Warnung: Der folgende Teil besteht aus alkoholverherrlichten Aussagen.
Please drink responsibly. Viewer discretion is advised._
„Wann willst du mir endlich sagen, was mit dir los ist?", mit skeptischen Blick beäugte mich Anna.
Die laute Musik wummerte durch meinen Körper, das Lagerfeuer verlieh dem riesigen Garten eine fast schon mystische Atmosphäre und der Alkohol verlieh mir ein wohliges Kribbeln im Bauch. Als meine Freunde und ich spontan von einer Studentenbekanntschaft auf dem Campus gefragt wurde, ob wir nicht Lust auf eine Gartenparty den kommenden Freitag hätten, war ich tatsächlich die Erste und Lauteste gewesen, die begeistert zu dieser Einladung zusagte.
„Was soll mit mir los sein?", ich versuchte so unwissend wie möglich zu klingen. Doch ich selbst musste zugeben, dass ich die letzten Tage deutlich anders drauf war.
„Sag du es mir. Seit diesem Montag bist du schon so anders. Du weißt, du kannst mit mir über alles reden."
Das stimmte und genau das schätzte ich an Anna so sehr. Auch wenn ich während meines Studiums viele neue Leute kennen gelernt hatte, so waren diese ganzen Bekanntschaften gut für gesellige Abende und oberflächliches Geplänkel. Mit Ausnahme von Anna. Mit ihr konnte man nicht nur ausgelassene Abende haben, sondern sie war auch für einen da, hörte einem zu, egal zu welches Uhrzeit. Das schätzte ich so sehr an ihr.
Die ganze Woche über war ich kurz davor, ihr die peinliche Story mit Kaden zu erzählen. Doch ich konnte es einfach nicht. Denn so lange ich es nicht laut Aussprach, konnte ich einfach tun, als wäre es nie passiert.
Doch jetzt, mit Annas eindringlichen besorgten Blick und der Alkohol, der dafür sorgte, dass meine Zunge sich schwerelos anfühlte und am liebsten jedes kleinste Detail ausplaudern wollte, konnte ich diesmal nicht anders, als meiner besten Freundin es nicht nicht zu erzählen.
Während ich nun nach den richtigen Worten suchte, wie ich am besten mit all dem beginnen sollte, kamen auch schon Marc, Caro und Becci zurück von der Bar, alle drei mit randvollen Bechern bewaffnet.
„Wir kommen mit Verstärkung zurück!", verkündete Caro lautstark - und vielleicht auch etwas lallend - , drückte mir ein Becher in die Hand und lies sich neben mich auf die Bank fallen. Es war tatsächlich ein Wunder, dass sie auf dem Weg keinen Tropfen Alkohol verschüttet hatte.
„Danke, bist ein Schatz!" Schon befanden sich meine Lippen am Becher, nahm einen großen Schluck von dem Vodka-O und hätte diesen am liebsten direkt wieder ausgespuckt. Mit verzogenen Gesicht schluckte ich das Getränk runter und meinte, den brennen Alkohol den Weg bis zu meinem Magen zu spüren. „Wollt ihr etwas, dass ich mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus lande? Mit diesem Getränk bin ich auf den besten Weg dorthin. Ist da überhaupt Orangensaft drin?"
„Sorry - meine Hand ist wohl beim Mixen deines Getränks ausgerutscht.", entschuldigte sich Marc halbherzig, seine Lippen verzogen sich zu einem unschuldigen Engelslächeln.
Traurig, dass schon zu viele Frauen auf diese unschuldigen Blick reingefallen sind.
Ich nahm erneut einen Schluck und hoffte, da ich jetzt wusste, was mich zu erwarten hatte, es diesmal nicht ganz so schrecklich schmecken würde. Im Gegenteil - der zweite Schluck war noch einmal tausendmal schlimmer. „Becci ich hab dich doch nicht um sonst gebeten, das Getränk für mich zu Mixen!", brach ich hustend heraus.
„Ich weiß. Aber Marc war einfach schneller.", schulterzuckend nahm sie genüsslich einen Schluck von ihrem Getränk.
„Und vielleicht bist du jetzt endlich gewillt zu verraten, was mit dir los ist.", mischte Anna sich ein. Wohlwissend, wie redselig der Alkohol mich machte.
Moment war - sie steckten alle unter einer Decke! Und ich dachte, Anna sei wirklich besorgt um mich gewesen. Doch wenn alle den Plan hatten mich abzufüllen, musste es wohl heißen, dass nicht nur Anna mein merkwürdiges Verhalten aufgefallen war.
Mit dieser Erkenntnis war auch mein innerlicher Drang schlagartig verschwunden, Anna von Baden zu erzählen.
„Oh vergesst es. Denn es gibt nichts zu erzählen. Ich bin einfach nur gestresst wegen der kommenden Prüfungsphase. Und ich wollte es dieses Wochenende noch einmal krachen lassen, bevor die kommenden Wochenenden nur noch aus Lernen bestehen."
„Okay, okay - wir hatten nur alle gehofft, dass ein Kerl dahintersteckt. Bisschen Spaß würde dir sicherlich gut tun. Vor allem während der stressigen Prüfungsphase. Glaub mir.", erwidert Marc und zu meiner Überraschung nickten alle zustimmend.
„Wenn ihr mich nicht alle so versuchen würde abzufüllen, vielleicht hätte ich dann mehr Glück in der Männerwelt. Und wenn ihr mich entschuldigt - damit ihr mich weiter abfüllen könnt, werde ich mein Drink erst einmal genießbar mixen müssen." Mit diesen Worten stand ich schon schwungvoll auf und bekam erst jetzt den ganzen Alkohol zu spüren, sodass ich kurz davor war, wieder zurück auf die Bank zu plumpsen.
„Ich glaube du bist auch so schon gut dabei.", rief mir Caro hinterher.
Kopfschüttelnd macht ich mich auf dem Weg zur provisorisch aufgebauten Bar. Tatsächlich bestand die Bar aus zwei nebeneinander aufgestellten Tischbänken mit unzähligen Flaschen. Von Gin, zu Wodka oder Rum - es gab alles, was das alkoholschlagende Herz begehrte.
Wie es anders sollte, belagerten einige Leute die Tische und mixten sich ein Getränk nach dem Anderen. Doch im Gegensatz zum Nüchternen-Ich, war mein Betrunkenes-Ich meine zierliche Größe gar nicht mehr unangenehm - im Gegenteil. Stattdessen zwängte ich mich geschickt durch die Menge, darauf bedacht, mein fast volles Getränk nicht versehentlich zu verschütten.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich mich erfolgreich durch die Leute gekämpft und stand nun endlich vor dem heiligen Alkoholaltar. Zwischen den ganzen angebrochenen Alkoholfalschen müsste sich doch auch sicherlich ein paar Säfte befinden. Und tatsächlich - zwischen den leeren Cola- und Fantaflaschen stand ein halbleere Orangensanftfalsche.
Bevor ich ein wenig von meinem jetzigen Getränk auf den Rase schütten würde, schnappte ich mir schon einmal die Orangensaftfalsche. Bei meinem Glück würde diese sonst jemand anders vor mir wegschnappen.
„Willst du nicht erst einmal dein Becher leertrinken, bevor du dir Nachschub einschüttest?", ertönte eine männliche Stimme dicht hinter mir.
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Um wie viel Geld wollen wir wetten, dass es sich hierbei um Kaden handeln könnte?
Und wie hoch stehen die Chancen, dass er sich endlich bei ihr revanchieren kann? Die wichtigste Frage ist dabei natürlich: Wie könnte er sich denn bei ihr revanchieren?
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fun sized
Romance„Fun Sized?", japste ich leise auf. „Du hast die perfekte Größe, um dich einfach hochzuheben.." Mühelos hob er mich hoch und wie automatisch schlang ich meine Beine um seine Hüfte. Unsere Lippen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Sein...