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Schuldgefühle
Skye Varic

Ich schloss die Augen und ließ die Senatorin wieder alleine. Ich eilte zum Cockpit und übernahm wieder das Steuer. Schnell und vorsichtig landete ich das seperatistische Shuttle. Anakin stand bereits mit Meister Yoda und Meister Obi-Wan am Landeplatz des Jedi-Tempels. Ich öffnete die Luke und schnellte zu Senatorin Amidala. Ich brachte sie aus dem Shuttle hinaus. »Padmé!«, rief Anakin und stürmte sofort zu uns. Ich gab die verletzte Senatorin in Anakins Arme, welcher sofort losrannte, ohne auch auf mich Acht zu geben, nicht sehend, dass ich fast umkippte, zu einer Medistation. Meine Beine drückten sich dem Boden näher und ich sackte voll und ganz zusammen. Meister Obi-Wan lief zu mir und stützte mich. Ich war total erschöpft, fertig, am Ende. So schlecht ging es mir noch nie. Ich bekam noch mit, wie Obi-Wan mich ebenfalls zur Medistation brachte, doch bevor wir dort ankamen, verlor ich mein Bewusstsein und sah nur noch schwarz vor Augen...

Anakin Skywalker

Padmé liegt im Sterben. Ich kann nichts tun. Sie wird sterben, dachte ich gekränkt und hilflos. Die Medidroiden und Ärzte bestätigten mir, dass es keinerlei Chance mehr gab und sie es nicht schaffen wird. Ich schluckte. Mein Blick ruhte auf ihr, ich sah sie trüb an, saß bei ihr und hielt fest ihre Hand. Wie soll ich denn ohne sie weiter leben? Es ist doch unmöglich! Sie ist mein Leben!, schallte es in meinem Kopf. Verzweifelt ließ ich den Kopf fallen. Ich würde meine Frau verlieren. »Anakin...«, sagte Padmé schwach. Sie strich mir über die Wange wie eine Mutter. Ich schloss für einen Moment die Augen. Meine Hände legte ich an die ihre, die meine Wange berührte. Ich öffnete meine Augen und schaute tief in ihre. »Es ist alles meine Schuld...«, murmelte ich leise und erschüttert. »Nein, Anakin, das ist es nicht«, verneinte meine Frau, lächelte dabei, »Das war es nie.« Sie schloss die Augen. »Nein, Padmé, bleib bei mir! Ich brauche dich doch!«, gab ich traurig und entsetzt von mir. »Du musst alte Türen schließen, um Neue öffnen zu können, Anakin...«, flüsterte sie mit letzter Kraft stockend. Ihre Hand wurde schwach an meiner Wange, sie wirkte fallend. Ich begann zu zittern. Ich schloss die Augen. »Nein... Padmé...«, murmelte ich traurig vor mich hin. Mein Kopf fiel erneut. Eine Träne floss die Wange hinab, an der bis eben noch Padmés Hand lag. Ich fühlte keinen Puls mehr an ihr. »Ich werde dich rächen, Padmé, das schwöre ich«, beschloss ich. Noch lange blieb ich bei ihr, im Stillen. Viele Stunden voller Trauer und negativen Gefühlen später ging ich zum Kanzler und berichtete ihm, was Padmé wiederfahren war. Er schaute daraufhin sehr bedrückt aus, woraufhin ich ihn fragte, was los sei. »Weißt du, Anakin, ich sehe eine große Zukunft in dir. Deine Macht ist stark, stärker als alles andere«, antwortete er und ich schaute fragwürdig und verwirrt zu ihm. »Was meint Ihr damit?«, fragte ich. »Dass deine wahre Stärke vielleicht gar nicht in den richtigen Händen liegt«, behauptete er. Er zog die Kapuze seines Mantels über und funkelte mich aus dem jetzt beschatteten Gesicht mit goldgelben Augen an. »Ihr seid ein Sith!«, stammelte ich erschrocken und zog mein Lichtschwert. Ich kann ihn nicht töten, auch wenn er ein Sith ist, ging es mir durch den Kopf. Er lachte verbittert: »Komm zu mir auf die dunkle Seite der Macht, Anakin.« Wir umkreisten uns, jederzeit für einen Kampf gewappnet, auf alles vorbereitet. Die Spannung blitzte mir durch den Körper. Ich umfasste mein Lichtschwert fester. »Dein Schicksal liegt dort, nicht hier«, entgegnete er wieder, doch ich schüttelte den Kopf. Das war nicht wahr, und ich war nicht an der Macht interessiert. Alles, was ich wollte, war mein Leben zu leben, mit meiner Frau, umgeben von Glücklichkeit und Hoffnung, doch sie war fort und das beraubte mich um alle Sinne. Ich wollte keine Macht, ich wollte nur Rache für das, was Padmé angetan wurde. »Du wirst viel größere Mächte besitzen. Welche, die du als Jedi niemals erlernen kannst. Du würdest den verdienten Respekt kriegen, den du hier nicht bekommst«, sprach er weiter, doch ich schwieg weiterhin. »Du wirst die Rache ausüben können, zu der du berechtigt bist. Komm zu Sinnen, Anakin, und lasse mich dir den Weg zu deiner Rachsucht freimachen. Lass mich dich bekehren, sodass du den Tod deiner Frau bestrafen kannst«, fuhr er fort und traf einen wunden Punkt in mir, denn das war alles, was ich gerade wollte. Ich schaltete mein Lichtschwert aus und steckte es langsam und noch immer unschlüssig weg. Der Kanzler grinste unheilvoll und sagte langgezogen: »Gut.« Wir standen noch im Büro des Kanzlers, doch ich ging auf die Knie, von meiner Trauer und Wut heimgesucht. »Von diesem Tag an bist du mein neuer Schüler. Dein Name wird Darth Vader sein«, erklärte er. »Ja, mein Meister. Wie lauten Eure Befehle?«, fragte ich gebannt und gehorchend. »Fliege zu meinem Sternenkreuzer. Er liegt in der Nähe von Mustafar«, befahl er, »Dort wirst du deine Rache bekommen, mein Schüler.« Ich nickte mit gesenktem Kopf und antwortete kalt: »Ja, Meister.« Ich erhob mich und verschwand, doch Obi-Wan und Luna liefen mir über den Weg. »Anakin, wo willst du hin?«, fragte Obi-Wan erschrocken. »Ich muss... nach Felucia. Meisterin Secura hat mich um Hilfe gebeten«, log ich schnell und ging an ihnen vorbei. »Und Eure Padawan? Meister, sie liegt auf der Medistation!«, rief Luna empört. Skye... Nein, sie würde es nicht verstehen. »Ich gebe sie in eure Obhut!«, antwortete ich und rannte zu meinem Sternenjäger, der auf einer Landeplattform stand. Schnell sprang ich in den Jäger und startete ihn. Ich hob schleunigst ab und begab mich zu den Koordinaten des seperatistischen Sternenkreuzers.

Dark Times | Star Wars [REWRITING]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt