Darkness-Geheimes Verlangen

Kapitel 17

Amber

Amber hatte sich noch nie für einen Club zurechtgemacht. Allgemein musste sie sich nie hübsch machen. Zum einen, weil sie es nicht wollte und zum anderen, da sie Henry nicht das Anwesen verlassen ließ.

Nach einer schnellen Dusche hüpft sie ins Schlafzimmer, in dem sich die Shoppingtüten befinden. Achtlos kippt sie diese auf ihr Bett und betrachtet die große Ausbeute des Nachmittags. Jenny hat regelrecht dafür gesorgt, dass sie alles anprobiert und kauft. Nun liegen etliche Hosen, Röcke und Kleider vor ihr. Niedliche Blusen und Oberteile in verschiedenen Farben. Darunter auch aufreizende Unterwäsche, auf die Jenny bestanden hat. Amber hebt den knallroten Spitzen besetzten String empor. Dabei verfärbt sich ihre Wangen abermals. Ob Jenny beim Einpacken der sexy Dessous bereits wusste, für wen sie es tragen wird?

Kopfschüttelnd vertreibt sie den Gedanken. Amber sollte sich beeilen, wenn sie noch ihre Haare und Make-up machen möchte. Sie entscheidet sich für die schwarze Spitzenunterwäsche mit passendem BH. Die Kleiderwahl bereitet Amber mehr Schwierigkeiten. Zuerst schlüpft sie in einen weiten knielangen Rock und weißer neckholder Bluse, verwirft dies aber schnell. Anschließend greift sie nach dem hellblauen Sommerkleid mit Libellenmuster, findet sich selbst aber zu niedlich und unpassend für einen Nachtclub. Frustriert schmeißt sie das Kleid auf ihr Bett zurück, dabei fällt ihr ein Schwarzes ins Auge. Für einen heißen Auftritt hatte Jenny gemeint und nur laszive mit den Augenbrauen gewackelt. Mulmig stülpt es Amber über ihren Körper. Es ist eng anliegend und betont ihre Figur. Ihre Brüste heben sich hervor und ein beeindruckendes Dekolleté entsteht, wo zuvor Amber dachte, sie besitze keines. Zaghaft streicht sie ihre Taille entlang, während sie sich im Spiegel beobachtet. Das Kleid ist heiß. Mehr als das. Sie fühlt sich das erste Mal wie eine Frau. Eine Frau mit Kurven an der richtigen Stelle. Amber fühlt sich sexy!

„Amber?"

Erschrocken zuckt sie zusammen, als Toms Stimme durch das Holz der Tür dringt. Waren bereits 60 Minuten vergangen?

„Ich bin noch nicht fertig", quietscht sie aufgeregt.

„Beeil dich. Ich muss in zehn Minuten los."

Sie hört, wie er die Treppen nach unten geht. Da die Zeit für eine aufwendige Frisur nicht reicht, föhnt Amber ihre kupferfarbene Mähne einfach glatt und fixiert sie mit Haarspray. Anschließend trägt sie Eyeliner und Mascara auf. Betont ihre grünen Augen mit dezentem, bronzefarbenen Lidschatten. Auf ihre vollen Lippen trägt sie himbeerfarbenen Lipgloss auf, den ihr die Verkäuferin im Drogeriegeschäft empfohlen hat. Als Letztes entfernt sie das Etikett von den schwarzen Korkschuhen die Jenny unbedingt eingepackt hat. Zwar sind sie nicht hoch und der Absatz ist breit, doch Amber ist noch nie in solchen Schuhen gelaufen. Etwas wackelig betrachtet sie sich ein letztes Mal im Spiegel. Streicht über ihre Haare, die zärtlich über ihre Brüste fallen, hinab über den weichen Stoff des hautengen, schwarzen Kleides, mit den schulterlangen Ärmeln. Es reicht ihr gerade mal bis zur Mitte ihrer Oberschenkel und offenbart ihre helle Haut darunter. Gott sei Dank, hat sie an dieser Stelle keine offensichtlichen Blessuren oder zumindest waren die meisten bereits verheilt. In den hohen Schuhen wirken ihre Beine länger und schlanker. Sie sah verdammt sexy aus, was Amber vor sich hin grinsen lässt.Nach den zehn Minuten packt sie sich eine kleine Umhängetasche und macht sich mit langsamen Schritten auf den Weg nach unten. Tief Luftholend, betritt sie die letzte Stufe, ehe sie in den Eingangsbereich schreitet. Aus dem Wohnzimmer ertönen Stimmen und augenblicklich erblickt sie die beiden Männer. Tom, der ein schwarzes eng anliegendes Hemd und dunkle Hosen trägt, steht mit dem Rücken zu ihr, während Eric in seinen lässigen Jogginghosen und Shirt Outfit sie mit großen Augen betrachtet. Ein diabolisches Glitzern tritt in seine Augen, als er langsam ihren Körper scannt und jeden Zentimeter in sich aufzusaugen scheint. Auch Tom wendet sich ihr zu und ein erstaunter Gesichtsausdruck gleitet über ihn.