Kapitel 23

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Amber

Tom hält ihr eine Hand hin und vor sich hin grinsend nimmt sie die süße Geste an. Da Eric nicht mehr ihre Sinne einnimmt, erklingt das Rauschen von Wasser in ihrer Nähe. Neugierig blickt sie sich um. Der Wald ist hier viel dichter als noch zu Beginn. Moos wächst an den Baumstämmen empor und bedeckt einen großen Teil des Wild wuchernden Waldbodens. Steine, Wurzeln und verschiedene Pilzarten, liegen durcheinander zwischen den eng stehenden Bäumen. Hier gibt es keine Forstwirtschaft. Nur die Natur. Leichte Sonnenstrahlen dringen durch die Bäume und lassen das Gebiet magisch wirken. Wie in den unzähligen Fantasy Romanen die Amber gelesen hat. Es würde sie nicht mal wundern, sollte jetzt eine Fee auf sie zufliegen oder ein Steintroll sich erheben. Dieser Ort ist einzigartig und märchenhaft.

Tom führt sie weiter durch den Wald. Das Knacken der kleinen Zweige unter ihren Füßen mischt sich mit dem näher kommenden Rauschen des Wassers. Der Duft nach Moos, Harz und Sonne lassen Amber genussvoll die Augen schließen. Nein! Hier möchte sie nicht mehr weg. Es ist atemberaubend.

„Mach die Augen auf", schmunzelt Tom.

Als sie dem nachkommt, erblickt sie in der Ferne, was das Rauschen verursacht hat. Eine felsige Höhe erstreckt sich vor ihnen. Moos schlängelt sich um die Steinwand, während das Wasser sich einen weg nach unten bahnt. Staunend bleibt Amber stehen und betrachtet den Wasserfall, wie er in die Tiefen stürzt, ehe er in einem kleinen See zu etwas Großem wird.

„Wow!", haucht sie ehrfürchtig.

Nie hat sie so etwas Schönes gesehen. Das glasklare Wasser schimmert unter den einzelnen Sonnenstrahlen. Vögel, die sich an den flachen Stellen baden, zwitschern aufgeregt untereinander und vermischt sich mit dem Rauschen des Wasserfalles.

Amber schreitet an den See heran und blickt faszinierend auf ihn hinab.

„Mein Onkel hat ihn mir gezeigt", spricht Tom leise, als würde er das Mystische nicht stören wollen. „Seitdem kommen wir regelmäßig hierher."

Lächelnd sieht sie ihn an: „Ist auch bestimmt ein klasse Frauen Aufreißer Ort."

Sofort beißt sich Amber auf die Zunge. Gott, ihr Mund ist immer schneller als ihr Kopf. Sie weiß, dass die Männer genug Frauen vor ihr hatten, und sie werden einige nach ihr haben. Aber sie wollte es nicht wissen. Den es macht sie rasend vor Eifersucht. Die Vorstellung eine andere fasst die beiden Männer an oder hat ...

Nein! Den Gedanken möchte sie nicht beenden. Sie konnte nicht bleiben. Amber muss Kanada verlassen, sonst wird sie Henry finden. Und mit ihr, Tom und Eric.

Langsam geht sie in die Hocke und berührt das kalte Wasser mit ihren Händen. Sie schluckt den Kloß in ihrer Kehle hinunter und betrachtet weiterhin das Wasser, als ein Platschen ertönt und Amber aus ihren Gedanken riss. Die Oberfläche schlägt große Wellen und als sie in den See blickt, erfährt sie auch wieso. Eric ist oberkörperfrei, was den sonst, ins kalte Nass gesprungen und taucht japsend auf.

„Na los", ruft er ans Ufer. „Kommt rein."

Tom grinst, ehe auch er sich sein Shirt und die Hose auszieht. Dabei kann Amber ihren Blick nicht von seinem sehnigen, muskulösen Körper wenden.

„Kleines. Nicht auslaufen", lacht Eric und irritiert blickt sie zu ihm. „Wir kümmern uns später um dich."

Ein weiter Klatscher ertönt und augenblicklich taucht Toms Kopf aus dem klaren Wasser.

„Verdammt ist das kalt", keucht er. „Na los, Amber."

Er winkt ihr zu, doch allein bei dem Anblick des Wassers wird ihr kalt.

Darkness-Geheimes VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt