Inkonsequent Kapitel 3

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Anmerkung:

Der fettgedruckte Text sind WhatsAppoder SMS Nachrichten.
Also, viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 3

~Law~

Es ist der nächste Morgen, gut schlafen konnte ich nicht. Nachdem ich gestern den kompletten Weg von der Bar nach Hause gegangen bin, habe ich mich einfach nur noch ins Bett fallen lassen. Der gestrige Abend, so kurz er auch war, hat mich ziemlich fertiggemacht. Ich will einfach nur meine Ruhe, keine Beziehung und kein Drama, habe das alles zu oft bei anderen Paaren mitbekommen. So etwas lenkt nur ab und ich möchte mich voll und ganz auf meinen Job konzentrieren. Irgendwie finde ich es ja schade, dass das mit Marco vorbei ist, mit ihm war es so schön einfach, keine dumme Gefühlsduselei und auf meine Kosten bin ich auch gekommen.

Ich liege im Bett, meinen Arm über meine Augen liegend, irgendwie dröhnt mein Kopf, vermutlich vom Schlafmangel – ich brauche dringend eine Dusche und einen extrem starken Kaffee.

Das kühle Wasser lindert meine Kopfschmerzen ein wenig. Genießerisch schließe ich die Augen, das fühlt sich gerade so richtig gut an. Plötzlich kommt mir der Kuss von gestern in den Sinn, dieser Kuss. Normalerweise lasse ich sowas nur sehr ungern in der Öffentlichkeit zu, wieso also habe ich mich nicht gewehrt? Kopfschüttelnd drehe ich das Wasser etwas kälter und versuche diese Gedanken zu verdrängen.

Ich sollte Corazon mal wieder besuchen gehen – schießt es mir durch den Kopf, als die schwarze Brühe von der Maschine in die Tasse rinnt. Meinen Kaffee genieße ich auf meiner Terrasse, meiner zwei Zimmer Wohnung. Mehr brauche ich auch nicht. Mein Ziehvater wollte zwar, dass ich mit ihm, und seinem verrückten Bruder in deren Haus lebe, aber ich wollte doch lieber was Eigenes haben. Es ist relativ nah am Krankenhaus und im obersten Stock, laute Schritte von oben kann ich nämlich überhaupt nicht leiden. Dazu hat diese schöne Wohnung noch eine sehr große Terrasse, auf der ich gerne meinen Abend ausklingen lasse. Schön ruhig ist die Gegend auch. Einen Schluck von meinem Kaffee nehmend zücke ich mein Handy und schalte es wieder ein. Ich bekomme einen Riesenschreck, 4 verpasste Anrufe und gefühlte 100 WhatsApp Nachrichten, okay es sind eigentlich nur 12, aber so viele Nachrichten bekomme ich im Normalfall nicht. Ich ahne, wer da verzweifelt versucht hat mich zu erreichen. Gestern habe ich ja mein Handy, auf dem Heimweg, einfach ausgeschaltet. Die Nachrichten von ihm ignorierend, schreibe ich Corazon, nur kurz, dass ich später vorbeikomme, danach lege ich das Handy wieder auf die Seite – keine Lust zu lesen, was er zu schreiben hat, obwohl ...

~Kid~

„Fuck" fluche ich, heute schon zum keine Ahnung wievieltem Mal. Law hat sein Handy gestern Abend einfach ausgeschaltet, nachdem er die Bar verlassen, besser gesagt, fluchtartig verlassen hat. Zuerst war es noch so schön gewesen und dann springt er einfach, wie von der Tarantel gestochen, auf und geht. Nicht mal meine Rufe konnten ihn zurückhalten. Wieso auf einmal? Keine Ahnung, verdammt nochmal. Fast hätte ich ihn so weit gehabt, da bin ich mir sicher, ich meine, wieso auch nicht, ich bin ein scharfer Kerl.

Killer ist auch noch nicht aufgetaucht, dabei ist es schon fast mittags. Wo der wohl die Nacht war? Er redet auch nie über seine Bettgeschichten, ganz im Gegenteil zu mir. Ich weiß ja, dass Killer das oft nervt, aber er hört es sich doch jedes Mal an. Normalerweise bereitet er immer das Essen zu, ich bin einfach zu faul dafür, ich bestell einfach was. Langsam bekomme ich doch schon Hunger. Als ich zu meinem Telefon greife, um die App vom Lieferdienst zu öffnen, sehe ich, abgesehen von den Anrufen, die Nachrichten die ich ihm gestern noch geschrieben habe.

„Was ist los?"
„Wieso bist du abgehauen?"
„Wo bist du?"
„Law???"

Und weitere solche unmöglichen Nachrichten. Scheiße, das klingt irgendwie gar nicht nach mir. Ich tu es damit ab, dass ich zu verwundert über sein Verhalten war. Im Normalfall hätte ich meinem Gegenüber schon längst flachgelegt. Es nervt mich vermutlich einfach nur, dass der scharfe Doc sich so ziert. „Genau das wird es sein", rede ich mir zumindest ein. Irgendwie glaube ich diese Worte selber kaum. Ich donnere das Handy in die Ecke, hoffentlich ist es jetzt nicht kaputt, und hau mich auf die Couch. Hunger habe ich jetzt auch keinen mehr, also schalte ich die Glotze an, um mich etwas abzulenken.

Inkonsequent [Kid x Law]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt