Lightsaber
Skye VaricMein Körper schmerzte, als ich versuchte meine Augen zu öffnen. Langsam konnte ich wieder etwas sehen und einigermaßen klar denken. Ich lag auf der Seite auf dem kalten Boden, meine Beine angewinkelt und meine Arme kraftlos auf Brusthöhe ausgestreckt. Keinen Meter vor mir strahlte mir ein kleiner Kristall entgegen und alle Erinnerungen kamen zurück. Anakin! Ich schnappte nach Luft und rappelte mich unter Schmerzen auf. Mein Mantel war eingerissen und am Saum zerfleddert, weswegen meine Haut am Eis festklebte. Ich schaute nach oben, doch konnte gar nichts mehr erkennen. Ich konnte den Felsvorsprung nicht sehen. Ich hatte wohl enormes Glück. Als ich mich aufrichtete, fühlte ich brennenden Schmerz und mein ganzer linker Oberkörper stoch unerträglich. Ich schaute auf den Platz, an dem ich eben noch lag und sah die großen, roten Flecken auf dem blauen Eis. Ich befürchtete Schlimmes, solche Schmerzen wie ich hatte. Ich schluckte einmal und atmete etwas hektischer, als ich an meinem Körper heruntersah. Ich konnte meine linke Schulter nicht bewegen, mein linker Arm schmerzte höllisch bei jeder Bewegung und von meinen Rippen ganz zu schweigen. Ich biss meine Zähne zusammen und versuchte aufzustehen, jedoch ohne Erfolg. »Verdammt!«, fluchte ich wütend. Wie konnte ich so dumm sein und mich fallen lassen?! Ich hätte sterben können, dachte ich mir und meine lebensmüde Art, das schwörte ich, hing ich an den Nagel, wenn das alles hier vorbei ist! Ich sah wieder zu dem funkelnden Kristall. Mein Instinkt sagte mir, ich sollte ihn mitnehmen, denn er war für mich bestimmt. Ich griff nach ihm und nahm ihn in die rechte Hand, begutachtete ihn genau. Er war weder rissig noch umgab ihn die dunkle Aura, die der Kristall dort oben hatte. Ich krabbelte zu dem nächstbesten Stück Geröll und setzte mich erstmal dorthin. Ich hatte den Kyberkristall, jetzt musste ich nur noch herausfinden, wo der Ausgang war. Ohne noch einmal nach oben zu schauen, in der Hoffnung Anakin würde immer noch zu mir hinabsehen und mich suchen, stand ich krampfhaft auf, humpelte den einzigen Gang entlang, der aus diesem Loch rausführte und stützte mich stetig an der Wand ab. Ich keuchte schmerzhaft und wollte nur noch schlafen, doch ich musste jetzt einen Ausweg finden. Doch diese Gletscherhöhle war wie ein Labyrinth und ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung ich gehen musste, um hier rauszukommen. Ich musste überleben. Für mich. Für Anakin. Für die Jedi. Der Kyberkristall leuchtete grell aus meiner Manteltasche auf. Ich blieb stehen und wunderte mich. »Hm? Willst du mir was zeigen, kleiner Kristall?«, fragte ich ihn, als ich ihn aus der Tasche nahm. Ich schloss meine Augen und hielt ihn mir dicht ans Herz. Irgendetwas sagte mir, in welche Richtungen ich gehen musste, um aus dieser Höhle zu entkommen. Ich versuchte mich zu beeilen so gut ich konnte, doch mein unheimlich schmerzendes Bein ließ mir keine Ruhe und ich musste kleine Pausen machen. Ich sah mich immer wieder um und vertraute auf die Macht, um mich zu leiten. Mit der Zeit wurden die Kristalle in den Wänden immer weniger und ich spürte, dass ich mich dem Ausgang näherte. Mein Instinkt führte mich den ganzen Weg wieder hinauf und ich bog immer wieder in andere Richtungen ab, bis ich wieder in dem Raum angelangt war, in dem ich Anakin begegnete. Ich schaute den abgebrochenen Vorsprung an und dann die Wand, in der sich mein Kristall vorher befand. Ein Stück des Eises war herausgebrochen und der Kristall war weg. Dieser lag in meiner rechten Hand und ich betrachtete ihn, diesmal mit einem Lächeln. Von Anakin fehlte jede Spur. Für einen Moment erinnerte ich mich daran, was er gesagt hatte und wie ich ihn abwies. Seine Stimme hallte wie ein Echo durch meinen Kopf. Er war nicht hier. Er war nie hier. Er war nur das Ergebnis meiner größten Angst. Ihn nie wiederzusehen. Ihn zu verlieren. Dass das meine größte Angst war, konnte man sich vermutlich schwer vorstellen. Immerhin kannten wir uns nicht lange und die meiste Zeit davon hatten wir uns nicht gesehen, nicht ein Wort geredet. Ich schwelgte in meinen Gedanken. Ich werde dich finden, Anakin. Wir werden uns wiedersehen. Ich machte kehrt und humpelte in den Gang zurück, von dem ich ursprünglich herkam. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich hinter mir Anakins Präsenz spürte und sein Blick auf mir ruhte. Ich drehte mich nicht um, aber ich wusste, dass er lächelte und stolz war, auch wenn es in Wahrheit nicht er war, sondern nur eine Illustration der Macht. Aber ich empfand nur Glücklichkeit und Stolz und alles, was ich jetzt noch tun musste, war den Weg zurückgehen, von dem ich gekommen war. Ich bog links ab und befand mich wieder in der Ursprungshöhle mit dem Abgrund, in den ich zuerst fast hinein gefallen war. In der entgegengesetzten Richtung war der Ausgang. Und dann sah ich ihn. Die fahlen Lichtstrahlen, die in den Höhleneingang schienen. Ich hatte eine Menge zu erzählen, wenn ich hier endlich rauskommen würde! Doch das Schicksal schien nicht auf meiner Seite zu sein, denn die Lichtstrahlen der Sonne wurden immer fahler und weniger. Ächzend versuchte ich gen Ausgang zu rennen und nach dem ersten Mal, das ich hingefallen bin, sah ich, wie der Eingang von oben in Windeseile zufror. Ich stemmte mich mit letzter Kraft auf, atmete tief durch, biss erneut die Zähne zusammen und rannte. Ich rannte, so schnell und so gut ich nur konnte. Ich musste hier raus, ich musste zurück! Nur noch ein kleines Stück. Ich stolperte erneut, aber fing mich an der Wand und lief weiter, aber mein Bein gab den Geist auf. Ich sprang noch mit letzter Kraft auf einem Bein, um die letzten Meter bis zum Ausgang zu schaffen. Ich stürzte durch die halbzugefrorene dünne Eisschicht und fiel in den Schnee. In den Schnee außerhalb des Gletschers. Erschöpft keuchte ich. Doch ich war frei. Ich bin aus der Höhle entkommen. Der Schnee fühlte sich auf gewisse Art und Weise schön an, obwohl er so kalt war, dass es auf der Haut wehtat. Meine Augen fielen vor Erschöpfung zu, doch ich musste noch zu Luna und Obi-Wan zurückkehren, um diese Mission zu beenden. Als ich mich versuchte aufzustemmen, hörte ich Luna aus der Ferne rufen: »Meister Kenobi! Schnell!« Ich sackte wieder in den Schnee, bevor Luna und Obi-Wan mich erreichten. Sie hebten mich beide hoch und halfen mir zum Shuttle, wo sie mich ins Schiffsquartier brachten und mich hinlegten. »Skye, was ist passiert?«, fragte Luna aufgebracht. »Nun lass sie erstmal zur Ruhe kommen, Luna. Sie wird uns noch früh genug berichten, was geschehen ist. Jetzt müssen erstmal ihre Verletzungen versorgt werden, also hol den Medidroiden!«, sprach Obi-Wan auf sie ein. Schwach lächelte ich zum Dank, deutete aber mit dem rechten Zeigefinger auf den Mantel, den sie mir zuvor abgenommen haben. Obi-Wan brachte ihn mir herüber und ich deutete auf die rechte Tasche. Ich war zu erschöpft um noch etwas zu sagen und war fast davor, einzuschlafen. Obi-Wan kramte den Kyberkristall hervor und sah mich erstaunt, doch dann sehr zufrieden an, woraufhin ich meinen wohlverdienten Schlaf erhielt. Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete, befand ich mich erneut auf der Medistation des Jedi-Tempels. Diesen Ort würde ich wohl häufiger als gedacht auffinden. Ich bemerkte die Sauerstoffmaske über meinem Mund und meiner Nase und erkannte beim Drehen meines Kopfes einen Becher neben dem schlichtgehaltenen Bett, von dem ich dachte, es wäre Wasser drin. Ich versuchte nach ihm zu greifen, doch meinen Körper durchfuhren starke Schmerzen, wegen denen ich zusammenzuckte und krächzte. Ich sah noch, dass ich flüssig ernährt wurde und dann war wieder alles schwarz. Ich stand wohl unter ziemlich starken Schmerzmitteln, die mich immer wieder ausknockten. Ich schlief noch eine gefühlte Ewigkeit, bevor ich das nächste Mal wieder aufwachte. Jedoch stand dann Meister Obi-Wan neben mir und kraulte sich nachdenklich seinen Bart. Als ich mich regte und den Kopf zu ihm drehte und versuchte, seinen Namen zu sagen, widmete er seine Aufmerksamkeit mir. Er trat näher ans Bett heran und versuchte mich zu beruhigen. »Schön, dass du wieder wach bist«, sagte er im Anschluss und lächelte mich an. Ich versuchte zurückzulächeln und wieder vollkommen zu mir zu kommen. Die Schmerzen waren nicht mehr so stark wie das letzte Mal als ich aufgewacht bin und diesmal wollte ich mich auch nicht unnötig bewegen. Obi-Wan betätigte einen Knopf, mit dem das Bett ein wenig hochfuhr, sodass mein Oberkörper sich aufrichten konnte. Ich hob meinen rechten Arm und nahm mir langsam die Maske ab. Ich schluckte einmal und atmete normal ein und aus. Ein anderes Gefühl. »Meister... Was ist passiert?«, fragte ich ihn, als ich wieder auf der Höhe war und mich kurz umgeschaut habe. »Du warst zwei Tage in dem Gletscher«, erklärte er mir und ich versuchte mich zu erinnern. Die Prüfung. Der Sturz. Es kam langsam alles wieder. »Ich bin gestürzt... und einen Abgrund runtergefallen«, erklärte ich, »Ich wusste nicht, wie lange ich ohnmächtig war.« Obi-Wan war nicht sehr überrascht. Immerhin musste ja etwas passiert sein, weshalb ich nicht wieder hinauskam. »Dann hattest du wirklich Glück. Du bist mit dem Leben davon gekommen. Es hätte auch schlimmer kommen können als ein paar Brüche«, antwortete er und ich schmunzelte. »Ich hab's überlebt. Das ist es, was zählt«, meinte ich stolz. »Du hast vor allem auch deinen Kyberkristall gefunden. Wir hatten uns Sorgen gemacht, dass du vermutlich zu unerfahren bist, um dich dieser Prüfung zu stellen, aber du hast unsere Erwartungen übertroffen«, erklärte er mir und ich lächelte schwach. »Danke, Meister Kenobi.« Nachdem er mir erzählte, dass ich nach einer Operation wegen der Rippenbrüche, der Schulter und einer Fehlstellung der Hüfte eineinhalb Wochen auf der Medistation verbrachte mit Heilmitteln zugepumpt, um den Heilungsprozess so schnell es ging zu beschleunigen, kam ein Medidroide zu einer Untersuchung, bei der Obi-Wan das Zimmer verlassen muste. Die Untersuchung verlief mehr oder weniger schmerzhaft, aber nach ein paar weiteren Tagen konnte ich wieder normal in den Tempel einziehen. Meine Verbände saßen zwar alle immer noch sehr offensichtlich und fest und ich musste mir neue Kleidung zulegen, aber das war das geringste Problem. Ich hatte immer noch ein paar Schwierigkeiten, völlig normal zu laufen, doch ich ging gern spazieren. Ich verbrachte wieder einige Zeit im Archiv, um mehr zu lesen und zu lernen, vor allem, was das Bauen eines Lichtschwerts anging. Ich konnte Obi-Wan und Luna Wünsche für die Teile meines Lichtschwerts zukommen lassen, was ich auch tat, damit ich unter ihrer Leitung meine erste echte Jedi-Waffe bauen konnte. Als sie alle Materialien für mein Lichtschwert beschaffen konnten, war es Zeit. Ich saß auf den Knien in meinem Quartier, die verschiedenen Teile des Lichtschwerts vor mir auf einem kleinen, niedrigen Tisch. Obi-Wan stand hinter mir, jederzeit bereit mich anzuweisen. Ich legte meine Hände auf meinen Schoß. »Ich bin bereit«, entgegnete ich Obi-Wan, der verständnisvoll nickte. Ich hob meine Hand und konzentrierte mich darauf, das Lichtschwert in der richtigen Reihenfolge zu bauen. Stück für Stück fügte ich die verschiedenen Teile zusammen, während Obi-Wan einen traditionellen Vers bei der Konstruktion eines Lichtschwerts der Jedi aufsagte: »Der Kristall ist das Herz der Klinge. Das Herz ist der Kristall eines Jedi. Der Jedi ist der Kristall der Macht. Die Macht ist die Klinge des Herzens. Alles ist miteinander verflochten.« Langsam baute ich das Lichtschwert mithilfe der Macht und voller Konzentration zusammen und es fehlten nur noch ein paar wenige Schritte. Bei jedem weiteren Wort Obi-Wans fügte ich das Lichtschwert weiter zusammen. »Der Kristall, die Klinge, der Jedi.« Zu guter letzt kam der Kristall und ich überprüfte noch einmal, ob die Polung richtig stimmte, um keine Fehlfunktion hervorzurufen. »Ihr seid eins.« Ich vervollständigte die mächtige Waffe der Jedi und ließ es auf das Tischchen nieder, schaute Obi-Wan erwartend an. Dieser nahm das Lichtschwert in die Hand und beäugte es selbst noch einmal, nickte dann aber zufrieden und gab es mir. Mich überkam eine mächtige Welle der Freude, als ich die Klinge aktivierte und die Energie gebündelt wurde. »Eine seltene Farbe. Früher war diese Farbe das Erkennungszeichen der Wächter. Es scheint als hättest du einen sehr ausgeglichenen Fokus. Du bist sowohl kampforientiert als auch jemand, der Lehren und Theorien in den Vordergrund stellt. Das sind gute Eigenschaften«, erläuterte Obi-Wan, zunächst ein wenig überrascht von der gelben Farbe des Lichtschwerts. »Ich find, das passt gut zu mir. Danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, mir beim Bau des Lichtschwers zu helfen. Und vielen Dank auch an Luna, auch wenn sie im Moment nicht hier sein kann«, bedankte ich mich und lächelte ihn warm an. »Nicht der Rede wert. Du hast einiges durchmachen müssen, seit Anakin dich hierhergebracht hat. Da ist das das Mindeste, was ich an seiner Stelle für seine Padawan machen kann«, wunk er verständnisvoll ab. Anakin. Er war das wichtigste Teil, das hier fehlte. Er hätte hier sein müssen. »Apropos, bekomme ich jetzt eigentlich einen neuen Meister? Und gibt es etwas Neues von der Suche nach ihm?«, fragte ich neugierig, wenn auch ein wenig betrübt, doch Obi-Wan schüttelte den Kopf. »Wir wissen immer noch nicht, wo er ist, aber seit Neuestem fängt eine Kopfgeldjägerin offensichtlicherweise unsere Nachrichten ab. Dem werden wir noch auf dem Grund gehen. Aber soweit ich weiß, ist noch kein neuer Meister für dich angesetzt. Deine Ausbildung bleibt fürs Erste wieder beim Training mit Jünglingen und ein wenig Kampftraining, wenn du wieder vollständig genesen bist«, erklärte mir Obi-Wan die Lage und ich schaute ein wenig traurig auf den Boden. »Wenn ich wieder kampfbereit bin, würdet ihr mich dann mit zu der Kopfgeldjägerin nehmen?«, fragte ich ihn noch, bevor er ging. »Ich befürchte, dass das keine gute Idee ist. Kopfgeldjäger sind nur an Geld interessiert, jedoch ist es mir unschlüssig, weshalb dieser uns quasi zu ihm lockt. Vermutlich eine Falle. Daher wäre es allemal zu gefährlich für dich«, widersprach er meiner Bitte und ich seufzte auf. Ich hätte es erwarten müssen, dass er es ablehnte. Ich war zu unerfahren und hatte immer noch nicht das Vertrauen des Rates. So schnell führte mich mein Weg wohl nicht aus dem Tempel oder gar auf die Suche nach Anakin. Doch früher oder später würde ich mich aufmachen, um ihn zu suchen. Mit oder ohne Zustimmung des Rates...
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i'm in love with
brilliance.es ist schön, mal wieder
stundenlang an einem
teil dieser geschichte
zu schreiben, die seit
jahren existiert.ich will sie endlich
beenden, damit sie
in frieden ruhen kann.wer ist euer
lieblingssith?also meine wahl
fällt definitiv auf
darth vader.kylo ren macht ihm
aber ein wenig
konkurrenz.feedback ist motivierend.
may the force
be with you!
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Dark Times | Star Wars [REWRITING]
Fanfiction❝Immer nach vorne schauen, ohne zurückzublicken, bis das Licht in Dunkelheit zerbricht.❞ [german fanfic] cover credits: @NyuuSayuri special thanks! 『important info at the end』 ©2015-all rights reserved by maknaesscar a Star Wars fanfic