Finn war nervös. Irgendwie müssten sie in die Basis hinein kommen und Titus hatte ihm eine alte MAD-Uniform gegeben. So hatten sie es besprochen. Zuerst mussten sie Informationen bekommen, bevor sie angreifen und Sophie befreien würden.
Finns Gesicht war nicht erkennbar und auch Titus hatte sich etwas verhüllt, damit man ihn nicht so leicht erkennen würde. Wobei die Drachenjäger hier ihn vermutlich nicht kannten. Titus hatte ihm erzählt, dass er bei dem ersten Verwandlungsunfall versucht hatte, Sophie und Fontaine zu folgen und dann von Drachenjägern aufgehalten worden war.
Diese Drachenjäger waren noch am Leben und könnten genauso gut in diesem hohen, großen Gebäude sein. Sie mussten möglichst unentdeckt bleiben.
Kurz bevor sie um die Ecke gingen, drehte sich Titus nochmals zu ihm um.
„Lass mich das Reden übernehmen", sagte Titus scharf und Finn nickte.
„Nur zu gerne", meinte er etwas eingeschüchtert. In solchen Dingen hatte er keine Erfahrung. Er war direkt und offen und log nicht über sich als Person. Sich verstehen konnte er wirklich absolut nicht gut.
Sie machten sich auf den Weg zu den beiden Wachen vor dem Eingang. Finn hatte absolut keine Idee, wie Titus da hinein kommen wollte.
„Wow, das ist ja mal ne nette Basis", meinte er dann locker und die beiden Wachen sahen sich fragend an.
„Wer seid ihr?", fragte der rechte und Titus legte sich eine Hand an die Brust.
„Ihr erkennt diese Uniform nicht? Ich bin zutiefst gekränkt", meinte er dramatisch. „Wir sind von MAD. Wir haben von gehört, dass ihr einen echten Drachen beherbergt. Wir würden gerne mit jemandem darüber sprechen und euch unterstützen", sagte Titus und die linke Wache nahm ein Walkie Talkie.
„Hier ist 398, zwei MAD-Agenten wollen unser Projekt unterstützen", sagte er wenig überzeugt und Finn betete einfach, dass es klappen würde. Der Mann nickte. „Ich bringe sie hoch", sagte er und wandte sich wieder an Finn und Titus. „Der Chef will euch sehen. Folgt mir", sagte er und öffnete die Tür.
Finn war mehr als überrascht, dass das geklappt hatte. Geglaubt hätte er dem ganzen ja nicht wirklich.
Die Wache führte sie in das Gebäude und Titus stieß ihn mit einem siegessicheren Grinsen in die Seite. Finn hätte ja mit den Augen gerollt, aber das konnte man nicht sehen. Abgesehen von ein paar Eigenheiten fand er Titus eigentlich sehr witzig.
Manchmal hatte Finn das Gefühl, er war eine gute Mischung aus Adrien und Titus. Adrien war das eine Extrem, Titus das andere. Und Finn schön in der goldenen Mitte.
Die Wache brachte sie zu einem Aufzug und Finn merkte sich, dass sie in den dreizehnten Stock fuhren. Sie wurden zu einem Büro geführt, dass etwas ansehnlicher aussah und mehr schicke Möbel hatte.
Das war es also. Sie würden endlich den Chef treffen. Die mysteriöse Person, die hinter all dem hier steckte. Finn hoffte, dass sie erfolgreich sein würden und mehr Informationen aus demjenigen herauslocken könnten.
Als sich die Tür öffnete, klopfte Finns Herz ihm bis zum Hals. Er war unfassbar nervös und konnte sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn die Drachenjägern ihnen auf die Schliche kommen würden.
Die Person in dem Schreibtischstuhl saß so, dass Finn nicht erkennen konnte, wer es war. Die Wache neigte kurz dennoch den Kopf.
„Die beiden MAD-Agenten", sagte er und der Chef winkte ab.
„Danke 398. Sie können jetzt gehen", meinte der Chef und die Stimme war weiblich. Also war der Chef eine Frau.
Die Wache ging wieder hinaus und Finn sah ihm misstrauisch hinterher. Die Tür wurde geschlossen und der Chef drehte sich endlich um. Die Frau hatte einen braunen Dutt und eine schwarze Brille auf. Sie sah nicht besonders freundlich aus.
„Ihr zwei seid also von MAD, ja?", fragte sie kritisch.
„Mein Name ist Titus, ich bin Doktor Kralles Neffe. Das hier ist irgendein Idiot, der mich begleiten sollte", sagte Titus überheblich und Finn rollte dieses Mal wirklich mit den Augen. Titus war solche Situationen bestimmt schon gewöhnt und nur deshalb so entspannt.
„Doktor Kralles Neffe also. Das ist sehr interessant. Was könnte MAD denn von den Drachenjägern wollen?", fragte sie direkt und Titus neigte leicht den Kopf.
„Sehen Sie, HQ hat einen Drachen und wir haben schon mehrfach versucht, das Viech einzufangen, aber es ist immer entwischt. Mein Onkel hat von Ihren Forschungen gehört und möchte Sie finanziell unterstützen", sagte Titus.
„Finanzielle Unterstützung? Weiß dein Onkel denn, woran ich forsche?", fragte sie kritisch.
„Nein. Aber da ihr definitiv im Gebiet der Drachen Entdeckungen macht, wollen wir davon profitieren und vielleicht einige der Exemplare abkaufen, solltet ihr welche fangen können", sagte Titus und die Frau überlegte kurz.
„Was ist der Vorteil hier für mich und meine Organisation?", fragte sie und Titus lächelte.
„Ganz einfach. Ihr bekommt das nötige Geld und damit die nötige Ausrüstung. Mit MADs Hilfe könnt ihr schneller und effizienter an verschiedenste Orte der Welt reisen und so eure Forschung vorantreiben. Das ist euer Vorteil. MAD wiederum profitiert von euren neuen Erkenntnissen", sagte er und die Frau nickte.
„Ich verstehe", sagte sie.
„Sie haben bis jetzt nur Fragen gestellt. Ich hätte auch noch eine. An was forschen Sie? Sie haben die Frage schon selbst so schön in den Raum gestellt", fragte er ernst und die Frau seufzte lange und tief.
„Drachen sind kräftige Geschöpfe und können vielfach eingesetzt werden. Wir forschen, inwieweit eine Verbindung zwischen diesen Tieren und Menschen besteht. Es scheint sie wie ein Virus zu befallen, aber statt es auszurotten, könnten wir das nutzen, wenn wir nur lernen würden, wie wir diese Tiere kontrollieren können", sagte sie und stand auf. „Gut. Ich stimme zu", sagte sie und Titus sah sie für einen Moment verwirrt an bei dem plötzlichen Themenwechsel. „Diese Forschung ist mir wichtiger als alles andere. Ich nehme eure Hilfe an", sagte sie.
Titus lächelte scheinheilig.
„Es war schön, Geschäfte mit Ihnen zu machen."
DU LIEST GERADE
Forever - Manche Bande halten immer
FanfictionSophie ist eine Agentin der bekanntesten Agentenorganisation der Welt. HQ. Doch sie entschließt sich, ihre bisherige Welt, in der sie aufgewachsen ist, zu verlassen, um sich einen lang ersehnten Traum zu erfüllen. Mit einem Stipendium ist sie auf di...