Warnung: Auch dieser Teil besteht ebenfalls alkoholverherrlichten Aussagen.
Please drink responsibly. Reader discretion is advised.
_Ich öffnete meinen Mund und wollte etwas sagen - wobei ich mir selbst nicht mal sicher wahr, ob ich überhaupt einen anständigen Satz herausbringen hätte können - da hörte ich schon meinen Namen rufen.
„Catelyn, wo bleibst du denn bitte?", ertönte Annas Stimme von nicht all zu großer Entfernung.
Schlagartig war ich aus meinem tranceähnlichen Zustand rausgerissen. Doch nicht nur ich schien zurück auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen. So dicht, wie Kaden mir bis eben gewesen war, so war mit einer fließenden Bewegung seine Hand von meiner Hüfte verschwunden und war ein großen Schritt nach hinten gegangen.
Für Außenstehende sahen wir wie zwei Fremde aus, die rein zufällig sich an der Bar was zu Trinken holten, vielleicht ein paar höfliche Worte miteinander austauschten, nur um während der restlichen Party sich nicht mehr über den Weg zu laufen.
„Hier bin ich schon!", rief ich, schob mich, ohne Kaden eines Blickes zu würdigen, mit meinem Getränk an ihn vorbei. Kurz überlegte ich ihm noch etwas zum Abschied zu sagen. Aber was hätte ich denn sagen sollen? Man sieht sich? oder Ich komm gleich wieder. Ich sag nur noch Tschüss zu meinen Freunden und dann können wir von der Party verschwinden, um... Stop!
Bevor ich irgendetwas zu ihm sagen konnte, erschien auch schon Anna in meinem Blickwinkel, die wild mit den Arm herumfuchtelte. Dabei war ich von uns der Winzling, der mal schnell übersehen wurde. „Was hat das ganze denn so lange gedauert?", begrüßte sie mich.
„Es hat eben eine Weile gedauert, bis ich den Drink in ein genießbaren Zustand bringen konnte. Erinnere mich, euch nie wieder um ein Drink zu beten. Dann mach ich das doch lieber selber.", schmunzelnd legte ich meinen Arm um ihre Hüften und gemeinsam bahnten wir uns unseren Weg zu unseren Freunden. Auf den Weg dorthin nahm ich einige große Schlucke von meinem Vodka-O, in der Hoffnung, die letzten paar Minuten mit Kaden zusammen aus dem Gedächtnis löschen zu können.
Sobald meine restliche Freundesgruppe in Sichtweite war, hob ich triumphierend mein mittlerweile halbleeren Becher in die Höhe. „Bin wieder da. Falls ihr mich vermisst habt, dann seid ihr selbst Schuld."
„Du willst mir doch nicht erzählen, dass das Wegkippen des Getränks und das Mixen eines Neuen so lange gedauert hat?", kommentierte Marc schmunzelnd.
Gerade wollte ich stolz erklären, dass hier nichts weggekippt wurde - auch wenn das leider nicht mein Verdienst war, aber das musste ja keiner wissen - da kam mir jemand schon leider zuvor.
„Keine Sorge. Hier wurde kein kostbarer Alkohol einfach so auf den Boden geschüttet. Dafür habe ich schon gesorgt."
Augenblicklich schauten mich Becci, Caro und Anna mehr als verwirrt an. Zurecht. Sie wussten, dass ich keine Person war, die fremde Personen einfach so ansprach. Erst recht nicht so attraktive Männer wie Kaden. Egal wie sehr der Alkoholgehalt in meinem Blut zunahm.
„Wie...", fing Anna schon an.
„Hey Kaden. Lang nicht mehr gesehen.", unterbrach Marc mit einem breiten Grinsen, ging auf Kaden zu und begrüßte ihn mit einem lässigen Handschlag.
Okay Moment - jetzt gehörte ich selbst zu Team der Verwirrten. Ich kannte einige von Marcs Freunden. Sei es persönlich oder nur vom Namen. Weder hatte ich Marc schon mal Kaden erwähnen hören, noch hatte ich die beiden jemals gemeinsam auf dem Campus unterhaltend sehen. Oder hatte ich Kaden bis auf unseren ersten direkten persönlichen Zusammentreffen im Supermarkt einfach nicht wahrgenommen? Immerhin hatte ich selbst vergessen, dass wir gemeinsam ein Wahlfach belegt hatten.
„Ich weiß, ich weiß. Hatte die letzten Wochen leider echt keine Zeit gehabt, mit zum Gym zu gehen. Wird sich bald wieder ändern.", begrüßte Kaden Marc schmunzelnd.
„Oh, das will ich doch hoffen. Seitdem du nicht mehr dabei bist, macht das Trainieren nur noch halb so viel Spaß. Und keiner kann dich als meinen Gym Buddy ersetzen. Glaub mir, ich habs versucht."
„Marc, das bricht mir ja schon fast das Herz.", mit einem theatralischen Seufzer legte Kaden eine Hand auf seine Brust, ehe beide wenige Sekunden später in schallendes Gelächter ausbrachen.
Okay so gut, wie sich die beiden kannten, hatte Marc Kaden sicherlich erwähnt. Ich hatte dies, wie so oft auch, einfach gekonnt unbewusst verdrängt gehabt.
„Und woher kennt ihr euch beiden?", meldete sich Becci zu Wort und zeigte dabei mit ihrem gold lackierten Zeigefinger zwischen Kaden und mir hin und her.
Wo ich mir noch zu Beginn des Abends geschworen hatte, nicht darüber zu reden, so dachte mein alkoholvernebeltes Gehirn ganz anders darüber. Viel mehr wusste ich nicht so recht, wie und wo ich mit der Story anfangen soll. Mit der peinlichen Begegnung im Supermarkt?
„Kätzchen und ich hatten letztes Semester gemeinsam ein Wahlfach belegt. Leider bin ich durchgefallen und muss das dieses Jahr wiederholen. Daraufhin habe ich sie nach ihren Unterlagen gefragt, da ich leider nicht so fleißig mitgeschrieben habe.", erklärte Kaden schulterzuckend.
Hätte ich die Wahrheit nicht gewusst, hätte ich die halbe Lüge selbst geglaubt gehabt. Und sie war um einiges unspektakulären und schneller zu erzählen, als die tatsächliche Wahrheit. Aber warte - wieso warfen mir meine Freunde noch immer so komische Blicke zu?
„Cate, möchtest du uns verraten seit wann und wieso es zu diesem Spitznamen kam? Oder möchtest du von nun an von uns allen Kätzchen genannt werden?"
Woher wusste Marc, wie Kaden mich nannte? Oh warte. Hatte mit Kaden gerade tatsächlich vor allen Anwesenden so genannt..?
Fassungslos schaute ich zu Kaden, der mich mit einem betont unschuldigen Lächeln angrinste. „Soll ich die Story erzählen, oder möchtest du das lieber übernehmen?" Es war ihm mehr als anzusehen, dass er diese Situation mehr als genoß.
_
Faszinierend, wie ein Spitzname Kätzchen ohne Kontext und Hintergrundwissen zu so viel Interpretationsspielraum bei den Unwissenden führen kann.
DU LIEST GERADE
fun sized
Romance„Fun Sized?", japste ich leise auf. „Du hast die perfekte Größe, um dich einfach hochzuheben.." Mühelos hob er mich hoch und wie automatisch schlang ich meine Beine um seine Hüfte. Unsere Lippen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Sein...