XIV

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"Es tut mir leid."

Levis Sicht:

Ich sah zum Stapel.
Daraufhin in seine Augen.
Dann wieder zum Stapel.

Er hatte mir tatsächlich eine 2+ Karte gelegt. Das konnte ich jedoch auch.

Eine blaue 2+ Karte landete auf seiner. Ein leichtes Grinsen befand sich auf mein Gesicht.

Doch scheinbar wollte er es sich nicht gefallen lassen. Nun ebenfalls grinsend legte er noch eine 2+ Karte.

Und daraufhin legte ich meine letzte 2+ Karte. Hoffend das er noch eine besaß.

"Leg sie ruhig." sprach ich ihm zu.

Es würde dann wenigstens der junge Schönling hier herauskommen.

Entgegen meiner Erwartungen fing er nach kurzem nachdenken an, ganze 8 Karten zu ziehen. Da ich noch weitere gute Karten hatte und Eren sein Gesicht verzog, konnte ich mir denken, wie das Spiel ausgeht.

Er legte eine gelbe zwei auf den wackeligen Kartenstapel.
Ich legte ebenfalls eine gelbe Karte und so ging es lange weiter.

"Uno." sagte ich als ich meine vorletzte Karte ablegte.

Es war alles andere als ein Vergnügungsspiel. Während dem Karten legen mussten oft Karten gezogen sowie gute Karten abgelegt werden. Nun saß ich mit einer grünen vier in der Hand und konnte nur hoffen, dass Eren keine vier oder etwas in grün legt. Er schaute zu mir rüber und dann mit einem schnellen Blick auf meine letzte Karte.
Es ging ziemlich schnell, so konnte ich ihn weder stoppen noch anmaulen.
Er schaute schnell über seine Karten, im gegensatz zu mir, hatte er noch sehr viele übrig. Das war das Problem.
Nach langen rumwühlen legte er seine Karte nun auf den Stapel.

Eine grüne eins.

"Deine grüne vier ist Schicksal.
Das grün für meine Augen und die vier für meinen Namen. Eren.
Die grüne eins ist für das überleben eines einzigen. Und das bist du.
Herzlichen Glückwunsch, Levi."
sagte seine wunderschöne Stimme,
seine Augen wie meine mit voller Tränen. Doch strahlten seine Augen nicht nur tiefes grün, sondern auch Freude.

"Das war doch absichtlich!
Du hast über meine Karten geschaut und dann absichtlich die grüne Karte gelegt! Das ist gegen die Regel,
ich ziehe neue Karten." beschloss ich und umfasste um Haaresbreite mit der Hand den anderen Stapel, der für das Karten ziehen auserwählt wurde.
Jedoch nur um Haaresbreite.

"Was soll das Eren?" maulte ich,
als er fest, voller Entschlossenheit,
meine Hand festhielt und mir somit nicht die Möglichkeit gab, diese zu bewegen.

"Ich hab geschummelt. Du solltest nicht für meine Fehler einstecken.
Außerdem hast du gewonnen.

Er zeigte mir seine Karten.
Eine stach heraus.

"Du hattest noch eine 2+ Karte.
Warum hast du sie nicht gelegt?"
fragte ich wutentbrannt.

"Schicksal." sagte er bloß und zeigte dabei auf die blaue vier.
"Ich bin zwar oft idiotisch.
Doch wenn das kein Zeichen ist,
dann weiß ich auch nicht."

Ich sah ihn in die Augen.

"Selbst verheult siehst du wunderschön aus."

"Was tust du bloß?" fragte ich schluchzend.

"Sie hat die gleiche Farbe wie deine Augen." träumte er.
"Meinen tot hab ich mir zwar anders vorgestellt, doch auch der hier hat was gutes."

Verständnislos sah ich ihn an.

"Du bleibst am Leben." flüsterte er.

"Du verdammter Idiot." zischte ich.

Er legte seine Hände auf meine und holte tief Luft.

"Tu es nicht. Bitte." flehte ich.

"Ach Levi." lächelte er und kam mir langsam immer näher.

Niemals hätte ich gedacht, dass der Abend so endet.

Niemals hätte ich gedacht, dass sowas mal jemand für mich tuhen würde.

Und niemals hätte ich gedacht, dass ein Lippenpaar so gut zu meinen eigenen passte, wie die Erens.
Er drückte seine immer weiter auf meine und schmiegte seinen Körper immer näher. Seine Hände befanden sich an meinen Hüften mit denen er mich näher zu sich zog währene meine auf seinen Wangen ruhten.

Nie hatte sich etwas jemals so gut angefühlt.

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich jemanden wie Eren kennen lernen würde.

Und doch kommt gutes sowie böses.

Als wir und lösten suchten wir nach Luft. Unsere Augen öffneten sich wieder und mit halb geschlossenem Blick sahen wir uns an.
Kein Wort entkam meiner Kehle,
so atemberaubend war der Kuss.





Die Wörter die folgten raubten mir ebenfalls den Atem.




"Ich hab verloren."

Die Pistole visierte.

"Tu es nicht! Wir können von vorne spielen und noch mehr, wag es dich also nicht mich jetzt allein zu lassen, Eren. Ich schwöre dir ich mache dir das Leben zur Hölle wenn du das jetzt tust!" brüllte ich ihn an und packte ihn am Kragen.

Er erwiederte nichts.

"Hörst du!
Du wirst nicht sterben wir finden bestimmt einen Weg raus oder schaffen es Hilfe zu holen.
Du darfst jetzt aber bloß nicht gehen. Bitte."

Er nahm meine Hände und löste die von seinem Kragen. Er hielt sie jedoch noch in der Hand und strahlte mir ins Gesicht, als wäre nichts.

"Vergiss mich nicht." flüsterte ich.

Dann hörte ich den verfluchten Schuss.



Im Leben läuft nun mal nicht immer alles nach Plan. Leute kommen und gehen. Doch du Eren, du hättest niemals gehen dürfen...

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𝗘𝘀𝗰𝗮𝗽𝗲 𝘄𝗶𝘁𝗵 𝗺𝗲 | ᴇʀᴇʀɪ/ʀɪʀᴇɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt