Kapitel 7 - Sophie

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Sophie war gerade mitten im Packstress. Sie flog zwar erst in in einer Woche, hatte noch genug Zeit für alle Förmlichkeiten, eigentlich genug Zeit für alles, aber hatte trotzdem Stress. Sie musste schon mal das wichtigste heraussuchen, was sie auf ihre Reise mitnehmen wollte. Sie musste vorbereitet sein, schon einmal auswählen, was sie diese Woche noch anziehen würde und was auf jeden Fall mitkommen würde.

Hektisch wühlte sie in ihrem Zimmer herum und hörte nebenher Musik über ihren Holo-Screen. Bei all den wirren, überwältigenden Gedanken, die pausenlos in ihrem Kopf ihre Kreise drehten, war Musik das einzige, das sie beruhigen konnte.

Doch die entspannte Atmosphäre wurde abrupt unterbrochen, als die sanfte Melodie stoppte. Stattdessen ertönte das typische Piepen als ein Anruf reinkam. Karla meldete sich endlich und Sophie konnte es kaum erwarten, ihr alles zu erzählen.

Sophie hatte schon längst wieder ihre zwei Zöpfe, doch das Outfit zum Vorstellungsgespräch hatte sie immer noch an, weil sie nicht dazu gekommen war, sich umzuziehen. Glauben konnte sie das alles sowieso immer noch nicht.

„Hey Karla", freute sie sich, als sie den Anruf gespannt entgegen nahm. Karla quietschte sofort eifrig los.

„AAAAhhhh. Oh. Mein. Gott!" Sophie kreischte mit.

„AAAAAhhhh, ich weiß!" Begeistert hüpfte sie im Zimmer umher. „Ich kann es immer noch nicht fassen! Ich gehe nach Paris!"

„Echt? Das Stipendium ist in Paris?", fragte Karla überrascht.

„Oh ja, der Designer hat gemeint, er schickt mir noch weitere Infos per E-Mail. Ich suche mir nur schon mal das Wichtigste zusammen", sagte Sophie verträumt und ließ sich auf ihr Bett fallen. Dann erhob sie sich schnell wieder und saß aufrecht vor dem Holo-Screen.

„Warte, ich habe dir ja erzählt, dass ich ihm das Kleid zeigen wollte, damit er den besten Eindruck bekommt."

„Jaaa, und?" Karla saß auf Nägeln und Sophie machte es anscheinend mit ihrer Geheimnistuerei nur noch schlimmer.

„Hier!", rief sie aufgeregt. Bisher war sie zu schüchtern gewesen, um ihre Kreationen selbst Karla zu zeigen, deswegen wusste sie bis jetzt nicht, wie das Kleidungsstück aussah, neutral betrachtet. Und eigentlich kannte sich Karla mit Fashion und den neusten Trends super aus.

Sophie holte schnell das rote Kleid, dass sie heute vorgeführt hatte und hielt es vor ihren Körper.

„Sieht toll aus, oder?", meinte sie überzeugt und drehte sich freudig. Karla bekam kein Wort heraus.

„Das hast du selber gemacht?", staunte sie.

„Na ja, nicht ganz, ich hab es nur etwas ... äh ... aufpeppt", meinte Sophie lässig und hängte das Kleid wieder vorsichtig an seinen Bügel zurück, bevor sie nochmals entspannt über den weichen Stoff fuhr.

„Ich glaub's nicht! Und dem Designer hat es gefallen?"

„Er hat gemeint, er hätte noch nie so schnell jemandem zugesagt!", sagte Sophie voller Aufregung. Der Holo-Screen gab ein weiteres Piepen von sich.

„Hm, eine E-Mail", stellte sie fest. „Das muss die von Mr. Brook sein!", rief sie dann freudig und öffnete sie sofort.

„Mr. Brook also", sagte Karla langsam.

„Was genau willst du damit andeuten?", fragte Sophie skeptisch und bemerkte durchaus den speziellen Unterton in Karlas Stimme.

„War er heiß? Wie heißt er mit Vornamen? Ist er ein berühmter Designer?", schwärmte Karla.

„Nun ja, er sah nicht schlecht aus, aber IIIIIHHH Karla! Er ist um die dreißig! Ich bin sechzehn. Du hast sie doch manchmal nicht mehr alle", lachte Sophie empört und zeigte ihr belustigt einen Vogel, während Karla sich auf ihrem Schreibtischstuhl krümmte vor Lachen. „Außerdem wirkte er auf mich ein kleines bisschen kühl. Seine Vorname war Tom und er ist zumindest berühmt genug, um mit Gabriel Agreste zusammenzuarbeiten!", quietschte sie wieder aufgeregt, nachdem sie die Informationen herunter gerattert hatte.

Forever - Manche Bande halten immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt