Tom
Sein Bein bringt ihn noch um. Die letzten Stunden waren eine Qual und die reinste Hölle für ihn. Er kann sich kaum wach halten. Sein ganzer Körper zittert und er hat das Gefühl zu halluzinieren. Nur für Amber hat er sich aufgerafft, weil er nicht wollte, dass sie sich aufgibt. Denn er weiß, dass sie niemals auf ihn gehört hätte.
Stöhnend blickt er in ihre grünen Augen, die ihn entgegenblicken. Eine Furchtlosigkeit liegt in ihnen, die Tom anzieht. Sie ist eine so verdammt starke Frau. Wie Annabelle. Er hat es an ihrem ersten Tag schon bemerkt. Ihr Lächeln und die Leichtigkeit wie sie mit ihnen umgegangen ist, obwohl sie mit einem Monster verheiratet ist.
Das Henry sie hat leiden lassen, muss Tom nicht fragen. Er weiß es!
Wilson ist ein Narzisst, der es liebt, Menschen zu quälen, und Tom vermutet, dass Amber ganz oben auf seiner Liste stand.Und dennoch ist sie stark und hat sich nicht brechen lassen. Er bewundert sie. Doch nicht nur das. Er hat sich in diese Stärke verliebt. In diese grünen Smaragde, die ihm neue Kraft geben. Er musste es schaffen. Für sie! Für Annabelle!
Mühselig stemmt er sich hoch, obwohl sein Bein ihm Qualen verursacht. Schweiß perlt über sein Gesicht. Sein Herz pumpt Blut durch seine Venen und schüttet Adrenalin aus. Das, was ihm hilft, den Schmerz wegzuschicken und sich endlich aufzurichten.
Stöhnend lehnt sich Tom an einen Baum und schließt kurz die Augen. Verdammt, das war schwerer als erwartet. Sein Brustkorb hebt und senkt sich stark und er hat mit der Ohnmacht zu kämpfen. Verflucht!
Seine Hand presst sich auf seinen pochenden Oberschenkel, als er ihre Präsenz wahrnimmt.
„Wir schaffen das", haucht sie ebenso erschöpft und küsst ihn zärtlich auf die Wange.
Diese kleine Berührung gibt ihm Kraft, die er langsam in sich bündelt, als schnelle Schritte ertönen.
„Dummes Mädchen", brummt jemand.
Tom reißt die Augen auf und sieht den Mann mit den Narben, wie er sich auf Amber stürzt, die keuchend auf dem Boden landet. Seine großen Pranken legen sich um ihren zierlichen Hals.
NEIN!
Keuchend versucht er sich hochzustemmen, scheitert aber kläglich. Nein! Er muss es schaffen. Für sie!
Tom rollt sich zur Seite und robbt auf die beiden zu. Ambers Kampf unter dem Soldaten wird schwächer, bis ihre Beine sich nur noch zuckend bewegen. Tom kommt auf die Knie, eher er sich mit voller Wucht auf den Narbenmann schmeißt.
„Du mieses Schwein", knurrt er und schiebt seinen Unterarm an Ravens Kehle.
Mit ihm zusammen rollt er sich von Amber hinunter und landet auf dem Rücken. Doch mit seinen Verletzungen hat er keine Chance gegen den trainierten Mann. Dieser rammt ihm seinen Ellenbogen in den Magen und keuchend krümmt sich Tom und kann nicht anders, als ihn loszulassen.
„Dachte, du bist tot", brummt er und drischt mit seiner Faust auf Tom ein. „Umso besser. Dann kann ich dich erledigen."
Sein Kopf wird zu Seite geschlagen und er sieht Amber, die regungslos neben ihm liegt. Nein! Nicht sie. Er kann nicht schon wieder jemanden verlieren. Bei Annabelle hatte er versagt, aber Amber würde er retten.
Knurrend rafft er seine letzte Energie zusammen und stößt Raven von sich, der ins Stolpern gerät. Unter Schmerzen steht Tom auf und schubst den aus dem Gleichgewicht gebrachten Narbenmann, eh seine Faust auf sein entstelltes Gesicht donnert. Gott tat das gut!
Abermals rammt er seine Faust auf die Nase und hört das knacken, als sie bricht. Die Vorstellung, wie er Amber vergewaltigt hat, lässt mehr Wut und Adrenalin durch seine Adern pumpen und mit neuer Energie stößt er ihn hinter sich an den Baum. Ein Schmerzlaut ertönt und Blut spuckend sieht in Raven entsetzt an.
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Darkness-Geheimes Verlangen
RomanceAchtung - diese Geschichte wird am 31.12.24 aus Wattpad herausgenommen!!! Abgeschlossen ♡︎♡︎♡︎ 𝔽𝕣𝕖𝕚𝕙𝕖𝕚𝕥! Ein einfaches Wort und doch scheint es für Amber unerreichbar zu sein. Jahrelang war sie gefangen in einem Käfig aus Unterdrückung, Ang...