Kapitel 85: Helden oder Feinde?

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Es ist finster, aber Refon vernimmt leise Stimmen. Er nimmt auch noch andere Geräusche war, nur kann er diese nicht zuordnen. Er fühlt sich benommen, als ob er in einem tiefen Schlaf gefangen wäre. Die Stimmen, die er hört, werden lauter und er kommt langsam wieder zu Bewusstsein. Er öffnet vorsichtig seine Augen. Es ist alles verschwommen, weshalb er ein paar Mal blinzeln muss, aber erkennt ein paar Leute in schwarzen Kapuzenmänteln. Auf der Brust und auf den Schultern tragen sie ein seltsames Symbol. Es sieht aus wie ein hellgrünes Trapez, an dem seitlich und unterhalb je ein Horn platziert wurde, in abwechselnd hellgrüner und dunkelgrauer Farbe. Die Seitlichen Hörner zeigen nach oben. Refon will sich langsam wieder aufrappeln, aber er wird von einer Person wieder hinuntergedrückt die sagt: „Bleib liegen." Es ist eine weibliche Stimme, die zu einer jungen Frau mit kurzen violetten Haaren und schwarzen Augen gehört. Refon stammelt: „Wo sind die anderen?" Die Person antwortet: „Keine Sorge, deinen Kameraden geht es gut." Refon richtet seinen Blick zur Seite und sieht seine Kameraden, die immer noch bewusstlos sind. Sie sehen jedoch nicht mehr so verletzt aus wie zu dem Zeitpunkt als er ohnmächtig wurde. Er fragt: „Und wo ...?" Die Person antwortet wieder: „Ihr seid in einem Krankenzimmer in dem Schloss. Ihr alle wart ziemlich verletzt. Doch in Gegensatz zu den anderen, die vor allem an Zerquetschungen litten, hast du alle möglichen Wunden abbekommen. Vor allem hattest du seltsame Verbrennungen. Du warst eindeutig schwerer verletzt als deine Kameraden und doch bist du der Erste, der aufwacht. Aber du musst dir keine Sorgen machen. In ein paar Tagen werdet ihr alle wieder wie neu sein und ohne irgendwelche bleibende Schäden. Diese Heilung haben wir alles der neuartigen Medizin zu verdanken, die Magie in kleinen Kristallen speichert, mit denen man dann die Verwundeten deutlich stärken kann. Dein Kamerad mit den hellbraunen Haaren und der grünen Kleidung hat sie dabei gehabt. Das war wirklich eine große Hilfe. Nur leider haben wir sie jetzt alle aufgebraucht." Refon fällt gerade ein, dass Sebastian diese in dem Schloss von Walion, dem zweiten Hüter, gefunden hat.Refon: „Wie lange habe ich denn geschlafen?" Die Person antwortet: „Zwei Tage." Refon: „Wirklich so lange? Hm. Eine Frage. Wer seid ihr eigentlich?" Die Person antwortet: „Tut mir leid, dass wir uns noch nicht vorgestellt haben. Mein Name ist Sizilia Voldera und wir bilden eine Widerstandsgruppe, die seit Jahren gegen den Prinzen rebelliert hat. Wir hatten aber nie nur den Hauch einer Chance. Naja, bis ihr aufgetaucht seid. Die Leute werden den Tag nie vergessen, an dem der böse Prinz aus dem Fenster geschleudert wurde, auf dem harten Boden auftraf und somit endlich gestürzt worden war. Die Einwohner dieser Stadt feiern euch wie Helden, denn sie haben alle sehr unter der Herrschaft des Prinzen gelitten. Nur den Fakt, dass ihr Menschen seid, haben wir noch nicht herumerzählt. Aber Gerüchte verbreiten sich schnell und ich denke nicht das es noch lange geheim bleiben wird." Refon: „Das macht nichts. Auch wenn in der Vergangenheit Menschen und Dämonen unzählige Schlachten geführt haben, so sind wir doch sehr ähnlich. Wenn sich herumspricht, dass es Menschen waren, die den Prinzen gestürzt haben, könnte sogar ein Frieden zwischen uns und den Dämonen entstehen." Sizilia: „Selbst wenn das passiert, heißt das nicht unbedingt, dass sich alle damit abfinden werden. Es wird sicher welche geben, die sich euch entgegenstellen werden, nur weil ihr Menschen seid." Refon: „Ich gebe zu, dass es lange dauern würde, sich an eine solche Tatsache zu gewöhnen, aber wir werden nicht darum herumkommen mit den anderen Dämonen in Kontakt zu treten. Aber wie es scheint, habt ihr uns bereits akzeptiert. Sonst hättet ihr euch nicht die Mühe gemacht, uns zu retten." Sizilia: „Da ist wohl etwas dran." Refon: „Schlussendlich kann aber niemand sagen, wie sich etwas in der Zukunft tatsächlich entwickeln wird. Das ist aber kein Grund damit aufzuhören es zu versuchen. Und wir werden nicht aufhören." Sizilia: „Nun gut, aber wer seid ihr eigentlich?" Refon: „Mein Name ist Refon und das sind Mira, Winter, Sebastian und Philipp." Sizilia: „Ich verstehe. Du solltest dich aber noch ausruhen." Refon nickt und schließt wieder seine Augen.Sizilia erinnert sich wieder an das Geschehnis von vor zwei Tagen:Kurz nachdem der Prinz aus dem Fenster gestoßen wurde, stürmte sie mit ihren Kameraden in den Thronsaal und fanden dort Refon und die anderen. Die Soldaten des Prinzen kamen ebenfalls hereingestürmt und richteten ihre Lanzen auf die Eindringlinge. Doch als sie sahen, dass der Prinz nicht länger unter ihnen weilte, senkten sie ihre Waffen und gingen, als ob eine große Last von ihnen gefallen wäre. Der Anführer der Garde überließ den Eindringlingen den Palast mit den Worten: „Jetzt da der grausame Herrscher uns verlassen hat, sollten wir diesen Herrscher nicht einfach durch einen neuen ersetzen, der sich als genauso grausam entpuppt. Die Verwaltung dieser Stadt sollte an die Leute gehen, die schon seit Jahren für ihr Volk kämpfen und mit den Hörnern der Freiheit alles auf sich nahmen. An euch." Dann verließ auch der Anführer der Garde den Thronsaal. Sizilia und ihre Kameraden kümmerten sich nun um die fünf Fremden, die sich dem Prinzen entgegenstellt hatten. Sie waren alle sehr überrascht als sie herausfanden, dass diese Leute Menschen sind, doch Sizilia zweifelte nicht und überzeugte ihre Leute, dass die Menschen im Grunde genauso seien, wie die Dämonen und man sie nicht von Natur aus als Böse einstufen sollte. Es würde nichts daran ändern, dass sie in den Augen vieler Leute Helden waren. Sie ging nun zum kaputten Fenster und verkündete die Neuigkeiten den Bewohnern, dass fünf Helden den bösen Prinzen gestürzt und das der Orden der Hörner der Freiheit nun die Verwaltung der Stadt übernehmen würde. Die Leute fingen an zu jubeln und doch fühlte sie Zweifel, dass vielleicht nicht alle die Helden als Menschen akzeptieren würden, weshalb sie verschwieg, dass sie welche waren. Danach brachten sie die fünf Menschen in ein Krankenzimmer und behandelten sie, mit allen Mitteln, die sie hatten und hofften dabei, dass sich diese Leute nicht als ihre Feinde entpuppen würden.

Der Auserwählte Teil 6: Konflikte in der DämonenweltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt