihr bewusst in welcher Lage sie sich immer noch befand: Sie saß auf dem Boden, halb auf der Mutter ihres Schülers drauf!
Und egal wie schön das auch war: Das gehörte sich nicht!

Und genau in dem Moment, sie hätten nicht unpassender kommen können, kamen Joe und sein Vater in den Raum zurück.

„Ihhhh! Die verschrumpelte Kuh macht mit meiner Mutter rum!", rief Joe aufgebracht.

Schon wollte die Professorin aufstehen, doch sofort kamen der Schwindel und die Kopfschmerzen zurück und sie fiel wieder auf Vivienne.

„Gehts?", fragte diese besorgt und ignorierte dabei gekonnt was ihr Sohn gesagt hatte. Mit dem hatte sie nachher noch ein Hünchen zu rupfen. „Soll ich dich in den Krankenflügel bringen?"

„Nein!", Minerva bekam Panik.
Sie konnte nicht in den Krankenflügel, warum kapierte das den keiner?
Sie musste sich doch um die Schule und ihre Schüler kümmern und das ging nunmal nicht wenn man krank im Krankenflügel liegt!

„Hey hey, alles gut. Ich werde dich nicht zwingen.", Vivienne schien es ihr kein bisschen übel genommen zu haben, dass sie sie so angefahren hatte.
„ Aber du musst zumindest noch was trinken und ich geh hier erst weg, wenn ich mir sicher bin, dass du nicht gleich wieder umkippst!"
Ihr Sohn verdrehte darauf die Augen und auch ihr Mann schien nicht ganz begeistert von der Situation.
Minerva seufzte. Die klang ja schon fast wie Poppy.
Sie versuchte wieder aufzustehen und angestrengt den starken Schwindel zu ignorieren, um sich jetzt endlich ihren Ingwertee zu holen.

Diesmal klappte es.
Sie schwankte noch kurz, woraufhin Vivienne alarmiert aufsprang, doch richtete sich sofort wieder gerade und ging, fast als wäre nichts gewesen, zu dem Tischlein mit dem Tee und schenkte zwei Tassen ein.
Eine für Vivienne, eine für sich.
Wenn die beiden Männer auch einen wollen, können die sich den ja auch selber holen.

Während Minerva sich um den Tee kümmerte, schimpfte Vivienne noch kurz mit ihrem Sohn, bevor sie die beiden Männer wieder wegschickte. Die konnte sie hier echt nicht gebrauchen. Minerva verbarg etwas und um ihr helfen zu können musste sie ihr Vertrauen gewinnen.

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