Kapitel 42 - Sophie

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Mich fröstelte und daran war nicht nur der Traum Schuld. In meinem Zimmer war es kalt wie im Winter. Zitternd richtete ich mich auf und zog die Bettdecke bis zum Kinn hoch. Drehte ich schon durch? Oder war tatsächlich jemand in meinem Zimmer? Mit zitternder Hand tastete ich nach meiner Nachttischlampe und knipste sie an. Sie verbreitete ein angenehm warmes Licht. Ich sah mich um. Es war alles wie immer. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte. Meine Tür stand einen Spalt offen. Dabei hatte ich sie doch bestimmt geschlossen, bevor ich ins Bett gegangen war.

Langsam stand ich auf. Ich sah mich um, aber es wurde einfach immer dunkler, meine Nachttischlampe ging plötzlich aus, als die Glühbirne zerbrach. Ich atmete langsam aus und erzeugte eine helle Flamme und als ich in das Zimmer sehen konnte, versteifte ich mich voller panischer Angst.

So viele ... Köpfe, so viele ... Drachenschädel und schuppigen Klauen, noch lebendige Drachenköpfe, die sie wild vor Zorn anknurrten, die spitzen Zähne glitzerten hell in dem Schein der schwachen Flamme.

Ich wich langsam zurück, aber Ketten von überall schossen hervor, ich wusste nicht, was hier passierte, aber ich schrie. Ich hatte furchtbare Angst.

Mit aller Kraft wollte ich zurückweichen und fliehen, aber es ging nicht, es wurde nicht zugelassen. Panisch fing ich an, zu weinen, Tränen rannen meine Wangen hinunter, als all diese Drachen näher kamen, selbst die toten Skelette erhoben sich und kaltes, brennenden Feuer strömte von ihren Knochen hervor.

Ich schrie laut auf, als alle Drachen auf einmal losflogen und direkt auf meine Brust zuhielten. Ich krümmte mich vor Schmerz zusammen und schrie schmerzerfüllt, als die Drachen von mir absorbiert wurden.

Was passierte hier nur? Es tat so weh? Das hier konnte doch nicht real sein? Oder? Ich betete, dass das hier nicht real war, selbst als jeder letzte Drache in meiner Brust verschwunden war und ich einen unfassbar unerträglichen Druck in mir verspürte.

Ich fühlte mich, als würde ich nahezu bersten und versuchte, es zu unterdrücken, aber die Kraft in mir war viel zu groß, viel zu unkontrollierbar.

Ich schrie laut auf vor Angst und Schmerz, alles war dunkel um mich herum und die Drachen bewegten sich in mir, ich spürte, wie sie mit ihren scharfen Krallen an meiner Seele kratzten und sie zerfleischen wollten.

Mit einem lauten Schrei hielt mein Körper schließlich nicht mehr stand.

Panisch schoss Sophie hoch, Augen nun offen und dem furchtbaren Traum entkommen. Schwer atmend starrte sie gegen die weiße Decke, ihre Hände waren fest auf den Tisch gekettet. Sie atmete schnell und flach, Schweiß rann ihre Stirn hinunter.

„Experiment drei beendet. Machen wir weiter mit Experiment vier", sagte jemand und Sophie spürte einen schmerzhaften Stich in ihrem Arm.

Dann wurde ihr wieder schwarz vor Augen. 

Forever - Manche Bande halten immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt