Kapitel 37 - Sophie

65 1 0
                                    

Sophie stolperte müde aus dem Bett, die warme Decke ließ sie nur sehr ungern zurück, aber das laute Klopfen an ihrer Zimmertür rüttelte sie gnadenlos wach.

Sie war extrem vorsichtig und ging zur Tür. Sie hatte erst diese Nacht Fontaine nach Hause gebracht und sie hatte den ganzen Morgen über geschlafen. Jetzt war es elf und jemand hämmerte laut gegen ihre Wohnungstür.

Die Drachenjäger könnten immer nur unterwegs sein, aber im Moment waren sie besonders auf das Museum fixiert. Fontaine müsste mittlerweile ebenfalls schon in der neuen Wohnung sein. Sie würde nachher auf ihrem Handy nach einer Nachricht sehen.

Vorsichtig näherte sie sich leise der Tür. Sie würde nicht überstürzt öffnen, denn sie konnte nicht wissen, ob es nicht vielleicht doch die Drachenjäger waren.

Langsam blickte sie durch das Guckloch und stöhnte genervt, als sie Titus vor ihrer Tür stehen sah. Gab der Typ denn nie auf?

Frustriert öffnete sie die Tür, ganz egal, ob sie komplett verschlafen aussah und verstrubbelte Haare hatte. Es war ihr vollkommen egal, ob sie total fertig aussah.

„Was?", fragte sie genervt und Titus sah sie an.

„Habe ich dich geweckt?", fragte er schließlich etwas ungläubig und Sophie rollte mit den Augen.

„Ach, ne, ich renne schon den ganzen Morgen so rum", sagte sie missmutig. Titus seufzte schwer und ließ den Kopf hängen.

„Ich wollte nur nochmal mit dir reden", meinte er und sah wieder zu ihr auf. „Kann ich rein kommen?" Nun war es an Sophie, schwer zu seufzen, aber sie öffnete die Tür weiter und trat zurück, damit Titus herein kommen konnte.

„Komm", meinte sie nur und er trat langsam ein.

„Danke", sagte er und Sophie ging wieder zurück in ihr Zimmer, nachdem sie die Tür geschlossen hatte. Titus sah sich nun zum ersten Mal richtig um.

„Also, was willst du?", fragte Sophie gähnend und ließ sich wieder erschöpft und vollkommen übermüdet in ihr Bett fallen. Titus setzte sich zögernd auf die Bettkante.

„Ich wollte mich entschuldigen", sagte er dann und Sophie verschluckte sich beinahe an ihrer eigenen Spucke.

„Du willst was?", fragte sie nochmals nach.

„Mich entschuldigen", wiederholte er. Es war ihm wirklich todernst. Sophie konnte das nicht so wirklich glauben. „Ich dachte immer, du würdest es mögen, wenn wir uns verbal ein bisschen raufen. So wie es früher war. Ich wusste nicht, dass es dich verletzt."

Sophie zupfte nervös an ihrer Decke herum.

„Na ja. Wenn wir ehrlich sind, ich habe dir auch keinen Grund gegeben, zu denken, dass ich es nicht mögen würde. Ich hätte dir auch früher Bescheid geben können", sagte sie und Titus lächelte sie an. Dann reichte er ihr plötzlich seine Hand.

„Ich verspreche, in Zukunft werde ich mich normaler verhalten. Normaler im Sinne von mehr wie ich selbst. Und nicht ganz so übertrieben", versprach er und Sophie lächelte. Wenn er so da saß und sie so anlächelte, dann konnte sie irgendwie einfach nicht böse sein. Dann wurde sie weich, weil sie bei ihm schwach war.

„Abgemacht. Ich werde auch ehrlicher sein", sagte sie und Titus lächelte, dann schüttelten sie ihre Hände.

Sophie war ehrlich gesagt erleichtert. Sie hatte schon Angst gehabt, dass sie und Titus sich gar nicht mehr vertragen würden und das hatte sie dann tief im Inneren doch auch nicht gewollt. Die letzten Tage hatte sie außerdem viel darüber nachdenken können, auch wenn sie mit anderen Dingen beschäftigt gewesen war.

Forever - Manche Bande halten immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt