0.5

1.7K 62 33
                                    

Warnung: Der folgende Teil besteht aus unzähligen unangebrachten und unoriginellen Anmachsprüchen. Viewer discretion is advised.

_

„Ich bin ja immer dafür, dass man seinen größten Träumen folgen sollte, aber hierbei muss ich deine leider zerstören." Schulterzuckend nahm ich meine schwarze Umhängetasche von der Ablage, trat hinaus, zog die Tür hinter mir zu und ging die ersten Stufen hinunter, ehe ich mich zu ihm herumdrehte. Da Kaden noch immer vor meiner verschlossenen Tür stand und ich auf den nach unten verlaufenden Stufen, war ich mit seinem Schritt auf direkter Augenhöhe, wobei zum Glück ein vernünftiger Abstand bestand.

„Irgendetwas sagt mir, dass mein Traum für den heutigen Abend doch nicht ganz so unrealistisch ist.", bemerkte er, seine Stimme triefte vor Selbstsicherheit.

Anstelle einer Antwort, drehte ich mich wortlos um und ging mit schnellen Schritten die Treppen hinunter, als plötzlich das Licht im Treppenhaus ausging. Gerade so konnte ich mich reflexartig am Geländer festhalten und somit meinen Schwung, durch den Treppenschritt zuvor, abfangen. Was ich jedoch nicht abfangen konnte, war ein leiser Schrei, der vor Überraschung und Schreck meine Lippen verlassen hatte. Aufgrund der plötzlichen eingetretene Dunkelheit konnte ich nichts ausmachen, als nur schwarze Dunkelheit.

Unzählige male war mir sowas bereits schon passiert, sodass ich den leuchtenden Lichtschalter mittlerweile innerhalb von wenig Sekunden gefunden hatte. Aber ausgerechnet jetzt konnte ich das schwach leuchtende Orange nirgends ausmachen.

Auf einmal spürte ich dicht hinter mir die Wärme eines anderen Körpers. Für einen Moment hatte ich Kaden und den Grund, wieso ich mich in der jetzigen Situation befand, vollkommen vergessen.

„Am besten lassen wir das Licht später im Bett an, damit du keine Probleme haben wirst, alles zu finden." Erlang seine raue Stimme oberhalb meines Kopfes.

Mein Herz hämmerte spürbar in meinen Rippen. Ob es daran lag, dass ich fast die restlichen Treppen hinuntergestürzt wäre, oder an seine Nähe, konnte ich selbst nicht sagen. Sein letzter Satz machte das ganze auch nicht besser.

Schlagartig wurde es wieder hell. Zu sehen waren die restlichen Stufen zum Erdgeschoss. Direkt rechts von mir nahm ich aus dem Augenwinkel eine Hand war, die genau in dem Moment verschwand, sodass der Lichtschalter darunter zum Vorschein kam.

„Danke.", brach ich fast schon lautlos hervor und ging die restlichen Stufen hinunter. Sobald ich den Steinboden des Erdgeschosses unter meinen Füßen hatte und auch wieder genügend Abstand zwischen ihn und mir gebracht hatte, normalisierte sich mein Herzschlag und ich war wieder in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.

„Gerne, Kätzchen." Mit großen Schritten ging er ebenfalls die restlichen Stufen hinunter, streifte mich kurz, als er an mir vorbeiging, um mir schließlich die Tür aufzuhalten und mich mit einer Handbewegung aufforderte, als erste durch die Tür zu gehen.

Sobald ich das Gebäudekomplex verlassen hatte, atmetet ich tief die frische Luft ein. Aufgrund der Sommerjahreszeit war es trotz der späteren Uhrzeit noch immer hell. Doch so langsam schien sich die Sonne für den heutigen Tag zu verabschieden. Die Farben Rosa und Orange schmückten den Himmel, sodass es fast schon romantisch schien. Für einen kurzen Moment schöpfte ich Hoffnung, dass dieser Abend doch nicht eine reine Katastrophe werden könnte. Vor noch nicht einmal zehn Minuten war ich noch der festen Überzeugung gewesen, dass Kaden gar nicht auftauchen wird, sondern sich aus der ganzen Sache nur ein Spaß gemacht hatte.

Zugegeben, ich würde noch immer lieber in meinem Bett liegen, Serien schauen und die Chips essen, die mich erst in diese Lage gebracht haben - aber ganz so pessimistisch, wie noch vor ein paar Stunden, war ich nun auch nicht mehr.

fun sizedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt