You don't know what you've got until it's gone! (One Piece ff)

8. Die Rettung

Crocodile POV:

Dragon hat Wort gehalten. Ich wurde am nächsten Tag abgeholt. Jetzt zwei Tage später befinden wir uns mitten im nirgendwo auf dem Meer und warten auf diesen Fischmenschen Names Hack. Er soll die kleine Anna aus Impel Down raus holen. Hoffentlich schafft sie es. Sie ist noch recht jung. So sollte sie nicht sterben.
"Jetzt beruhige dich doch endlich Croco-Boy. ~ Es bringt dir nichts, wenn du hier eine Rinne in das Deck läufst." redet Ivankov beruhigend auf mich ein. Das bringt nur nichts.

Ich kann nicht einfach hier rumstehen und nichts tun, während Anna um ihr Leben kämpft! Deshalb gebe ich nur ein genervte knurren von mir und laufe weiter auf und ab. Die ganzen Blicke auf mir ignoriere ich. Die Rothaar Piraten sind nicht vertreten, dass ist auch gut so. Dafür sind aber einige Revolutionäre hier. Viele Ärzte. Das ist sehr gut. Dann ist noch Ivankov hier. Sabo, der Stabschef und seine Kollegin sind auch da. Sie hat sich mir als Koala vorgestellt, aber das ist egal. Ich bin nicht hier um Freundschaften zu schließen! "Setz dich doch bitte hin Croco-Boy und-" fängt Ivankov an, wird aber direkt von mir unterbrochen: "Hör auf mir blöde Spitznamen zu geben! Ich laufe hier solange auf und ab, bis Anna endlich hier ist und in Sicherheit! Hier geht es um Anna und ich kann nicht einfach nur dumm rum sitzen und nichts tun!"
Man hört deutlich die Wut in meiner Stimme. Die Leute im unteren Teil der Nahrungskette gehen ein paar Schritte zurück. Ist auch besser so.
"Du magst die Frau. Was ist an ihr so besonders? Auch die Rothaar Piraten haben genauso reagiert wie du." richtet diese Koala das Wort an mich. "Anna ist eine einfache Frau. Ja, sie hat mit mir nie ein Wort gewechselt, aber trotzdem.. Sie hat mir zugehört und hat mir damit die restliche Zeit in Impel Down erträglicher gemacht. Sie hat gelächelt oder geschmunzelt. Einmal hat sie sogar gelacht, aber dabei keinen Ton von sich gegeben. Es sah komisch aus, trotzdem hat es mich gefreut. Sie ist einfach sie selbst und das macht sie besonders. Sie verstellt sich nicht. Sie versucht nicht jemanden zu gefallen. Anna ist sehr loyal. Wenn sie wieder fit ist, werdet ihr das selbst sehen. Für einige der Rothaar Piraten ist sie eine Schwester und das selbe gilt für mich. Sie ist wie eine Schwester für mich und ich will sie beschützen, komme was da wolle! Wenn es sein muss, dann beschütze ich sie auch vor euch!" erzähle ich und richte meine Drohung an Koala. Sie scheint Anna am wenigsten leiden zu können.
Mein Blick fällt zu einem Revolutionären, der gerade aus dem Schiffsinnerin kommt. "Hack ist in Position." sagt er ruhig. "Gut, dann heißt es nur noch warten." sagt nun Sabo ruhig. Mein Blick gleitet wieder zum Wasser. Es ist das erste Mal, dass ich jetzt stehen geblieben bin. Einerseits verstehe ich die Situation der Rothaar Piraten, andererseits verstehe ich nicht, wie die nicht bemerken konnten, dass jemand fehlt!! Mit denen muss ich auch noch reden!
"Wir holen die kleine da raus Croco-Boy.~ Hab etwas vertrauen." sagt Ivankov zu mir und legt mir dabei eine Hand die Schulter. Lust zu antworten habe ich nicht und zu streiten, weil er mir wieder so einen Spitznamen gegeben hat, habe ich auch nicht. Also gebe ich nur ein brummen von mir und schaue ins Meer. Halte noch etwas durch Anna! Nur noch ein bisschen!

Anastasia POV:

Ich sitze jetzt mehr oder weniger auf eine Pritsche zwischen Level 5 und Level 6. Wie genau ich hier her gekommen bin, weiß ich nicht. Ich bin oft bewusstlos geworden durch die Folter von Sadi. Diese Wärterin hat mich tatsächlich dazu gebracht zu denken, ob es vielleicht nicht doch besser ist zu schreien.. Diese Genugtuung wollte ich ihr aber nicht geben. Nie im Leben. Lieber sterbe ich.
Jetzt gerade beobachte ich ein paar Leute wie die hin und her wuseln. Die tragen weder Marine Uniformen, noch die typischen Wärteruniformen.. Noch immer trage ich die Seestein-Handschellen. Aber meine Wunden und Prellungen wurden tatsächlich von diesen Leuten etwas behandelt. Trotzdem.. Ich traue den Leuten nicht. Vielleicht ist das eine neue Verhörmethode der Wärter.. Ich wäre gerne mit Crocodile abgehauen, aber ich war zu schwach. Apropos Crocodile. Der Typ fehlt mir auch. Seine Geschichten waren lustig und auch interessant. Er wurde von dem Strohhut Jungen besiegt und hat dadurch seinen Titel als Samurai der Meere verloren. Crocodile meinte zwar immer wieder, dass er diesen Jungen hasst, aber das glaube ich nicht. Ich wage zu behaupten, dass er einen kleinen Schwachpunkt für den Burschen hat. Sollte ich ihn je wiedersehen, dann muss ich ihm das sagen. Seine Reaktion ist bestimmt Gold wert. Bei diesem Gedanken muss ich leicht kichern.
Eine Bewegung aus dem Augenwinkel zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Sofort wird mein Gesichtsausdruck wieder monoton.
Ein Mann kommt auf mich zu. Er ist groß und hat eine Mütze tief ins Gesicht gezogen, wodurch ich seine Augen nicht sehen kann. Trotzdem fällt mir dieser mitleidige Gesichtsausdruck auf. Soetwas hasse ich. Ich brauche kein verdammtes Mitleid! "Ähm.. Anna?" richtet er zögerlich das Wort an mich. Mein Gesicht ist weiterhin ausdruckslos und ich schaue ihn einfach nur stumm an. "Wir.. Also.. Es ist alles vorbereitet um dich zu befreien." sagt er.
Mich befreien? Warum sollten die mich befreien? Die kurze Verwunderung, die in meinem Gesicht zu sehen war, ändert sich zu einer finsteren Miene. Er scheint meine unausgesprochene Frage verstanden zu haben, denn er ergreift wieder das Wort. "Wir gehören zu den Revolutionären und Dragon-san hat befohlen, dass wir dich versorgen sollen, bis die Verstärkung da ist und dich abholt. Du wirst durch einen Geheimgang raus, direkt ins Meer gehen, dort wartet ein Kamerad von uns auf dich. Keine Sorge, dass ist weder ein Scherz noch eine Falle. Die Rothaar Piraten haben das alles eingeleitet." erklärt er mir.
Sofort entgleisen meine Gesichtszüge komplett und mein Mund bewegt sich wie von selbst. "..Shanks.... Yasopp.... Lou.... Mouth.... Rupert.... Tobias.... Ben......" höre ich meine krächzige Stimme leise sagen. Es ist nur etwas mehr als ein flüstern und jedes Wort, dass meine Lippen verlässt, tut extrem weh. Ich habe auch über ein Jahr jetzt kein einziges Wort gesagt. Meine Stimmbänder sind etwas eingerostet. Dennoch.. die Namen meiner Familie, meiner Liebsten, fließen förmlich von meinen Lippen ohne das ich es stoppen kann. Selbst wenn ich es könnte, würde ich es nicht stoppen. Ich habe diese Chaoten die ganze Zeit vermisst!
Mein Blick ist die ganze Zeit auf den Mann vor mir gerichtet. Daher sehe ich nur seine geschockte Reaktion und nicht, dass alle auf dieser Ebene mich genauso ansehen.
"Ja. Sie waren sehr besorgt und geben sich die Schuld daran, dass dir all das passiert ist." höre ich eine weitere männliche Stimme sagen. Es war aber nicht der Mann vor mir. Das verwirrt mich. Mein verwirrter Blick gleitet durch den Raum und bleibt an einen älteren Mann hängen. Er hat einen nassen Kampfanzug an, gelber Haut, weiße Haare, einen weißen Bart, Spitze Zähne und einem grimmigen Blick. "Ich bin die Verstärkung, die dich befreit. Keine Sorge. Die Rothaar Piraten werden deinen jetzigen Zustand nicht sehen. Sie sind nicht da, auf Wunsch von Sir Crocodile." sagt der Mann. "Cro..codile?.." frage ich leise und krächzige. Meine Stimme klingt wirklich fremd. Gruselig.
Der Blick des Mannes ist sehr überrascht, kurz darauf nickt er dann aber. "Ja. Er wartet oben an der Wasseroberfläche auf uns. Ich bringe dich zu ihm. Mein Name ist Hack. Darf ich dich noch etwas fragen Anna?" erklärt mir dieser Hack. Ich überlege kurz und nicke dann. Hack kommt langsam auf mich zu und schaut mich genau an. "Du hast über ein Jahr nicht mehr geredet, selbst mit Crocodile nicht.. Warum jetzt?" fragt er verwirrt und auch vorsichtig. Als ob er Angst hat eine Grenze zu überschreiten. Ich mustere ihn genau. Versuche einen Grund zu finden, ob er mir wehtun will, aber ich finde keinen. Er ist einfach nur neugierig. "..milie... Sie.. sind.. meine Familie..... Ic.....misse...sie...." erkläre ich ihm, dabei bricht meine Stimme immer wieder ab. Keine Ahnung ob er verstanden hat, was ich ihm sagen will. "Und Sir Crocodile?" fragt Hack nach. Er hat mich wohl doch verstanden. Ich überlege kurz und schaue ihn wieder an. "Croco....freund....oder.." fange ich an, muss aber Husten. Nachdem ich genug gehustet habe und wieder Luft in den Lungen habe, beende ich meinen Satz: "..gro..er.. Bru..der..."
Dann schenke ich Hack ein kleines lächeln. "Sir Crocodile ist also ein großer Bruder oder ein Freund für dich?" fragt er noch einmal nach. Mit einem knappen nicken bestätige ich ihm seine Frage. "Das ist gut. Hier trink noch ein wenig und dann machen wir los, okay?" fragt er vorsichtig nach. Ich nicke erneut und nehme ihm die Flasche Wasser ab. Hack sieht die Handschellen und nimmt mir diese ganz vorsichtig ab. Als er die Wunden sieht, die die Handschellen über die ganze Zeit verursacht haben, sieht er ziemlich wütend aus. Er mag die Handschellen wohl nicht.

Ich trinke das Wasser aus der Flasche gierig aus. Es ist lange her, dass ich Wasser trinken konnte, welches nicht verunreinigt oder abgestanden ist. Jetzt fühlt sich mein Hals auch nicht mehr so extrem schmerzhaft an. Langsam erhebe ich mich von der Pritsche und taumle etwas. "Vorsichtig!" sagt Hack sofort und ist kurz darauf neben mir um mich zu stützen. Natürlich verziehe ich mein Gesicht, denn mein ganzer Körper tut weh, es gibt keine Stelle, die keine offene Wunde hat. Er bemerkt es und sein Griff wird sofort deutlich sanfter. "Bereit?" fragt er mich. Ich schau zu ihm rauf und nicke selbstsicher mit einem kleinen lächeln. Dann führt er mich zu einem versteckten Gang in den wir hinein gehen, bis hin zu einer Luke. Er gibt mir ein Gerät und erklärt mir wie ich es nutzen soll. Ich höre ihm zu, nicke und stecke mir dieses kleine ovale Gerät in den Mund. Es soll mir helfen zu atmen. Na da bin ich mal gespannt.
Hinter uns geht eine schwere Metalltür zu und vor uns öffnet sich die Luke. Wasser kommt auf uns drauf zu und ich krall mich an Hack fest. Vor Angst kneife ich meine Augen zu. Ertrinke ich jetzt so kurz vor meiner Freiheit?...