Kapitel 19: Dan

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Theas Schockstarre versetzte uns alle in Panik, aber mich am meisten. Es schien so als hätte sie irgendwelche Drogen zu sich genommen und sich nun in einem Delirium befand. Sie reagierte weder auf unsere Worte noch auf das Rütteln von Skye.

Irgendwann fing ich an sie abzutasten, denn es musste doch einen Grund für ihre Starre geben. Der Oberkörper schien ok zu sein, doch als ich zu ihrem Unterlaib ankam, spürte ich Blut auf ihren Klamotten. Ich schlug sofort Alarm und befahl Skye einen Rettungswagen zu rufen.

Gemeinsam mit Mike trug ich Thea zur Haustüre, wo die Rettungssanitäter uns befahlen Thea auf einer Trage abzulegen. Binnen weniger Minuten war Thea im Rettungswagen und mich ließen sie vorne mitfahren. Wir rasten mit hoher Geschwindigkeit Richtung Krankenhaus und ich war ihnen wirklich dankbar, dass alles so schnell ging.

Nach guten zehn Minuten waren wir beim Krankenhaus angekommen und Thea wurde sofort in die Notaufnahme gebracht. Ich war immer an ihrer Seite, doch irgendwann stellte sich eine Krankenpflegerin mir in den Weg und meinte, dass ich keinen Zutritt zu diesem Bereich hatte. Sie beschrieb mir den Weg zum Wartebereich, doch ich hörte ihr nicht wirklich zu, denn ich machte mir zu große Sorgen um meine Ehefrau.

Irgendwie fand ich den Weg zu diesem beschissenen Wartezimmer und wartete. Hoffentlich ging es ihr gut und auch unseren Kindern. Wir konnten nicht schon wieder ein Kind verlieren. Ich glaube nicht, dass Thea dies überstehen würde und ich auch nicht. Es war für uns schon hart genug ein Kind zu verlieren, doch noch jemanden zu verlieren würde mich zerstören.

Mittlerweile wartete ich schon über dreißig Minuten ohne, dass mir jemand Informationen über den Zustand von meiner Frau brachte. Das ganze Warten machte mich noch fertig. Auch als Skye und Leo zehn Minuten später auftauchten, gab es keine Neuigkeiten. Gemeinsam warteten wir also und ich fing an im Zimmer herum zu tigern, weil ich das Sitzen nicht mehr aushielt.

Wir sprachen alle kein Wort, nur Leo gab hin und wieder von sich, dass alles wieder gut werden würde und Thea stark sein. Natürlich war meine wunderschöne Frau stark, doch ich hatte trotzdem große Angst um sie. Ich würde alles dafür geben, dass sie und unsere Kinder hier heil aus der Tür gingen. Doch nur einer hatte dies in der Hand und dieser jemand war nicht ich. Leider.

Weitere zwanzig Minuten verstrichen ohne ein Lebenszeichen eines Arztes, der mir mitteilte wie es meiner Frau ging. Mittlerweile war auch Theas Mutter angekommen und diese versuchte mich zu beruhigen. Jedoch funktionierte dies nicht wirklich. Als sie bemerkte, dass es bei mir zwecklos war, wendete sie sich Skye und Leo zu und sie quatschten ein wenig.

Von dem Gespräch zwischen den drei Frauen bekam ich nichts mit, weil mein ganzer Fokus auf der Tür zur Notaufnahme gerichtet war. Auch, dass sie mir einen Kaffee geholt hatten, ging spurlos an mir vorbei. Ich würde erst wieder eine Reaktion zeigen, sobald ich wusste, dass es meiner Thea gut ging.
Die Tür öffnete sich und ein Arzt trat vor mich. „Sind Sie der Ehemann von Thea Blake?" Ich konnte kein Wort herausbringen, also nickte ich einfach und starrte den Mann vor mir an. Ich wollte endlich wissen, wie es meiner Frau ging. „Ihre Frau hatte Komplikationen mit der Schwangerschaft und wir mussten eine Notoperation durchführen.

Wir hatten gehofft die Babys im Bauch lassen zu können, doch wir mussten sie gebären. Es geht ihnen den Umständen entsprechend sehr gut und sie befinden sich zurzeit auf der Neointensivstation, um jegliche Komplikationen auszuschließen. Ihre Frau ist im Moment noch im Aufwachraum, doch in etwa einer Stunde können Sie sie einzeln besuchen. Sie hat großes Glück gehabt und braucht jetzt Ruhe."

Ich schüttelte dem Arzt vor mir die Hand und versuchte meine Dankbarkeit irgendwie zum Ausdruck zu bringen. Ein riesen Stein ist mir vom Herzen gefallen und ich musste vor Erleichterung aufatmen. Meine Ehefrau war einfach die stärkste Frau auf diesem Planeten und ich war unendlich glücklich, dass es ihr gut ging.

Die Stunde bis ich zu ihr durfte zog sich gefühlt in das Unendliche. Ich konnte endlich einen Kaffee trinken und eine Kleinigkeit essen. Gemeinsam mit den drei Frauen wartete ich darauf, dass mich jemand zu Thea ließ. Ich wurde schon etwas ungeduldig, als endlich ein Krankenpfleger mich zu ihrem Zimmer führte.

Ich öffnete die Tür und sah sofort meine wunderschöne Ehefrau auf diesem sterilen Krankenhausbett liegen. Sie sah so verletzlich und klein aus, doch es wurde mir versichert, dass es ihr gut ging. Langsam ging ich auf sie zu und setzte mich neben ihr Bett auf einen Sessel und nahm ihr Hand in meine.

„Ich liebe dich, meine Kleine. Lass dir so viel Zeit wie du brauchst, aber bitte komm zu mir zurück."

Hey ihr Lieben!
Wie versprochen heute das nächste Kapitel. Wir können uns eigentlich gar nicht genug entschuldigen, aber wir versuchen es mit dem Ende dieser Reihe wieder halbwegs gutzumachen.
Fühlt euch gedrückt!

The end of the MafiabossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt