Schulausflug

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Nach Luft schnappend und die Hände in die Seite gestützt rannte ich quer über den Busbahnhof. Der Rucksack auf meinem Rücken schwang hin und her, schlug bei jedem Schritt, den ich tat, gegen meinen Rücken. Mein Ziel war ein großer, gelbschwarzer Bus und die Gruppe an Leuten, die sich vor eben diesem zu einer Art Traube zusammen gefunden hatten. Eine Gestalt aus der Menge grinste mir bereits entgegen, doch durch den fehlenden Sauerstoff war es mir unmöglich, die Geste zu erwidern.

„Ach, Y/n, schön, dass du auch noch gekommen bist. Dann sind wir wohl komplett", hörte ich unsere Lehrerin sagen, während ich schlitternd zum Stehen kam. Mein Atem rasselte und mein Herz versuchte verzweifelt, mich nicht einfach krepieren zu lassen. Dann kam auch schon mein bester Freund auf mich zu und lachte mich aus. Idiot.

„Danke für dein Mitgefühl, das wäre echt nicht nötig gewesen", keuchte ich und wartete, bis sich der Schwindel aus meinem Kopf verpisst hatte. Was hat der da auch zu suchen? Langsam kam mein Körper wieder zur Ruhe.

„Warum bist du denn zu spät? Du bist nie zu spät!", beschwerte sich Jonathan und sah mich belustigt an, die Arme vor der Brust verschränkt.

„Verschlafen", war alles, was ich dazu sagte und reihte mich dann hinter Ole in die Schlange ein, um in den Bus zu kommen. Nun, es war eine Lüge. Tatsächlich war ich wie immer pünktlich um sechs aus dem Bett gekrochen und war direkt in die Küche getrottet. Wie immer wollte ich mir dort einen Kaffee machen, aber ein gewisser Jemand hatte da andere Pläne gehabt. Loki war schon immer jemand gewesen, der gerne seine eigenen Pläne durchsetzt und über die seiner Mitmenschen stellte, erst recht bei dem, was wir dann anschließend getan hatten. Die Erinnerung an unseren Morgensport ließ mit sofort die Hitze zwischen die Beine schießen.

Als alle Schüler im Bus waren, fuhr dieser los, am Wald angekommen, stiegen wir wieder aus. Im Schnelldurchlauf konnte man es sich fast wie in einer Serie für Kleinkinder vorstellen. Die kleinen Pappfiguren, die unsere Klasse darstellten, teilten sich auf, trippelten die Wege im Wald entlang und lächelten unaufhörlich. Dann kam die Pause, die Figuren fanden wieder zusammen und die Kamera wechselte mit Hilfe eines Spezialeffektes wieder ins hier und jetzt. „Komm schon, Y/n! Hier oben ist es total cool, man kann voll viel sehen!", rief Jonathan von hoch oben aus einem Baum zu mir runter. Ich stöhnte, verdrehte die Augen und begann, zu ihm hoch zu klettern. Ast für Ast.

„Wow, das ist echt cool hier oben. Respekt", musste ich zugeben, als ich endlich auf einem Ast saß und runter sah. Jonathan saß nur ein paar Zentimeter höher, als ich und grinste selbstgefällig.

„Hab ich ja gesagt."

„Und ich wollte gerade sagen, dass du nicht sagen sollst ,Hab ich ja gesagt'", grummelte ich und brachte ihn somit zum Lachen.

„Zu spät."

Ich schwieg. Meine Gedanken wanderten zu Loki. Er war ein Gefangener der Avengers. Erst hatten sie etwas dagegen gehabt, dass wir uns näher kamen aber schließlich konnte ich sie mit viel Überzeugungskraft, von der ich zum Glück mehr als genug besaß, dazu bringen, dass sich Loki wenigstens im Tower selbst ungehindert bewegen durfte. Allerdings nutzte er diese Lockerung selten. Eigentlich nur, wenn er zu mir wollte oder ich etwas mit ihm in einem anderen Raum als seinem oder meinem Schlafzimmer tun wollte. Er versuchte es zu Vermeiden, den Avengers über den Weg zu laufen, verständlicherweise verstand er sich nicht besonders gut mit ihnen. Zum Glück hatte das unserer Beziehung aber nicht geschadet. Diese war nämlich in Topform, anders konnte man das echt nicht beschreiben. Wir waren unzertrennlich.

„Jonathan! Y/n! Kommt ihr, wir wollen weiter!", rief Frau Sword nach uns und schreckte mich somit aus meinen Gedanken.

„Wir kommen!", kam direkt die Antwort meines besten Freundes und ich setzte mich in Bewegung. Ast für Ast. Ich hasste das runter klettern. Hoch war cool aber runter einfach nur nervenaufreibend. Und das meinte ich nicht im positiven Sinne.

Loki OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt