𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟐

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Den darauf folgenden Tag stand ich mit meinen Freunden in der endlosen Schlange für das Mittagessen. Im Gegensatz zu meinen Freunden, nahm ich mir mein Essen immer selber mit, da es kaum vegetarische Alternativen gab, die auch schmeckten.

Mit ihren Tabletten suchten wir uns einen der Rundtische in der Cafeteria aus. Hier konnte man nicht wirklich seinen Platz ausfindig machen, da man bei ca 1100 Schülern sich nicht um seinen Platz streiten konnte.

"Hey, klau nicht immer meine Pommes", fuhr Lou, Noah an und gab ihm einen Klaps auf die Finger. Grinsend stopfte sich Noah die zwei Fritten in den Mund und widmete sich dann seinem eigenen Essen.

Aus meinem Rucksack holte ich meine Ramen. Das war das einzige Gericht was ich wirklich beherrschte. Denn im Gegensatz zu den meisten, aß ich meine Ramen gebraten und nicht als Suppe.

"Willst du den anderen etwa nicht erzählen, wo du gestern warst", neckte Di mich und schob sich mit einer Unschuldsmine ihr Schnitzel in den Mund. Ich warf ihr einen vielsagenden Blick zu. Lou setzte sich im Schneidersitz auf ihren Stuhl und beugte sich vor.

"Jetzt will ich es aber wissen."
Heute schien sie sich für lila entschieden zu haben. Alles, einschließlich ihrer Spangen, war in einem hellen Fliederton aufeinander abgestimmt.

"Gestern war sie bei ihrem Loverboy", antwortete Di und grinste mich fies an.

"Oh ja, dass war sie", rief jemand hinter mir und kurze Zeit später stand ein weiteres Tablet neben mir. Flynn setzte sich ohne zu fragen einfach hin. Seine Freunde folgten ihm.

Oh Gott, ging es denn noch peinlicher. Sofort schoss mir die Röte in Gesicht, während Flynn sich ganz entspannt zurück lehnte und frech vor sich hin grinste.

"Ich hoffe du hast nicht Tante Frieda kennen gelernt. Dieses Viech ist ein Mörder." Mit einem finsteren Blick starrte Theo ins nichts und genehmigte sich dann ebenfalls eine Pommes von Lous Teller. Ihrem Blick nach zu urteilen, hätte sie ihn am liebsten erdolcht.

"Warte, du hast deine Katze Tante Frieda genannt", fragte ich etwas verwirrt und blickte zu Flynn.

"Korrektur. Es ist ein er", erwiderte Flynn und sah mich total ernst an. Japsend wischte ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel.

"Du hast einen Kater, mit dem Namen Tante Frieda." Ich zog, immer noch lachend, eine Augenbraue hoch.

"Ja, etwas dagegen einzuwenden. Und nenn meinen Kater nicht Vieh", schnauzte Flynn in die Richtung seines besten Freund und warf ihm eine Pommes an den Kopf, welche er ebenfalls von Lous Teller klaute.

"Erstens: Das Ding ist eine Killermaschine. Und Zweitens: Das kriegst du zurück!" Sofort nahm er sich ein paar seiner Fritten und revanchierte sich.

"Ihr seid schlimmer als kleine Kinder", meldeten Di und ich uns gleichzeitig zu Word und bekamen ein zustimmendes Grummeln von Arne. Bis jetzt hatte ich ihn erst einmal sprechen gehört.

"Und hört auf mein Essen zu klauen, ihr Idioten", fuhr Lou die Beiden an und blickte grimmig drein. Beschützend stellte sie den Teller in ihrem Schoß ab und legte eine Hand drüber. Als Theo versucht sich erneut eine zu nehmen, pikste sie ihm in die Hand.

Schelmisch grinste Flynn und beugte sich zurück und holte ein Haufen Alufolie aus seinem Rucksack. Behutsam packte er es auf, damit er sie nicht einriss und zum Vorschein kamen zwei riesige Sandwiches. Augenblicklich lief mir das Wasser im Mund zusammen. Kommentarlos schob Flynn mir eines der beiden rüber und lächelte mich etwas verlegen an.

"Warte, du hast mir extra eins mitgebracht?", fragte ich ungläubig und blickte zwischen Brot und ihm hin und her.

"Ich weiß doch, wie sehr du meine Talente zu schätzen weißt." Er zwinkerte mir zu und ich verdrehte die Augen. Etwas zögernd biss ich hinein. Wie von selbst kam mir ein Stöhnen über die Lippen und der ganze Tisch fing an zu lachen. Peinlich berührt legte ich das Essen wieder zurück und wischte mir die Soße von der Lippe. Dann zeigte ich allen den Mittelfinger.

"Ich bringe dich immer gerne zum stöhnen", wisperte er in mein Ohr, wobei sein Atem an meinem Hals entlang strich. Das leichte Kratzen seiner Stimme ließ die Hitze meines Körpers an ganz andere Stellen schießen. So gut wie möglich überspielte ich dieses Gefühl und blickte zu ihm hinüber. Ich kam noch ein Stück näher. Unsere Lippen waren kurz davor sich zu berühren.

"Könntest du das denn überhaupt", fragte ich zurück.

"Oh glaub mir. Das schaffe ich mit links."

"Sag mal, kochst du selber", meinte Di an Flynn gewandt und ein Funkel trat in ihre Augen. Genauso wie er, liebte sie das Kochen über alles. Beide fingen an über das Kochen zureden, während wir alle nur unbeteiligt daneben saßen.

"Was haltet ihr davon, wenn wir demnächst in einen Club gehen", unterbrach Theo die beiden und scrollte gerade an seinem Handy herum.

"Ihr wollt schon wieder feiern gehen?“, jammerte ich und legte den Kopf in den Nacken. Noch nie war ich ein großer Fan von Partys gewesen und war nur meinen Freunden zuliebe hingegangen.

"Ich freu mich schon, dich in einem hautengen Kleid zusehen", zog Flynn mich auf und zwinkerte mir zu.

"Träum weiter, Kotzbrocken", erwiderte ich und nahm noch einen Bissen von seinem Sandwiches.

"Okay, in zwei Wochen bin ich soweit wieder auf eine Party zu gehen. Aber nur, wenn wir davor lernen. Haben nämlich darauffolgende Woche einen Test", bot ich allen an und trank einen Schluck von meinem Wasser. Stilles Wasser. Wer mochte es schon, wenn einem gefühlt die Zunge durchstochen wird?

"Du bist so eine Spielverderberin, El", quengelte Noah und mampfte missmutig seine Pommes.

"Aber nur, wenn ich die einkleiden darf", kam er mir entgegen und grinste mich diabolisch an. Mein Magen zog sich zusammen.

"Ich bin dafür, solange du sie rattenscharf machst", wandte Flynn ein.

"Hey, ich sehe immer rattenscharf aus", beschwerte ich mich und verschränkte die Arme vor der Brust. Belustigt blickte Flynn auf mich hinunter. Selbst jetzt im Sitzen war er einen Kopf größer als ich.

"Natürlich tust du das", gab er mir das Kompliment und ein Funkeln trat in seine Augen. Mit einem mal wurde mir richtig heiß und meine Haut fing an zu kribbeln. Mein Unterleib zog sich auf eine komische Weise zusammen.

"Keine Angst, werde dich nicht enttäuschen", versprach Noah ihm und zwinkerte ihm zu.

"Dann ist es abgemacht", verkündete Theo, beide Arme siegesreich in die Luft gestreckt.

"Heißt das, wir haben morgen ein Halbdate", raunte mir Flynn mit seiner tiefen Stimme in mein Ohr, die mir einen Schauer über den Rücken jagte. Dieser Typ hatte eine viel zu starke Wirkung auf mich.

"Natürlich haben wir das", flüsterte ich und meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus.

"Weißt du eigentlich, wie sehr du meinem Ego schadest", murmelte er und schob seine Unterlippe nach vorne. Seine Brauen Augen blickten traurig zu mir hoch, was meinem Herz einen Stich versetzte.

"Wusste gar nicht, dass das überhaupt möglich ist."
Ein provokantes Grinsen trat auf mein Gesicht.

"Du machst alles möglich, freaky girl."

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Schalom,
Hoffe ihr hattet einen tollen Tag und das Kapitel gefällt euch. Gebt mir gerne Feedback und dann sehen wir uns nächsten Freitag
-Larry

Hate and LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt