9. Freiheit

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Anastasia POV:

Hack streicht mir beruhigend über die Schulter. Dadurch öffne ich langsam die Augen und sehe, dass wir komplett von Wasser umgeben sind. In mir steigt die Panik. Dies scheint auch Hack zu merken, denn er deutet auf das kleine Gerät in meinem Mund. Erst bin ich verwirrt und weiß absolut nicht, was er von mir will. Dann fällt mir unser Gespräch ein, dass wir vor wenigen Minuten hatten, also probiere ich durch das Gerät zu atmen. Es funktioniert tatsächlich! Ich schaue überrascht zu Hack auf und er lächelt mich an. Er scheint ein netter Kerl zu sein. Ich beobachte wie er sich vor mich hin hockt und mir mit Berührungen und Finger zeigen andeutet, dass ich mich an ihm festhalten soll. Dies tu ich auch und schon gleitet er aus diesem kleinen Raum hinaus ins Meer. Ich halte mich doller an ihm fest und schaue mich dabei um.
Das Wasser ist kalt und klar. Man kann sehr weit sehen. Hinter uns liegt jetzt Impel Down und es ist riesig. Hack bewegt sich weiter von Impel Down fort. Immer dicht am Meeresboden. Die Korallen sind unglaublich schön und farbenfroh. Ab und zu seh ich sogar Fische, aber die bleiben von uns weg. Von grün über gelb, blau, Orange, rot, Lila, weiß und sogar schwarz, sind alle Farben Kreuz und quer vertreten. Sogar in den verschiedensten Kombination. Ein Clownsfisch ist mutig und kommt nah an Hack und mich ran. Hack hat angehalten. Scheinbar hat er mitbekommen, dass mich die Fische faszinieren. Ich halte mich weiterhin an seinen Schultern fest und schaue mich aufmerksam um. In der Ferne sehe ich sogar einen Hai. Langsam setzt sich Hack wieder in Bewegung und ich halte mich doller an ihn fest. Mein Blick schweift weiter über unsere Umgebung. Wie diese sich verändert. Wie die Fische sich verändern. Sowohl die Farbe, als auch die Größe und sogar das Verhalten. Ich weiß nicht genau warum, aber mir kommen einige Rezepte mit Fisch als Hauptzutat in den Sinn. Das ist lange nicht mehr passiert, dass ich an Rezepte gedacht habe. Dass ich auch jemals wieder Freiheit verspüre hätte ich nie gedacht.
Langsam steigen Hack und ich auf. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist. Ich habe das Zeitgefühl komplett verloren. Aufmerksam bin ich such nicht und lasse mich von Kleinigkeiten wie Fischen ablenken, dadurch vergesse ich die Zeit komplett.
Impel Down ist schon lange nicht mehr zu sehen und das Sonnenlicht welches durch das Wasser scheint wird immer geringer. Das heißt wohl, dass die Sonne untergeht. Das gruselige ist, die Atmosphäre ändert sich mit dem verschwinden der Sonne. Irgendwie fühlt sich die Umgebung um einiges gefährlicher an als vorher. Mein Griff um Hack verstärkt sich ein wenig. Zumindest soviel, wie es meine Kraft zulässt. Er versteht aber warum ich dies tue und beschleunigt sein Tempo noch ein wenig.
Durch die zunehmende Dunkelheit kann ich nicht mehr viel erkennen. Meine Kraft wird auch weniger. Alles wird anstrengender. Meine Aufmerksamkeit gleitet von der Umgebung zu Hack, als er meine Arme antippt und nach vorne zeigt. Erst weiß ich nicht was er meint und lege meinen Kopf verwirrt schief. Doch dann schaue ich genauer hin und verenge meine Augen zu Schlitzen. In der Ferne ist soetwas wie Holz zu sehen. Um das Holz sind Lichter. Lichter um Holz? Ein Boot! Mein Blick zeigt scheinbar an, dass mir ein Licht aufgegangen ist und ich schaue zu Hack. Dieser nickt, lächelt und setzt sich dann wieder in Bewegung. Das Boot als Ziel.
Die süße Freiheit. Meine Augen füllen sich mit Tränen der Erleichterung. Bemerken tut er es nicht, wir sind ja schließlich im Meer. Da fällt es nicht auf, ob man weint oder nicht.

Nach wenigen Minuten durchbricht Hack etwas von dem Boot entfernt das Wasser. "Du kannst das Gerät jetzt aus dem Mund nehmen." sagt er lächelnd. In der Ferne höre ich Stimmen. Die kommen wohl von dem Boot. Ich nicke und tu was Hack mir gesagt hat. Sofort füllen meine Lungen sich mit der frischen Meeresluft. Keine abgestandene Luft mehr. Endlich. Selbst meine Lungen fühlen sich befreit an, aber durch das Wasser, dass uns umgibt, kann ich nicht richtig atmen und fange an zu Husten. Das Wasser engt meine eh schon angeschlagenen Rippen noch mehr ein und durch das Husten bekomme ich nicht mit, wie die Stimmen auf dem Boot abrupt aufhören. Die seichten Wellen sagen mir, dass Hack sich auf das Schiff zubewegt.
"Halt dich fest, ich zieh uns beide hoch." sagt er mir. Ich nicke so gut wie ich kann und unterdrückt das Husten. Meinen Griff verstärke ich wieder soweit es mir möglich ist.
Hack hält sein Wort und zieht sich selbst und mich aus dem Wasser auf das Boot. Er ist echt stark, dass muss ich ihm lassen. Sobald wir richtig an Bord sind, lässt er mich runter und stützt mich. Mein Hustenreiz meldet sich erneut und jetzt kann ich endlich richtig abhusten und frische Luft einatmen. Nach wenigen Minuten ist der Hustanfall auch endlich vorbei und ich kann die frische Meeresluft einatmen. Es ist komplett ruhig. Man hört nur ein wenig den Wind. "Alles gut?" höre ich Hack neben mir fragen. Ich nicke langsam, lächle ihn sanft an und öffne meine Augen. Wann habe ich meine Augen geschlossen? "Du lächelst ja.." höre ich eine tiefe Stimme ungläubig sagen. Die Stimme kenne ich. Mein Blick wandert zu der Stimme und ich sehe eine breite Brust in meinem Blickfeld. Warum müssen die alle nur so riesig sein?! Also schaue ich zu ihm rauf. Seine schwarzen Haare sind zurückgegelt, die Narbe über seinem Gesicht ist deutlich sichtbar und die Zigarre in seinem Mund brennt ein wenig. Jetzt sieht er deutlich besser aus als in der Zelle. "Cro..codile." sage ich mit meiner krächzigen Stimme und lächle auch ihn an.

Sabo POV:

Die Frau, die auf den Namen Anna hört, sieht sehr abgemagert aus. Durch die nasse Gefängnisklufft sieht man dies deutlich. Crocodile ist langsam durchgedreht und hat uns gedroht uns umzubringen, als wir dann das Husten einer Frau gehört haben. Wir haben alle zugesehen wie Hack sich und die Frau aufs Deck gehieft hat. Wenn ich die beiden genau ansehe.. Hack stützt sie. Ihr Lächeln ist schwach, aber ehrlich. Als die Frau ihren Blick auf Crocodile richtet und sogar seinen Namen nennt. Sieht man deutlich, wie ihm alle Gesichtszüge entgleiten und die Zigarre aus seinem Mund fällt. "D-D-Du redest!" brüllt er schon fast. Sie schaut ihn überrascht an und lacht dann. Allerdings gibt sie beim Lachen kein Ton von sich, sie macht nur die Bewegungen. Kurz darauf nickt sie und niest. Crocodile ist der erste der reagiert. Er nimmt seinen Mantel ab und legt den um sie. "Reden strengt sie noch extrem an. Sie hat angefangen, als ihr gesagt wurde, dass wir sie jetzt befreien und die Rothaar Piraten auch ihre Hände drin haben. Sie hat ihre Namen aufgezählt und wir haben ein kleines bisschen geredet. Sie meinte auch du seist ein Freund oder sogar wie ein großer Bruder für sie Sir Crocodile." teilt Hack uns mit. Man sieht wie eine leichte röte sich auf dem Gesicht der Frau ausbreitet. Kurz darauf fängt sie wieder an zu Husten, greift Crocodile's Hemd und kippt um. Sofort sagen die Ärzte sie soll rein gebracht werden und Crocodile tut dies auch. Er verschwindet mit der Frau und den Ärzten ins Schiffsinnere.
Jetzt sind nur noch Ivankov, Koala, Hack und ich an Deck. "Welchen Eindruck hast du von der kleinen Anna-chan?" fragt Ivankov an Hack gerichtet...

You don't know what you've got until it's gone! (One Piece ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt