Inkonsequent Kapitel 9

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Vorwort:

Die liebe Nef ist total ausgerastet, nachdem sie Kapitel 8 gelesen hatte. Ich glaube, sie wollte mich leiden sehen ^^ Ihre Aussage war: Ich hasse Marco, Kid soll ihn fertigmachen. ^^ Ich musste richtig lachen, als ich das gelesen habe (war per SMS – ja sie schreibt tatsächlich noch SMS). So, aber nun spanne ich euch nicht weiter auf die Folter. Viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 9

~Law~

Ich bin fassungslos, kann mich nicht bewegen, lasse diesen Kuss einfach geschehen. Marcos Zunge wandert langsam in meinen Mund, animiert mich zum Mitmachen. Anstatt den Kuss zu beenden, mache ich sogar noch mit. Warum? Ich habe keine Ahnung. Vermutlich zieht mich dieses Vertraute an. Sein Kuss wird indes immer fordernder. Es war immer sehr schön mit Marco, und vielleicht suche ich gerade, jetzt, diese Beständigkeit. Kid verwirrt mich total und damit kann ich einfach nicht umgehen. Zu tief sind die seelischen Wunden der Vergangenheit.

So schön aber auch diese Vertrautheit ist, so anders ist sie plötzlich. Ich muss an Kid denken und bereue sogleich in diesen Kuss mit eingestiegen zu sein – wieso nur? Kann es denn wirklich sein, dass ich für dieses rothaarige Monster etwas empfinde? Bevor ich diesen Kuss von selbst beenden kann, spüre ich wie sich Marcos Lippen von meinen lösen. Als ich die Augen öffne, realisiere ich, dass Kid ihn, sehr unsanft, von mir weggezogen hat. Hinter ihm, versucht sein Kumpel ihn von dem abzuhalten, was er gerade ist im Begriff zu tun. Aber erfolglos. Mit der Faust schlägt Kid Marco voll ins Gesicht. Geschockt springe ich auf, „Hör auf." Erst jetzt, sehe ich das Ausmaß dieses Chaos. Marco am Boden, mit einer blutigen Nase und vermutlich kommt auch noch ein blaues Auge dazu. Ace, der auch schon auf den Weg zu uns war, anscheinend war Kid aber schneller, und jetzt wie angewurzelt dasteht und Marco niederstarrt. Und dann ist da der rothaarige, der null Selbstkontrolle hat, über Marco gebeugt, und dabei ihm noch eine zu verpassen.

Killer schnappt ihm am Arm und zerrt ihn weg. Ich höre, wie jemand ruft, dass die Polizei gerufen wurde. Kids Augen weiten sich geschockt. Scheiße, das geht nicht gut aus. Endlich setze ich mich in Bewegung, mehr als dieses dumme „Hör auf" konnte ich auch nicht rausbringen. Dabei bin ich ja zum Teil schuld an der ganzen Misere. Aufhelfen brauche ich Marco auch nicht mehr, da Ace sich doch noch dazu überwunden hat, ihm zur Hand zu gehen. Ich lass die zwei lieber alleine, sonst kommt noch der nächste Streit.

Ich schnappe mir Kid, reiße ihn von Killer los, und zerre ihn aus der Bar. Sein Kumpel und dessen Freundin folgen uns, schnell. „Du musst hier weg .... Wenn dich Smoker erwischt, oder .... auch nur irgendwie .... dein Name im Bericht auftaucht, bist ... du deinen Job los", stammelt der Blonde, vor der Bar, zu dem rothaarigen. „Komm", sage ich ruhig zu ihm, während ich ihm in die Augen schaue, „wir gehen zu mir." Kid bekommt kein Wort heraus, lässt sich von mir aber, an der Hand, wegführen. Killer ruft uns noch etwas hinterher, aber es erreicht uns nicht mehr. Wir müssen hier schnell weg, meinetwegen könnte er sonst seinen Job verlieren und das will ich wirklich nicht – was habe ich da nur angerichtet?

Bei mir in der Wohnung angekommen, reiche ich Kid, erstmals ein Glas Wasser. Er nimmt es entgegen, aber sagt nichts. Der Rothaarige hat den ganzen Weg kein Wort gesagt. Die Polizei kam nicht sofort, ich habe die Sirenen erst nach ein paar Minuten gehört, da waren wir schon weit genug von der Bar entfernt. Er nimmt einen Schluck vom Wasser, „Warum?", höre ich ihn fragen. Er wirkt kraftlos, lässt sich sogleich aufs Sofa sacken. Ich muss ihn wirklich verletzt haben.

Zögerlich setze ich mich, zu ihm, auf die Couch. Ich denke gerade wirklich gut darüber was ich antworten soll. „Es war die Gewohnheit", gebe ich dann endlich von mir. Kid sieht weiterhin geradeaus, schaut mich gar nicht an – das ist kein schönes Gefühl. „Ich habe mit so einer Aktion von ihm wirklich nicht gerechnet", rede ich dann einfach weiter. Ich muss doch irgendwas sagen können, dass er mich wieder ansieht. „Es hat mich total überrumpelt ...... und als ich realisiert habe .... was da gerade geschieht, .... wollte ich es auch schon beenden." Ich gönne ihm eine kurze Pause, damit er die Worte verarbeiten kann. Es ist offensichtlich, dass er noch nie in einer vergleichbaren Situation war. „Zum ersten Mal in meinen Leben wollte ich mich ernsthaft auf eine Beziehung einlassen, ich hab's wirklich ernst mit dir gemeint!", sagt er dann schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit.

Inkonsequent [Kid x Law]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt