Stalker

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Trigger Warnung, Erstechung ich hab halt am Freitag zum ersten Mal Crimson Peak gesehen :)

Lächelnd schob sich eine hübsche, junge Frau durch die Ansammlung von Partygästen, die sich lachend und nichts ahnend amüsierten. Niemand beachtete sie sonderlich, sie passte sich perfekt der Menge an. Mit kunstvoll hochgesteckten Haaren, natürlicher Schminke im Gesicht und einem wunderschönen Kleid mit passendem Schmuck, das ihren zierlichen Körper betonte, sah sie einfach atemberaubend aus. Wenn sie jemanden aus Versehen anrempelte, entschuldigte sie sich umständlich, lächelte schüchtern und ging erst weiter, wenn sie versichert bekam, dass es kein Problem gewesen war. Für keine Sekunde, legte sie ihr Lächeln ab. Niemand wäre je auf die Idee gekommen, dass es nicht echt wäre. Nur, wenn man bedachte, aus welchem Grund sie sich hier in dieser Umgebung befand, die eigentlich so gar nicht ihr Ding war, konnte man diesen einen kleinen Funken in ihren Augen erkennen, der nicht zu ihrem sonstigen Erscheinungsbild passte. Und doch war dieser Funke das, worauf man in diesem Moment eigentlich am meisten hätte achten sollen.

Langsam trat sie an das Buffet heran und nahm sich einen kleinen Snack. Sie drehte sich um, lehnte sich an den Tisch und beobachtete immer noch lächelnd die Gäste des Festes. Die Stimmung war exzellent, einige Leute tanzten, andere standen bei einander und redeten, manche bedienten sich wie sie an den reichhaltigen Snacks. Ja, die Asen waren ein fröhliches Volk, das konnte sie nicht bestreiten. Aber sie waren blind. Blind, dem Ungerechten, dem so genanntem Bösen gegenüber. Sie lebten in ihren Blasen, nicht wissend, was außerhalb diesen geschah, nicht wissen, dass sie diese überhaupt gebildet hatten. Doch heute würde sie das ändern, heute, würde sie ihnen wenigstens etwas die Augen darüber öffnen, was passiert, wenn dieses Böse die Überhand gewann.

Plötzlich fanden ihre Augen ihr Ziel und blieben auf diesem ruhen. Da war er. Er und seine Begleitung. Freundin konnte man sie nicht nennen, sie war eher so etwas, wie sein Betthäschen. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, auf diese Frau eifersüchtig zu sein. Sie selbst hatte mal eine Nacht mit ihm verbracht, dem Prinzen. Doch natürlich war es bei dieser einen Nacht geblieben. Sie wusste, dass er nicht der Typ für Beziehungen war und doch hatte es sie getroffen, als sie ihn am nächsten Abend draußen auf einer Waldlichtung mit diesem Flittchen, dass nun an seiner Seite ging, gesehen hatte. Natürlich hatte er sich sie ausgesucht. Sif war eine Kriegerin, hübsch und besonders. Sie dagegen war so augenscheinlich normal, es war klar, dass er nicht lange etwas von ihr haben würde. Und obwohl sie der Anblick der beiden getroffen hatte, konnte sie nicht wegsehen. Sie war ihnen gefolgt, hatte sie beobachtet und sich selbst befriedigt, wenn sie sie beim Sex erwischt hatte, gedanklich immer bei dieser einen Nacht mit ihm. Es hatte sie zerrissen, hatte ihr innerstes zerstört und obwohl sie sich dieser Tatsache bewusst war, konnte sie einfach nicht aufhören. Es war wie eine Sucht. Aber heute würde sie dieser Sucht Einhalt bieten.

Der König durchbrach ihre Gedanken, als er seinen Stab einmal kräftig auf dem Boden schlug. Augenblicklich verstummte der Saal. Der König machte eine kurze Bewegung mit dem Kopf und ließ sich danach auf seinem reich verzierten Thron nieder. Kurz darauf bildete sich in der Mitte des Saales ein Kreis, in der Mitte befand sich er. Er, Sif und Sein Bruder, mitsamt Begleitung. Musik begann zu spielen und die beiden Paare fingen an, sich mit eleganten Bewegungen zu den sanften Klängen des Liedes zu bewegen. Vor Allem er glänzte durch seine Granzie, seine Anmut und den Charme, den er verbreitete. Jedes Mal, wenn sie ihn sah, verfiel sie ihm mehr und konnte nichts dagegen machen.

Mehrere Minuten lang tanzten die Pärchen, während sie wie hypnotisiert zusah. Dann endete das Lied und sie löste sich aus ihrer Starre. Es war der perfekte Zeitpunkt, aller Augen lagen auf ihm, jeder würde es sehen. Schnell stieß sie sich vom Buffettisch ab und drängelte sich hastig durch die Menge, auf ihn zu. Schon nach wenigen Metern hatte sie einiges an Aufsehen erregt und auch sein Blick fand sie. Er sah sie nichtssagend an, als ob er sie noch nie gesehen hätte. Er konnte sich nicht mal an sie erinnern.

Loki OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt