24 - "violet"

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"Bitte verschließe dich nicht vor anderen

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"Bitte verschließe dich nicht vor anderen. Das brauchst du nicht. Vor allem nicht vor uns. Von mir. Ich kann dir garantieren, dass du dich besser fühlst, wenn du mit jemanden redest."

...

Wie fühlt man sich, wenn man gerade erfahren hat, dass dein Seelenverwandter nicht glücklich ist? Wie ist es herauszufinden, dass ein Freund die ganze Zeit über gelitten hat und man nichts dagegen tun konnte? Fühlt man sich nutzlos? Oder ist man blind? Gibt es einem den Zweifel, dass die Person sich einfach nicht an einen anvertrauen wollte? Also ist man nicht zurechnungsfähig? Oder ist diese Person einfach so verschlossen gegenüber anderen, dass sie ihre eigenen Gefühle bis in die hinterste Ecke zurückstellt?

Oder ist es einfach nur ein Schutz?

Vielleicht ist es eine Art von Schild oder Mauer, die man benutzt um sich selbst vor weiterem Leid zu schützen. Eine unsichtbare Wand, die dich vor weiteren Problemen zu schützen vermag? Aber was passiert, wenn diese Mauer schon öfter attackiert wurde und einsturzgefährdet ist? Bricht man dann mit ihr Stück für Stück?

...

„Was tust du da?"

Alex. Mit überkreuzten Armen steht er vor dem Jungen, der am liebsten im Boden versinken möchte und sich ein tiefes Loch in seiner Brust bohrt. Mit einem nervösen Blick schaut Luke zu Jasmine und Reggie, die immer noch in ihren Song vertieft sind und ab und an mit der Gitarre hantieren.

„Luke?" Alex lässt den Namen leise von seinen Lippen weichen, da er genau weiß, dass er ein toter Mann wäre, wenn Jasmine Wind davon bekäme. Er nimmt ihm das Buch aus den Händen und schließt es sofort. Natürlich kann er sein Handeln verstehen und würde am liebsten selbst einen Blick in den Kopf von Jasmine wagen. Alle ihre Gedanken stehen in diesen kleinen Stück Kunst drin und nichts sehnlicher könnte er sich wünschen, um seine Beste Freundin zu unterstützen. Aber Jasmine kann man nicht so einfach wie ein Buch lesen, denn dafür müsste man Gott sein. Das kleine schwarze Notizbuch enthält nur Bruchstücke ihrer Welt. Aber manchmal reichen selbst diese aus, um einen Teil von ihr verstehen zu können.

Schock. In diesen Zustand befindet sich Luke. Er weiß nicht, was er machen soll. Er weiß nicht, wie er es ansprechen soll. Wie spricht man jemanden an, der offensichtlich leidet und nichts an die Außenwelt bringen will. Wie bringt man jemanden dazu sich nochmal zu öffnen?

Einmal hat er es geschafft, aber das war nur ein kleiner Teil dessen, was den Sturm verursacht hat. Es ist wahrscheinlich auch schon längst nicht mehr nur ein Sturm. Es könnte ein Orkan sein oder vielleicht auch sogar ein Beginn eines Weltuntergangs.

„Alex?" Die grauen Augen treffen auf seine himmelblauen. Ist das Angst in Lukes Augen? „Ist dir was an Jasmine aufgefallen?"

Dancing With Your Ghost | Luke PattersonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt